News
ERSC bringt Spitzenreiter in arge Bedrängnis
02.11.2016 - 10:30 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Trotz der bislang besten Saisonleistung ist der ERSC Amberg mit leeren Händen vom Gastspiel in der Eishockey-Landesliga beim Tabellenführer ERV Schweinfurt zurückgekehrt. In einer intensiven und temporeichen Begegnung hielt die 1:0-Führung der Löwen durch Sebastian Aukofer (18.) bis ins Schlussdrittel hinein. Dann stellte der Favorit mit einem Nachschuss und zwei Überzahltreffern den Spielverlauf regelrecht auf den Kopf. ERV-Coach Thomas Berndaner sprach hinterher von einem "Duell auf Augenhöhe", tatsächlich aber hätte es den Anteilen nach nur den Gast aus Amberg als Sieger geben dürfen. Einziges Manko, das Alex Reichenberger bei seinem Team zu notieren hatte: Die Löwen ließen zu viele Chancen ungenutzt liegen.

Der ERSC-Coach musste auf Markus Hausner, Christoph Schönberger, Florian Wrobel und Daniel Troglauer verzichten. Dennoch war seine Mannschaft von Beginn an in der Partie, überstand ruhig und abgeklärt den erwarteten ersten Schweinfurter Angriffswirbel. Ein Pfostentreffer der Gastgeber war das einzige markante Ausrufezeichen, danach bekam Amberg Spiel und Gegner zunehmend in den Griff. Der erstmalige Torjubel im Amberger Lager folgte kurz darauf - allerdings verfrüht, wie sich herausstellte, denn die Unparteiischen verweigerten dem Treffer wegen eines Torraumabseits die Anerkennung. Die Löwen agierten taktisch klug, betrieben Forechecking und kamen zumeist schon in der neutralen Zone wieder in Scheibenbesitz. Was dennoch in Richtung Amberger Tor kam, wurde eine sichere Beute von Goalie Oliver Engmann. Die Führung für den ERSC fiel dann kurz vor Ende des ersten Drittels, wobei Aukofer die Vorlage von David Rybka über die Linie bugsierte.
Eine ganz starke spielerische Vorstellung bot der Gast aus der Oberpfalz dann im Mittelabschnitt. Schweinfurt kam phasenweise nicht mehr aus dem eigenen Verteidigungsdrittel und vor ERV-Torhüter Kevin Kessler brannte es mehrmals lichterloh. Es war kaum zu verstehen, dass die "Mighty Dogs" diesen Abschnitt unbeschadet überstanden. Auch wenn sich die Gastgeber wieder etwas Luft verschaffen konnten, blieb Amberg jederzeit Herr der Lage. Zudem strahlte Engmann sehr viel Ruhe auf seine Vorderleute aus. Ein Foul (hoher Stock) an ihm, was auch die Sanitäter auf den Plan rief, hätte locker auch für eine größere Strafe gereicht, blieb aber ungeahndet.
In der Pause zum letzten Drittel trauerte man im ERSC-Lager noch den vielen liegen gelassenen Chancen nach und machte sich auf den Schlussspurt des Spitzenreiters gefasst. Schweinfurt versuchte es mit aller Macht und knapp 900 Fans im Rücken und kam durch Alex Andrusovich auch zum Ausgleich. Der Deutsch-Russe hatte schon in seiner Zeit für Bad Kissingen regelmäßig gegen Amberg getroffen. Gegen seinen Nachschuss hatte Engmann keine Abwehrmöglichkeit mehr. Die vorentscheidenden Szenen folgten in der 49.Spielminute. Dominik Schopper musste für eine Bagatelle auf die Strafbank und in Unterzahl steuerte Florian Bartels alleine auf das Schweinfurter Tor zu. Der ERSC-Center scheiterte aber an Kessler und im direkten Gegenzug schlossen die Mighty Dogs ihr Powerplay erfolgreich ab. Der Treffer zeigte schon etwas Wirkung beim Reichenberger-Team, das aber sehr schnell seinen Rhythmus wieder fand. Wieder gab es etliche Einschussmöglichkeiten aber im Abschluss fehlten an diesem Abend einfach Glück und Konzentration. Eine neuerliche Strafzeit unterband dann die Amberger Bemühungen. Einen Schuss von Kevin Faust parierte Engmann, die Scheibe kullerte dann aber Zentimeter hinter die Torlinie - allerdings erst nach dem Pfiff der Unparteiischen, wie es die ERSC-Spieler auf dem Eis empfanden. Der Treffer zählte aber und besiegelte einen schmeichelhaften Erfolg für den Klassenprimus. Der ERSC bleibt dennoch in der Spitzengruppe und kann am Freitag in Straubing seine gute Position untermauern.

ERV Schweinfurt - ERSC Amberg  3:1 (0:1,0:0,3:0)
Tore: 0:1 (18.) Aukofer (Rybka), 1:1 (44.) Andrusovich (Schneider, Vanc), 2:1 (49.) Schneider (Campbell, Marquardt/5-4), 3:1 (56.) Faust (Andrusovich, Vanc/5-4).
Strafen: Schweinfurt 16, Amberg 16 Minuten
Schiedsrichter: Schmidt, Voigt
Zuschauer: 900

 
 
hockeynews@bayernhockey.com