Mit Blick auf die Tabelle haben die TEVler zunächst eine scheinbar leichte Aufgabe zu bewältigen. Die Isarstädter, die im letzten Jahr nur knapp den Einzug in die Play-Offs verpassten, haben einen klassischen Fehlstart in die neue Saison hingelegt. Ein mageres Pünktchen aus den ersten vier Begegnungen lautete die traurige Bilanz. Kein Wunder, bedenkt man, dass von den besten acht Scorern des vergangenen Jahres gleich fünf den Verein verlassen haben. In Punkten ausgedrückt waren das 182 von 395 Zählern! Am schwersten wiegt dabei wohl der Abgang von Alex Feistl, der mit 71 Zählern nicht nur teaminterner Topscorer war, sondern damit sogar Rang fünf der gesamten Liga belegte. Umso erfreulicher ist es für die Isarstädter, dass ihnen Leistungsträger wie Angreifer Dominik Hammer und Verteidiger Sebastian Krämmer sowie Golie Thomas Hingel erhalten blieben. Die entstanden Lücken haben die Verantwortlichen des Tabellenvorletzten vor allem mit jungen Spielern geschlossen. Allein von den Junioren des EHC Klostersee sind drei Akteure an die Isar gewechselt. Und auch für den nach Deggendorf abgewanderten Erfolgscoach Klaus Feistl, dessen Gastspiel in der Oberliga Süd allerdings nur von kurzer Dauer war, musste Ersatz gefunden werden. Für ihn gibt nun Petr Kankovsky den Ton an der Bande an.

Vergangenen Sonntag haben die Mannen von der Isar aber gegen den noch nicht ganz in Tritt gekommenen Meisterschaftsfavoriten Nummer eins Memmingen mit einem 5:4 n.P.-Erfolg aufhorchen lassen. Neben dem Held des Abends, dem gleichnamigen Gregor Held, der den entscheidenden Penalty verwandelte, waren vor allem die beiden bisherigen Topscorer Dominik Hammer (9 Punkte) und Franz Birk (6 Punkte) maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Letztgenannter (ERSC Ottobrunn/LL) war zusammen mit Fabian Sing (EC Pfaffenhofen) einer der etablierten Neuzugänge zu Saisonbeginn.

Am Sonntag kommt es dann in Peißenberg zum Vergleich Dritter gegen Vierter. Die Pfaffenwinkler, die mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren eine der jüngsten Mannschaften der Liga stellen, gehen in dieser Saison mit einer neuen Philosophie an den Start. Nach dem Abgang der beiden Topscorer Sebastian Buchwieser (49 Punkte) und Martin Hinterstocker (46 Punkte) sowie dem Peißenberger Urgestein Martin Weckerle, setzen die Verantwortlichen der Eishackler vermehrt auf junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs und der näheren Umgebung. Zu dieser Ausrichtung passt auch der 24jährige amerikanische Collegeboy Ryan Bohrer, der in diesem Jahr die Kontingentstelle besetzt und mit aktuell zwölf Zählern nach sechs Spielen die in ihn gesetzten Erwartungen voll erfüllt. Und mit Randy Neal, dem neuen Mann an der Bande, haben die Eishackler einen Trainer verpflichtet, der lange Jahre beim EC Bad Tölz bewiesen hat, dass er sowohl mit jungen Spielern als auch mit erfahrenen Cracks umgehen kann. Mit Kapitän Florian Barth (11 Punkte), Martin Andrä (10 Punkte), Daniel Lenz (7 Punkte) und Juwel Valentin Hörndl (5 Punkte) sind dem TSV zudem vier Leistungsträger des Vorjahres erhalten geblieben.

Nach der bitteren 7:0-Auftaktniederlage in Lindau, bei der Sebastian Buchwieser seinen alten Club mit drei Toren und einem Assist beinahe im Alleingang erledigt hat, haben die Eishackler gezeigt wozu sie im Stande sind und sich bis auf Tabellenplatz drei geschossen. Im wahrsten Sinne des Wortes haben sie sich dorthin geschossen, denn mit 27 Toren verzeichnen sie die bislang beste Trefferquote der Liga. Dem Offensivdrang müssen sie aber auch immer wieder Tribut zollen, wie die 18 Gegentore (Platz 7) zeigen. Insofern verspricht der Vergleich mit dem TEV Miesbach besonders spannend zu werden. So wird sich zeigen, ob die Offensivstärke der beiden Teams den Ausschlag geben wird oder die Defensive über Sieg bzw. Niederlage entscheidet, schließlich stellt der TEV aktuell mit 26 Toren den zweitbesten Angriff und mit nur zehn Gegentoren die beste Abwehr der Liga.

Auf alle Fälle wollen die TEVler gegen beide Teams Vollgas geben und an der Leistung vom vergangenen Wochenende anknüpfen. Die Voraussetzungen dafür stehen gut. So scheinen sich nicht nur die Reihen so langsam gefunden zu haben, sondern auch dieses Mal wieder wird Coach Lehmann aus dem Vollen schöpfen und vier komplette Blöcke aufs Eis schicken können.

Beim Heimspiel am Freitag können sich die Zuschauer zusätzlich zum sportlichen Kampf um Punkte auf Spezialitäten vom Grill freuen.