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EV Lindau zieht positive Saisonbilanz
25.03.2007 - 21:20 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake
 

So spät wie seit fünf Jahren nicht ist die Saison für die Eishockey- Cracks des EV Lindau zu ende gegangen. Hinter den Islanders liegt eine Spielzeit, in der sie deutlich über den Erwartungen abgeschnitten und doch noch Luft nach oben haben.

 

 


„Ihr habt Eishockey- Lindau wieder aus dem Dornröschenschlaf geweckt". Einige Glückwünsche dieser Art gingen in den letzten Tagen im Internet- Forum des EVL ein. Auch persönlich sind die Verantwortlichen oft angesprochen worden. „Vor allem wenn wir am Abend vorher auswärts gespielt haben und das Ergebnis sich noch nicht herumgesprochen hatte", sagt der zweite Vorsitzende Peter Riedmüller. „Da haben viele mitgefiebert." Genau wie bei den Heimspielen, zu denen viele neue Zuschauer kamen, „aber auch einige, die uns wieder entdeckt haben."

 

 


Neben den guten Resultaten (18 Siege, drei Unentschieden, nur sieben Niederlagen) sei das erfrischende Auftreten des jungen Teams dafür in erster Linie verantwortlich gewesen. In den 28 Saisonspielen erzielten die Islanders sage und schreibe 150 Tore, ließen aber nur 92 zu. Die erfolgreichsten Torschützen sind Pavel Mojtek (29), Timo Krohnfoth (26), Sascha Paul und David Volek (je 21 Treffer). Volek, der auch das 150. und letzte Saisontor des EVL erzielte, war mit zusätzlich 57 Assists bester Tor- Vorbereiter und Topscorer des EVL (78 Punkte). Mojtek (59), Paul (42) und Krohnfoth (40) folgen in der Scorerwertung. „So erfreulich die persönlichen Statistiken sind. Im Vordergrund stand bei allen Spielern der Teamgeist", sagt Trainer Willy Bauer. Dem 39jährigen gelang schon in seiner ersten Saison beim EVL eine spürbare Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren. Auf, wie neben dem Eis. „Wir haben gesehen, was mit positivem Denken, Glauben und Willen möglich ist. Wir haben jeden Gegner mindestens einmal geschlagen, haben Ausfälle kompensiert und auch mal schlechte Spiele gewonnen."

 

 


Die waren allerdings die Ausnahme. Die Entwicklung ging im Laufe der Saison steil nach oben, wozu die Rückkehr erfahrener Spieler wie der Verteidiger Christoph Eberle, Phillip Hocker, Matthias Köhler, aber auch des Kapitäns Tobias Grieger beitrug. Die alte Weisheit, dass man ein gutes Team von hinten baut, bestätigte der neue Torwart Waldemar Quapp. „Eindeutig der beste Keeper der gesamten Landesliga", sagt EVL- Sportchef Wucher, dessen Aufgabe es nun ist, die Mannschaft zusammenzuhalten. „Das sollte uns gelingen, zumal von 26 eingesetzten Spielern 18 aus dem eigenen Nachwuchs stammen und mit Lindau auch privat und beruflich eng verbunden sind." Identifikation wird beim EVL ohnehin weiter groß geschrieben. „Natürlich braucht man Stützen und die kommen wie ein Quapp, Volek oder Mojtek nicht zwingend aus Lindau" erklärt der erste Vorsitzende Marc Hindelang. „Aber bis auf unseren Kontingentspieler Pavel Mojtek haben sie alle ihren Lebensmittelpunkt in der Region." Dies sei ein Grund für das große Herz, mit dem das Team aufgetreten sei. Wenn dann noch Eigengewächse wie Timo Krohnfoth fast ein Tor pro Spiel erzielten, mache das nicht nur Stolz, es sei auch eine Verpflichtung, weiter Eishockey- Spieler so auszubilden, dass sie eine Perspektive haben.

 

 


Wohin die des EV Lindau gehe, hänge von der Lernfähigkeit der Mannschaft ab. „Wenn wir nicht auf diesem Niveau weiter arbeiten, kann es ganz schnell wieder anders aussehen." Der Wille zur Verbesserung ist jedenfalls gegeben: 93mal sind die Islanders zu Training und Spielen auf das Eis gegangen, Matthias Speiser (91mal), Sebastian Szeja (90) und Patrick Prell (88) waren am Häufigsten mit dabei. Die ursprünglichen Saisonziele konnte man dadurch schnell erfüllen. Im Lauf der Landesliga- Spielzeit hätte man dann mehr gewollt und sich neue Ziele gesetzt: „Wenn man die Chance hat, will man natürlich auch ins Halbfinale oder Pokalsieger werden. Diesen letzten Schritt haben wir diesmal aber noch nicht geschafft", sagt Hindelang. „Da zeigt sich das Potential, aber auch der Raum für Verbesserungen. Denn wenn man schlau ist, lernt man aus Misserfolgen was man tun muss, um Erfolg zu haben." Keine Frage, dass die Islanders künftig cleverer sein wollen, was aber auch eine Erfahrungssache ist. Hier helfen Erlebnisse, wie die Spiele vor 2500 Zuschauern in Selb weiter. „Ein gutes Team wächst nicht von heute auf morgen", sagt Willy Bauer, mit dem die Lindauer mehr als zufrieden sind. „Er hat eine Mannschaft mit Perspektive geformt und lebt alles zu hundert Prozent vor", lobt Hindelang. „Manchmal kam ich bei seinen Schachzügen richtig ins Staunen und ins

 

Schmunzeln." Dies sei auch bei einigen der jungen Spielern so gewesen, für die Bauers Coaching Neuland bot. „Willy versteht es, Dinge zu vermitteln, die in einer Landesliga sonst kaum angesprochen werden", sagt Bernd Wucher. Deshalb sei die Vorfreude auf die kommende Saison umso größer. Immerhin hat die Länge dieser Spielzeit den Vorteil, dass das Warten auf die nächste Eiszeit so kurz wie lange nicht ausfällt.

 

 
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