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2: 2 in Selb - Tolle Leistung des EV Lindau nur halb belohnt
11.02.2007 - 12:03 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake
 
Eine tolle Leistung des EV Lindau wurde am Ende nur halb belohnt. Zwar spielten die Islanders beim VER Selb in einer spannenden Partie 2:2 (0:0, 2:1, 0:1). Den zum Weiterkommen notwendigen Sieg mit drei Toren Unterschied verpassten die Lindauer allerdings.

 

2161 Zuschauer (Selber Vereinsrekord) sorgten für eine prickelnde Atmosphäre in der Hutschenreuther Eissporthalle, die zunächst den EVL beflügelte. Die mitgereisten Lindauer Fans, unterstützt von zahlreichen Schlachtenbummlern aus Trostberg hatten schon in der 2. Minute den Torschrei auf den Lippen, als Andi Hops an VER Keeper Kümpel scheiterte. Die Gäste spielten unbeeindruckt von der imposanten Kulisse hochkonzentriert und waren einige Male drauf und dran, in Führung zu gehen, obwohl sie auf ihren Topscorer David Volek und auf Matthias Speiser verzichten mussten. Dominic Mahren hatte die beste Möglichkeit im ersten Drittel, auch er scheiterte bei seinem tollen Solo am Torhüter, so dass es nach 20 Minuten beim 0:0 blieb.

 

Auf der anderen Seite bekam Waldemar Quapp zu Beginn des zweiten Durchgangs bei doppelter Überzahl der Gastgeber Arbeit. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt schon die Nervosität der Gastgeber zu spüren. So viel beherzten Widerstand waren sie in dieser Saison offenbar nicht gewohnt. Um so mehr, als die Islanders in Führung gingen. Ein satter Schuss von Christoph Eberle fand nach Zuspiel von Sascha Paul in der 26. Minute sein Ziel zum 0:1. „Da hatten wir das Spiel in der Hand, versäumten es aber im folgenden Powerplay nachzulegen", sagte EVL- Trainer Willy Bauer. Bei fünf gegen fünf waren die Lindauer das bessere Team. Diese Spielsituation fand anschließend aber kaum noch statt. Selb versuchte, Druck zu machen, der EVL wehrte sich, die Partie wurde ruppiger und die Kulisse machte mächtig Druck. Offenbar zuviel für die Referees, die in der Folge nur noch Lindauer Aktionen bestraften. „Vielleicht muss man Verständnis dafür haben. 2000 Leute brüllen bei jedem Körperkontakt gegen die ‚bösen Lindauer' und die Schiedsrichter lassen sich beeinflussen. Sie sind halt auch nur Amateure", sagte EVL- Vorsitzender Marc Hindelang. „Dass Dieter Erdl - auch noch Schiedsrichter Obmann der Region 1 und Ralf Barth allerdings so arrogant auftreten, obwohl sie Grundlagen wie Verursacherprinzip, Klare Linie und Stellungsspiel nur rudimentär beherrschen, ist dann doch eher peinlich für die beiden." Wobei man nicht wusste, ob man den Kopf über die Dinge schütteln sollte, die die Referees auf beiden Seiten glaubten gesehen zu haben oder über jene, die sie überhaupt nicht wahrnahmen.

 

Der erfahrene Nord- Meister Selb nutzte diese Phase clever aus, provozierte geschickt die Lindauer Strafen und drehte das Spiel mit zwei Powerplaytore durch Hendrickson in der 30. und 36. Minute. Einen höheren Vorsprung vergab Selbs Martin Lamich, dessen überheblich geschossener Penalty kein Problem für EVL- Goalie Quapp war. Auch danach spielten die Lindauer zumeist mit zwei Mann weniger. Für Trainer Willy Bauer war das Maß voll, als Kapitän Tobi Grieger für eine Nachfrage wegen einer Strafe zwei Minuten wegen Reklamierens bekam und Matthias Schwarzbarth eine Disziplinarstrafe. Der Stürmer, hatte nach einer misslungenen Aktion geflucht und wurde dafür mit einer zehn Minuten Strafe belegt. Bauer nahm danach sein Team kurzfristig vom Eis. „Das ist normal nicht mein Stil. Aber man kann sich nicht alles gefallen lassen. Das grenzte schon an Willkür was hier passierte." In der Kabine besannen sich die konsternierten Islanders dann wieder auf ihre Stärken und lieferten ein bärenstarkes Drittel ab. Die Vorentscheidung war sicherlich gefallen, da die Lindauer jetzt vier Tore hätten erzielen müssen. Aber sie versuchten es. Einmal im ganzen Spiel durften auch die Gäste mit zwei Mann mehr spielen. Bauer nahm sogar seinen Torwart vom Eis, aber auch mit sechs gegen drei Feldspielern fehlte den Gästen das Schussglück. Damit die Partie nicht mehr kippen konnte, gab s gleich anschließend eine Spieldauer- Disziplinarstrafe gegen Phillipp Hocker wegen Stockendstoßes. „Für einen Schultercheck an der Bande eine unverständliche Strafe", sagte der Verteidiger anschließend kopfschüttelnd. Aber auch davon ließen sich die Islanders nicht entmutigen und kamen kurz vor Schluss noch zum verdienten Ausgleich. Sascha Paul erzielte ihn eineinhalb Minuten vor Schluss zum 2:2 Endstand. Der Rest war dann Jubel auf beiden Seiten. Selb feierte die Halbfinalteilnahme mit seinen Fans, „die einen großen Anteil am Erfolg ihrer Mannschaft haben. Gerade heute. Dazu und zum Sportlichen Erfolg kann man den Verein nur beglückwünschen", sagte Marc Hindelang. Die Lindauer feierten nicht weniger intensiv den Abschluss einer starken Landesliga- Saison. „Der Tick Cleverness war sicherlich der Unterschied zwischen beiden Manschaften", resümierte EVL- Sportchef Bernd Wucher. Das habe man schon in Hinspiel gesehen. „Dort haben wir eine bessere Ausgangsposition verschenkt. Aber wie wir uns hier gegen alle Widerstände verkauft haben, macht uns alle stolz. Jetzt wollen wir uns auf den Pokal konzentrieren."

 

 
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