| Nachdem der ESV Buchloe in der Qualifikationsrunde für die Aufstiegs-Playoffs nur den zweiten Rang geschafft hat, ist für die „Pirates" mitten im Februar die Saison schon beendet. Während in anderen Ligen der Spielbetrieb noch auf vollen Touren läuft, befinden sich die Buchloer in einem unbefriedigenden „Vorruhestand". Wir fragten Jürgen Warkus, den sportlichen Leiter des ESV, und Trainer Norbert Zabel über die Gründe, warum es wieder nicht für den Aufstieg gereicht hat und was sich nächste Saison ändern soll. BZ: Nach dem Faschings-Wochenende kann jetzt mit Distanz zurückgeblickt werden. Herrscht immer noch Enttäuschung darüber, dass der Aufstieg in die Bayernliga nicht geklappt hat? Warkus: Direkt nach der 4:6-Heimniederlage gegen Nürnberg war die Enttäuschung natürlich riesengroß. Da wussten wir, dass wir es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen können. Danach konnte man einfach nicht mehr an den Aufstieg glauben. Da hätte Ostern und Weihnachten zusammenfallen oder der Bus mit den Nürnberger Spielern in den Graben fahren müssen. BZ: Was sagt die sportliche Analyse des Trainers: Warum hat es nicht gereicht? Zabel: Es war das leidige Thema die ganze Saison über: Wir erspielen uns Torchancen über Torchancen und verwerten sie nicht. Aber auch im eigenen Drittel haben wir letzte Saison souveräner gespielt. Es gab vor allem Probleme mit der neuen Regelauslegung. Ich weiß nicht, ob es mit unseren großen Leuten hinten so optimal ist. Warkus: Vor allem das Spiel in Dingolfing hätten wir von den Chancen her gewinnen müssen (Anm.: die zwei Punkte aus der 2:3-Niederlage fehlten in der Endabrechnung auf Platz eins). Aber da waren einige Leistungsträger angeschlagen. Vor allem hat da der Peter Klemm das erste Spiel nach einer schweren Verletzung gemacht und Lasse Jämsen war noch nicht dabei. So kommt halt eines zum andern. BZ: Stichwort „Lasse Jämsen", wie sehen Sie seine Verpflichtung im nachhinein? Zabel: Er hat vom Typ her super in die Mannschaft gepasst und hat uns auch weitergebracht. Gerade von seinem Überzahlspiel konnten sich die anderen schon was abschauen - wobei: So ein Fehler in der entscheidenden Phase gegen Nürnberg darf einem Spieler von seiner Qualität eigentlich nicht passieren. Warkus: Insgesamt sind wir aber voll mit ihm zufrieden. Wenn man gesehen hat, wie hart er oft vom Gegner angegangen wurde. Er ist aber keinem Zweikampf aus dem Weg gegangen und immer wieder gekommen. BZ: Der ESV Buchloe hat die dritte Saison unter Dach hinter sich. Dreimal wurde der Aufstieg knapp verpasst. Deggendorf, Passau und jetzt Nürnberg hießen die Clubs, denen die Buchloer den Vortritt lassen mussten. Die Tür in die Bayernliga scheint für den ESV wie vernagelt. Warkus: Gut, das große Ziel wurde wieder einmal verfehlt. Aber man muss auch sehen, dass wir dem Publikum hier tolle Spiele gezeigt haben. Wir hatten im Schnitt mehr Zuschauer als in der Saison zuvor. Die Stimmung war immer prächtig. Ich habe nie einen Zuschauer gesehen, der schimpfend aus dem Stadion gegangen wäre. Außerdem haben wir nach 20 Jahren wieder eine richtige Fangruppe. Wenn ein vollbesetzter Fanbus nach Bad Tölz und Nürnberg mitfährt, ist das auch ein Anzeichen, dass wir den Verein voran bringen. Wirtschaftlich gesehen fehlen uns im Vergleich zum Vorjahr einfach einige Heimspiele. Allein deswegen wäre ich gern in der Bayernliga, weil da einfach von Oktober bis Ende Februar ein durchgehender Freitag/Sonntag-Spielrhythmus ist. Ich werde auf jeden Fall beim Verband einen Vorstoß unternehmen, dass in der Landesliga in Zukunft mehr Spiele ausgetragen werden müssen. BZ: Was soll sich in der kommenden Saison ändern, dass es dann endlich mit dem Aufstieg klappt? Warkus: Der Kader soll etwas verkleinert werden. Wir haben mittlerweile einige Juniorenspieler, die bei Bedarf einspringen können. Dafür möchten wir einen oder zwei erfahrene Spieler holen, die Ruhe ins Spiel bringen können. Wir wissen natürlich schon lange, dass wir einen richtigen Torjäger brauchen. Aber so jemand ist schwer zu finden, denn er muss für uns bezahlbar sein und in das Gefüge der Mannschaft passen. BZ: Wird der Trainer Norbert Zabel in der nächsten Saison einen dritten Anlauf mit dem ESV Buchloe unternehmen? Zabel: Ich hab mich noch nicht definitiv entschieden. Es wird aber demnächst ein Gespräch mit der Vorstandschaft geben und dann werden wir sehen. Warkus: Trotz des Nichterreichens der Playoffs planen wir weiter mit Norbert Zabel. Er macht ein gutes Training und versteht die Spieler gut, weil er selbst noch jung ist. Wir können uns keinen anderen Trainer vorstellen. Ich bin mir sicher, dass wir uns einig werden.
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