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Spielbericht Nürnberg - ESV Buchloe
11.02.2007 - 11:58 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Christian Dany
 
Die Buchloer „Pirates" haben am Freitag in einem phänomenalen Spiel beim EHC 80 Nürnberg 5:2 (2:1, 0:1, 3:0) gewonnen. Die seit dem 7. Oktober letzten Jahres in der eigenen Halle ungeschlagenen Nürnberger konnten im Mittelabschnitt die frühe 2:0-Führung der Buchloer ausgleichen, im Schlussdrittel legten die „Pirates" aber noch einen Zahn zu und zogen auf 5:2 davon. Um das „Eishockeywunder" für die Buchloer komplett zu machen, müssten die Franken aber auch noch gestern in Bad Tölz verloren haben (Ergebnis siehe „Eishockey aktuell").

„Es war gigantisch," fand „Pirates"-Fan Martin aus Dösingen, „nach dem Hinspiel hätte ich das nicht mehr geglaubt!" Martin war einer von rund 40 Anhängern der Buchloer, die ihr Team im Bus nach Nürnberg begleiteten. Zusammen mit der Mannschaft, dem Betreuerstab und weiteren etwa 20 Fans, die im Auto angereist waren, kam ein stattlicher Vereinsausflug zustande. Im Gegensatz zum Spiel in Bad Tölz am Sonntag befanden sich die Fans des ESV Buchloe diesmal aber klar in der Minderheit: Unter den 200 Zuschauern waren viele Fans im Trikot der spielfreien „Nürnberg Ice Tigers". Die Gesangsduelle, die sich die Einheimischen mit den Buchloer Fans lieferten, waren teilweise genauso interessant, wie das Geschehen auf dem Eis. Nach Spielschluss kannte der Jubel unter den Buchloer Fans dann keine Grenzen mehr: „Über Nürnberg fahren wir nach Selb", sangen sie. Trommlerin Steffi („ich hab schon Blasen an den Händen") sagte: „Jetzt bin ich optimistisch, dass Tölz das auch noch schafft." In diesem Falle würden die Buchloer dann die Aufstiegs-Playoffs gegen den VER Selb spielen.

In der Nürnberg-Arena hatte sich auch ein Kamerateam des Regionalfernsehens eingefunden - alles schien angerichtet für eine große Feier der EHC-ler zum Einzug in die Playoffs. Doch daraus wurde nichts! Die Nürnberger hatten zwar in der Startphase zwei Aluminiumtreffer zu verzeichnen, das erste Tor schossen aber die Buchloer: Bei zweifacher Überzahl vollstreckte Alexander Endres einen schönen Spielzug über Lasse Jämsen und Peter Klemm ins leere Tor (7. Spielminute). Mit einem fulminanten Schlagschuss in den Torwinkel ließ Jämsen das 2:0 folgen (14.). Patrick Schmid gelang für das Heimteam im Powerplay der 1:2 Anschlusstreffer (19.). Kurz vor der Pausensirene hätte Matthias Hitzelberger bei einem Konter in Unterzahl den gleichen Abstand wieder herstellen können, doch er traf nur den Pfosten.

In der 23. Minute stand Nürnbergs Anton Marsall völlig frei vor dem Tor und schon war der Ausgleich perfekt. Abgesehen von dieser Szene konnten die Buchloer die Kreise des herausragenden Akteurs vom Hinspiel aber wesentlich besser einengen. Nun entwickelte sich ein hochklassiges, dramatisches Spiel, denn Nürnberg übernahm mehr und mehr die Initiative und der Führungstreffer lag, vor allem bei mehreren Powerplays, ständig in der Luft. In dieser Phase hielt aber Florian Warkus im Tor der „Pirates" mit glänzenden Paraden seine Mannschaft im Spiel. Im Schlussdrittel war dann von dem Nürnberger Übergewicht nichts mehr zu sehen. Die Buchloer steigerten sich noch mal und nach nur gut einer Minute erzielte Hitzelberger im Überzahlspiel das 3:2 für Buchloe. Bei einem sehenswerten Vorstoß servierte Martin Bonenberger für Alexander Endres, der die Zwei-gegen-eins-Situation mit dem vierten Buchloer Treffer abschloss (47.).

Kurz danach stand schon wieder Bonenberger im Mittelpunkt: Mit drei gegen fünf Spieler verteidigten die Buchloer ihr Tor, als es zu einer Rangelei kam. Den folgenden Faustkampf entschied Bonenberger klar für sich. Zwar bekam der Buchloer eine Spieldauerstrafe, doch Jeff Wittig, sein unterlegener Widersacher, ließ sich zu einer obszönen Geste hinreißen und bekam zur Spieldauer- noch eine Matchstrafe aufgebrummt. Nach einer weiteren Strafzeit für Nürnberg brachte Hitzelberger mit dem 5:2 die Gastmannschaft der Sensation ganz nahe (55.). In den Schlussminuten mussten die „Pirates" ihren Drei-Tore-Vorsprung noch in Unterzahl verteidigen. Nachdem dies gelang, haben die Buchloer im direkten Vergleich mit dem EHC Nürnberg nun die Nase vorn - was sich aber erst auszahlt, wenn die Franken auch noch in Bad Tölz verlieren.

 
 
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