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Amberger "Penalty-Desaster" gegen Bad Kissingen
Nur ein Zähler trotz Chancenflut
22.11.2016 - 18:08 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Die weiße Heimweste des ERSC Amberg hat erste Flecken bekommen. Gegen die Kissinger Wölfe stand es am Ende der regulären Spielzeit 3:3. Im Penaltyschießen holten sich die Gäste dann den Zusatzpunkt.

In einer temporeichen und ungemein spannenden Begegnung der Eishockey-Landesliga begegneten sich die beiden Kontrahenten auf Augenhöhe. Die Löwen waren nach den Spielanteilen speziell im Schlussdrittel ganz nah vor ihrem sechsten Heimsieg, scheiterten aber letztendlich an einer unzureichenden Chancenverwertung. Insgesamt konnten die Gastgeber vier Penaltys und einige Großchancen nicht verwandeln - da darf man sich am Ende nicht beschweren, wenn es nur zu einem Zähler reicht. Im Kampf um den Einzug in die Zwischenrunde liegen die Amberger aber weiterhin gut im Rennen.

Die Partie begann mit einer 40-minütigen Verspätung, weil die Unterfranken ohne Trikots und Pässe angereist waren und diese per Sonderfahrt "nachgeliefert" wurden. Schon im Anfangsdrittel zeigten die hochkarätig besetzten Wölfe ihre individuelle Klasse, waren mit fast jeder Offensivaktion brandgefährlich. Aber eigentlich hätte auch in dieser Phase schon der ERSC in Führung gehen müssen. Augsberger und Hampl scheiterten aber jeweils alleine vor Gäste-Goalie Tscherepanow. So blieb es bis zur ersten Pause abwechslungsreich aber torlos.
Im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den schon nach 57 Sekunden die Gäste in Überzahl zum 0:1 eröffneten. Kurz darauf konnten auch die Löwen ein Powerplay aufziehen. Nach etlichen Versuchen war es dann Boris Flamik, der zum 1:1 verwandelte. Der ungemein fleißige Kirill Groz hätte dann Amberg erstmals in Führung bringen können, scheiterte aber ebenso wie vorher seine Kollegen. Auf der anderen Seite stoppte Oli Engmann im ERSC-Tor einen Alleingang des Finnen Grönstrand und musste wenig später einen Nachschuss von Nikitin zum 1:2 passieren lassen. Diesmal dauerte es bis zur Antwort der Löwen knapp 40 Sekunden, dann hatte David Rybka zum 2:2 ausgeglichen. Die erste Penaltychance hatte dann Sebastian Aukofer, der zuvor in aussichtsreicher Position von den Beinen geholt wurde. Den Puck brachte er aber nicht im Tor unter. Wie aus heiterem Himmel fiel die neuerliche Führung für Kissingen. Bei dem Schuss von Hemmerich von der blauen Linie war Engmann schlicht und einfach die Sicht versperrt. Den Ambergern drohte nun weiteres Ungemach, weil Dominik Schopper wegen eines Fouls (hoher Stock) mit einer Spieldauerstrafe zum Duschen geschickt wurde und die Gäste in den Genuss einer fünfminütigen Überzahl kamen. Die Löwen zeigten in dieser Phase eine äußerst konzentrierte Deckungsarbeit und hatten dabei sogar mehr Chancen, als der Gegner. Schon hier war zu erkennen, dass Amberg läuferisch mehr zulegen konnte und das setzte sich dann auch im Schlussdrittel fort.
Die Angriffe der Wölfe wurden seltener, gleichzeitig stiegen die Spielanteile beim Gastgeber. Nach dem 3:3 durch Andreas Hampl wurde der Druck von Amberg immens. Das zwang Kissingen schon mal zu einer Auszeit, aber auch danach war es der ERSC, der die Partie in der regulären Spielzeit entscheiden wollte. Die beste Gelegenheit dazu hatte Flamik, der fünf Minuten vor dem Ende aber auch mit einem Penalty scheiterte. Während die Gäste nun spürbar auf ein Halten des Ergebnisses aus waren, versuchten die Löwen bis zur letzten Sekunde eine Entscheidung zu ihren Gunsten. Es blieb aber beim 3:3.
Im anschließenden Shoot-Out vergeigten Rybka und Hampl ihre Versuche, bei den Wölfen traf Spielertrainer Nemirovsky für den Zusatzpunkt.


ERSC Amberg - EC Bad Kissingen  3:4 n.P. (0:0,2:3,1:0)
Tore: 0:1 (21.) Eirenschmalz (Nemirovsky, Nikitin/5-4), 1:1 (24.) Flamik (Hampl, Stolz/5-4), 1:2 (28.) Nikitin (Eirenschmalz, Nemirovsky), 2:2 (28.) Rybka (Flamik, Stolz), 2:3 (33.) Hemmerich (Tarvis), 3:3 (46.) Hampl, 3:4 (60.) Nemirovsky im Penaltyschießen
Strafen: Amberg 13 Minuten + Spieldauer (Schopper), Kissingen 16 + 10 (Tarvis)
Schiedsrichter: Barth, Sintenis
Zuschauer: 330

 
 
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