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Ausgefallenes Schützenfest
12.01.2015 - 12:35 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jacobi, Frank
 
Es war eine müde Vorstellung, die der ERSC Amberg in der Eishockey-Landesliga am Freitagabend gegen das Kellerkind aus Regensburg bot. Das Verrückte daran: Es hätte sowohl ein Schützenfest werden, aber auch komplett schief gehen können. Am Ende zählen nur die drei Punkte durch den 5:3-Erfolg und ein 17-jähriger durfte im Tor sein Debüt feiern.
So richtig ernst können die Löwenspieler den Gegner nicht genommen haben, trotz der eindringlichen Vorwarnungen ihres Trainers, denn Stefan Ponitz beschlich schon vor der Partie ein ungutes Gefühl. Regensburg war mit nur neun Feldspielern angereist und stand praktisch vom Anpfiff weg mit dem Rücken zur Wand. Zunächst versuchten die Gastgeber ein gefälliges Zusammenspiel aufzuziehen, aber das wirkte alles mühsam. Zudem hatten die Gäste in der Abwehr richtig Beton angerührt und versuchten, die Scheibe bei jeder Gelegenheit wieder aus ihrem Verteidigungsdrittel zu bringen. Dies gelang auch immer häufiger, zumal sich der ERSC ziemlich bald wieder in Einzelaktionen verstrickte. Dennoch hatte Amberg ein fast irrsinniges Chancenverhältnis, aber man scheiterte entweder an der fehlenden Treffsicherheit, mehr jedoch am einfach überragenden Schlussmann der Regensburger, Jonas Leserer. Dies sollte sich das ganze Spiel über durchziehen. Lediglich von Daniel Krieger wurde der Tausendsassa im Anfangsdrittel zum 1:0 überwunden, pariert hatte er die ERSC-Schüsse aber im Dutzend.
Mit den mangelnden Offensiverfolgen sank auch die Laufbereitschaft bei den Löwen sichtlich. Um diese wieder zu erhöhen und auch das Verantwortungsbewusstsein zu wecken, brachte Ponitz zum zweiten Drittel den 17-jährigen Paul Thiede für den bis dahin kaum beschäftigten Lukas Stolz. So richtige Unterstützung fand der Youngster durch seine Vorderleute allerdings nicht, denn Regensburg hatte nun auch noch zählbar mehr Angriffsaktionen. Thiede bewies aber, warum man ihn in den Landesligakader aufgenommen hat. Beim Ausgleich in Überzahl der Regensburger war er jedoch ohne Abwehrmöglichkeit. Boris Flamik mit einem Schlagschuss nur 52 Sekunden später und Simon Bogner konnten jeweils im Powerplay auf 3:1 für den ERSC erhöhen und die Partie schien nun den erwarteten Verlauf zu nehmen. Auf dem Eis ging es nun etwas deftiger zur Sache und die Strafbank war - zumindest bei den limitierten Gästen - teilweise besser bestückt, als die Ersatzbank. Zehn Sekunden vor der Drittelpause musste Amberg in Unterzahl dann noch das 3:2 hinnehmen.
Zum letzten Abschnitt hatten die Löwen zwar auch den Kampf angenommen, allerdings mit der Auswirkung, dass drei Spieler gleichzeitig in der "Kühlbox" saßen. Da hatte zunächst Christoph Schönberger eine große Chance zu einem Unterzahltreffer, den einmal mehr Leserer verhinderte. Dann fiel im doppelten Powerplay der Gäste auch noch der Ausgleich und die häufigste Bewegung im Stadion war Kopfschütteln. Auch wenn der ERSC seine Dauerattacken auf Leserer fortsetzte, waren auch die Regensburger plötzlich in der Lage, bei einem Konter erstmals in Führung gehen zu können. Der hohe Einsatz forderte dann aber von den Donaustädtern seinen Tribut, denn nachlassende Kräfte führten zu mehr Fouls. Eine Überzahlmöglichkeit nutzte schließlich Sebastian Aukofer zum 4:3 für Amberg. Eine unübersichtliche Situation führte zum entscheidenden 5:3 durch Bartels, exakt eine Minute vor dem Ende, wobei zumindest die Unparteiischen die Scheibe knapp hinter der Torlinie gesehen hatten.

ERSC Amberg - EV Regensburg 1b 5:3 (1:0,2:2,2:1)
Tore: 1:0 (8.) Krieger (Farnbauer), 1:1 (28.) Helmrath (Klinzner/5-4), 2:1 (28.) Flamik (Aukofer, Bartels/5-4), 3:1 (31.) Bogner (Aukofer, Flamik/5-4), 3:2 (40.) Hösl (Seitz, Helmrath/5-4), 3:3 (48.) Helmrath (Klisa, Klinzner/5-3), 4:3 (55.) Aukofer (Bogner, Söllner/5-4), 5:3 (60.) Bartels (Krieger, Flamik).
Strafen: Amberg 22, Regensburg 22 Minuten.
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Grech, Wittmann

 
 
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