News
EV Lindau optimistisch zum Endspiel nach Selb
09.02.2007 - 16:26 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake
 
Endspiel mit Handicap - so könnte man die Aufgabe des EV Lindau am Samstag Abend (19 Uhr) in Selb nennen. Um in den Aufstiegs- Play-Offs zur Bayernliga in die Endrunde zu kommen, müssen die Islanders mit drei Toren Unterschied gewinnen. Angesichts von neun Siegen in elf Auswärtsspielen dieser Saison glaubt der EVL fest an seine Chance.

 

Es ist in der Tat eine weite Distanz, die die Lindauer zurückzulegen haben. Nicht nur im geographischen Sinne. Exakt 444 Kilometer Entfernung sind es vom Eichwald- Stadion bis in die Hutschenreuther Eissporthalle in den Selber Stadtteil Vorwerk. Dort erwartet die Lindauer eine ebenso schwere, wie reizvolle Aufgabe. Vor dort erwarteten 2000 Zuschauern wollen sie versuchen, den direkten Vergleich gegen den Tabellenführer noch zu gewinnen. Dabei müssen sie das 0:2 aus dem Hinspiel wettmachen. „Das ist keine Kaffeefahrt", sagt Trainer Willy Bauer. „Wir fahren nach Selb, um das Ding herum zu biegen. Im Eishockey ist nichts unmöglich." Das bewiesen die Islanders am vergangenen Wochenende selbst. Nach 43 Minuten in Forst schier aussichtslos mit 0:4 zurückgelegen, legten die Lindauer eine Energie- und Willensleistung hin und drehten das Spiel noch um. Überragender Mann war beim 5:4 Sieg dabei David Volek, der an vier Toren seiner Mannschaft beteiligt war.

 

Angeführt von ihren Führungsspielern sei die Mannschaft besonders heiß auf die Aufgabe, nachdem sie im Hinspiel nicht ihr ganzes Potential abrufen konnte. „Wir haben nichts zu verlieren und werden so stark wie nie sein", sagt deshalb auch Kapitän Tobi Grieger. Motto: Wenn jeder das Spiel seines Lebens macht, dann kann der EVL alles gewinnen, Selb dagegen alles verlieren. Wer will schon den Druck haben, 2000 Fans und sich selbst mit dem Verpassen des von allen erwarteten Aufstiegs zu enttäuschen?

 

„Allein die Tatsache, dass wir am letzten Spieltag noch um den Bayernliga- Aufstieg spielen können, ist doch großartig. Das hat Keiner erwartet", sagt EVL- Vorsitzender Marc Hindelang. „Jetzt können die Jungs sich von ihrer besten Seite präsentieren. Da kommt es auch nicht auf Einzelne, sondern auf das Team an."

 

Die zu erwartende Kulisse wird die Islanders dabei eher motivieren, als lähmen. „Man trainiert und kämpft doch dafür, ein solches Highlight zu erleben", sagt EVL-Sportchef Bernd Wucher. „Dies ist eines der größten Spiele der letzten Jahre." Cracks wie Waldemar Quapp, Pavel Mojtek oder die ehemaligen Ravensburger Spieler sind derartige Kulissen alles andere als fremd. „Ich spüre und sehe in der Kabine und im Training, wie sich alle auf dieses Spiel freuen", sagt Willy Bauer. Wichtig sei natürlich, dass die Islanders ihren Spiel- Plan durchziehen können und selbst in Führung gehen. Kein einfaches Unterfangen, denn Selbs schon in Lindau exzellenter Torhüter Manuel Kümpel ist seit drei Spielen ohne Gegentor, Top-Ausländer Martin Lamich ist wieder fit und kann die gefährliche Wölfe- Offensive wieder antreiben. „Mut, Kampfgeist, Disziplin, Wille und Cleverness" seien die Schlüssel zum Erfolg, sagt Bauer. „Es ist natürlich eine mehr als schwere Aufgabe. Aber wir werden alles daran setzen, um sie zu lösen." Den Islanders wird es dabei nicht an Unterstützung fehlen. Einige Lindauer Schlachtenbummler werden sich per Auto und Bus nach Oberfranken begeben. Selbst aus Trostberg wird aus alter Verbundenheit zum Ex-Trainer Willy Bauer ein Bus nach Selb fahren. Endspiel- Stimmung beim EVL. Ein Endspiel zwar mit Handicap, „aber das spielt keine Rolle", sagt Bernd Wucher. „Nach dieser Super- Saison kann uns gar nichts mehr passieren."

 

 
Link: lindau hp
 
hockeynews@bayernhockey.com