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Attraktiveren Modus gesucht – Kompromissvorschlag gefunden!
09.07.2007 - 15:15 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Martin Reith
 

Erfreut war man bei der EA Schongau, wie wohl bei den meisten Landesligisten, als von Seiten des BEV ein Fragebogen ins Haus flatterte, bei dem es um die Abstimmung um mehr Saisonspiele ging.

Keine Frage, ambitionierte Vereine können über lediglich 20 Saisonspiele – soviel Punktspiele hatte u. a. die EAS im Vorjahr  -  nicht glücklich sein.

Das Votum der Landesligavereine war eindeutig. 71 % (= 22 Stimmen) waren für 26 – 30 Saisonspiele, während 19 % (6 Stimmen) mit 22-24 Spielen zufrieden gewesen wären. Nur 3 Vereine (= 10 %) wollten nicht mehr als die sicheren 20 Spiele.

Zudem wollten die Landesligisten mehrheitlich (Zweidrittelmehrheit) einen früheren Saisonstart (12. Oktober) und eindeutig ein Saisonende bis spätestens 16. März 2008.

Wenig Anklang hatte der Bayernkrug-Pokal, an dem nur 7 Vereine ihr Interesse bekundeten. Hier zeigte sich eindeutig, der Bayernkrug-Pokal gilt nur als „Notnagel“, weil eben die Anzahl der Punktspiele so gering ist.

Lediglich die Einteilung der Landesliga in 10er oder 8er Gruppen war nicht so eindeutig.

52 % (16 Vereine) wollten die 10er Gruppen (= 3 Gruppen), 23 % (7 Stimmen) wollten bei der  8er Gruppe bleiben, aber als Doppelrunde (= 28 Vorrundenspiele). Lediglich 25 % (8 Stimmen) wollten die ursprüngliche Einfachrunde in der 8er Gruppe (= 4 Gruppen).

Die Eishockeykommission des BEV sah daher keine Möglichkeit für den Modus der 3 Zehnergruppen und wollte dennoch den Vereinen die Möglichkeit auf mehr Spiele ermöglichen.

Soweit so gut, doch der derzeitig angedachte Modus trifft bei den wenigsten Vereinen der Landesliga auf Gegenliebe. Denn laut dem angedachten Modus kommen nur die jeweils beiden Ersten jeder Gruppe in eine Meisterrunde ( = 8 Mannschaften). Diese kämen dann auf  28 Punktspiele.

Jedoch – und das ist der „Knackpunkt“ – 75 % jeder Vorrundengruppe – das heißt schon der Tabellendritte (!) muss um den Klassenerhalt in seiner Gruppe kämpfen.

Dadurch sehen sich viele Vereine in ihrer Möglichkeit beraubt um den Aufstieg mitspielen zu können.  Im Gegensatz zum Vorjahr haben nur noch halb soviel Teams dazu die Chance! (8 statt 16) und statt 16 Teams müssen nun 24 um den Klassenerhalt kämpfen.

Zum Gedankenaustausch und zur Ermittlung eines Modus, der mehr Zustimmung in den Kreisen aller Betroffen findet, traf sich ein Teil der Landesligisten am Montag, 02. Juli in Schongau.

Mit Gastgeber EA Schongau, ESC Geretsried, SC Forst, ESC Vilshofen, SC Reichersbeuren, EHC München, MEK München, EV Lindau, ERC Lechbruck, ESV Buchloe, ESV Burgau 200 und EV Bad Wörishofen waren immerhin 12 der (zum damaligen Zeitpunkt) 29 Landesligisten direkt durch Vertreter anwesend und einige andere gaben telefonisch ihre Meinung kund.

Vom BEV war Obmann der Region V Herr Walter Bucher als unabhängiger Beobachter anwesend.   

Schade nur, dass die Eishockeykommission des BEV dieses Treffen scheinbar sehr kritisch beäugte, denn es wird ja kein völlig anderer Modus angedacht, sondern eben nur ein Kompromiss, der den Wünschen und Nöten der meisten Vereinen in der Landesliga näher kommt. Schließlich wollen diese ihren Sport möglichst attraktiv präsentieren. Und was es bedeutet als Gruppendritter nun plötzlich um den Klassenerhalt spielen zu müssen, ist den wenigsten Zuschauern  (und Sponsoren) als Anreiz zu vermitteln.

Zudem war das Treffen schon von daher interessant, um die einzelnen Stimmen und Meinungen, sowie die speziellen Probleme der betroffenen Vereine zu hören. Verschiedene Möglichkeiten und Ideen wurden durchgesprochen und diskutiert. Immer wieder gab es Für und Wider, sowie die Einsicht es kann nur einen Kompromiss geben, sollen möglichst viele Vereine zufriedengestellt werden. 

Als favorisiertes Modell für den neuen Modus ergab sich folgende Konstellation:

Die Landesliga spielt in vier regionalen Gruppen a´ 8 Teams eine Vorrunde, wobei die ersten vier danach in die Aufstiegsrunde kommen und die Plätze 5-8 der Vorrunde um den Klassenerhalt kämpfen müssen (das entspricht dem Modus der Vorsaison).

Als Neuerung sollten für die jeweils ersten Vier jeder Gruppe nicht auf  4 Vierergruppen einer Qualifikationsrunde, sondern gleich in zwei Aufstiegsgruppen a´ 8 Teams verteilt werden. Gruppeneinteilung ähnlich wie im Vorjahr die Qualifikationsgruppen. (z. B. Gruppe 1: Platz 1 und 4 der LL Nord, Platz 2 und 3 der LL Ost, Platz 1 und 2 der LL Süd und Platz 3 und 4 der LL West und entsprechend die Gruppe 2).

Die jeweiligen Gruppenersten steigen direkt in die Bayernliga auf, spielen aber noch gegeneinander die Landesliga-Meisterschaft aus. Die jeweiligen Gruppenzweiten machen die Nachrückerplatzierung, also Rang 3 und 4 aus. 

Ähnliches war zunächst auch für die Abstiegsrunde angedacht, doch gerade Vereinen aus dem Münchner Raum wären wegen hoher Stadien-Mietkosten die Anzahl der Spiele zu hoch. Daher sollten die Abstiegsrunden weiterhin regional ausgetragen werden, mit je einem Direktabsteiger in die jeweilige Bezirksliga.

Als Zusammenfassung: Jedes Team hat wie im Vorjahr mindestens 20 Saisonspiele (Abstiegsrunde), wird jedoch die Aufstiegsrunde erreicht (was die Hälfte aller Vereine trifft!) ergeben sich schon mindestens 28 Punktspiele. Wer um die Meisterschaft oder Platz 3 spielt kommt also auf 30 Spiele.

Dieser Vorschlag wurde von allen anwesenden Vereinen durch ihre Vertreter abgezeichnet (!) und den restlichen Landesligisten zur Abstimmung unterbreitet. Sollte der Vorschlag auch beim Rest der Vereine Unterstützung finden, bleibt die Hoffnung zur Steigerung der Attraktivität der Liga. 

 
 
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