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Viele Aufreger beim 6:2 des ERSC gegen Farchant
Gut besuchte Strafbänke
16.01.2017 - 14:37 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Frank Jacobi
 

Draußen flaute Sturmtief "Egon" langsam ab, drinnen in der Eishalle gab es einen "Strafzeiten-Orkan". Der 6:2-Erfolg des ERSC Amberg am Freitagabend gegen Farchant hatte einen merkwürdigen Beigeschmack und das Ergebnis geriet zum Ende hin beinahe zur Nebensache.

Richtig zufrieden war hinterher wohl keiner, am ehesten die Löwen wegen eines weiteren Schrittes in Richtung Play-Offs, nur bedingt die Zuschauer wegen eines zerfahrenen Spiels, am allerwenigsten aber die Gäste aus dem Werdenfelser Land. Grund dafür war eine extrem konsequente, dadurch allerdings auch kleinliche Regelanwendung der Unparteiischen. Betroffen davon waren zumindest zwei Drittel lang beide Teams, aber während sich die ERSC-Spieler im Verlauf weitgehend zurückhielten, nagte die Strafenverteilung bei den betont körperlich spielenden "Eishacklern" zusehends am Gemüt.

Sportlich gesehen war es für Amberg - wie man es fast vermuten könnte - ein reiner Arbeitssieg. Der hätte wegen der zahlreichen Überzahlsituationen einerseits höher ausfallen können, war aber andererseits während der Partie auch richtig auf der Kippe gestanden. Farchants Spiel war von der Anlage her voll auf Konter ausgelegt und das machten die Oberbayern wirklich sehenswert. Bei Scheibenbesitz ging es im Eilzugtempo sofort ab in Richtung Amberger Tor. So entstanden auch die Treffer zum überraschenden 0:2 nach knapp 15 Minuten. Da hatte der ERSC einfach zu offensiv agiert. Ganz wichtig war der schnelle 1:2-Anschlusstreffer durch Florian Bartels und kurz darauf vollendete David Rybka ein Powerplay abgezockt zum Ausgleich. Die beiden Löwen-Topscorer hatten wieder zugeschlagen, rechtzeitig vor der Pausensirene.
Einen Start nach Maß hatten die Gastgeber in den Mittelabschnitt. Nach exakt 90 Sekunden zog Norbert Gerber von der blauen Linie aus ab und der Schuss des ERSC-Kapitäns landete genau im Torwinkel, unhaltbar für den starken Gästegoalie Dennis Schlickenrieder. Der stand in der Folge mehrmals im Brennpunkt, weil die Löwen Druck aufbauten, jetzt auch immer mit einem Auge auf die eigene Defensive. Trotzdem konnten die Konterangriffe der Gäste nie ganz unterbunden werden, allerdings stellte deren Abschluss meist kein Problem für Ambergs Schlussmann Oli Engmann dar. Die beiden größten Chancen in dieser Phase entstanden innerhalb von 10 Sekunden vor beiden Toren. Zuerst ging Andreas Hampl in Amberger Unterzahl alleine auf Schlickenrieder zu und nachdem dieser parierte scheiterte auf der Gegenseite Florian Reindl freistehend an Engmann. Zur letzten Drittelpause war es noch schwierig, Wetten auf den Gewinner zu platzieren. Wer weiß, wie der Verlauf gewesen wäre, wenn der Gewaltschuss von Gästestürmer Dennis Spanke, nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn im Schlussabschnitt nicht am Pfosten, sondern im ERSC-Tor gelandet wäre. So aber war es erneut Rybka, der eine Einzelaktion zum 4:2 abschloss und die Gäste damit empfindlich traf. Deren Nerven lagen nun blank und sie kassierten in dieser Phase knapp zwei Drittel ihrer gesamten Strafzeiten. Der ERSC machte durch Treffer von Youngster Daniel Troglauer und dem erneut starken Christoph Schönberger den Sack endgültig zu. Neuzugang Daniel Smazal kam erstmals zum Einsatz und zeigte schon gute Ansätze.

ERSC Amberg - TSV Farchant  6:2 (2:2,1:0,3:0)
Tore: 0:1 (10.) Kastner (Reindl), 0:2 (15.) Reindl (Kastner), 1:2 (16.) Bartels (Aukofer, Schönberger/5-4), 2:2 (18.) Rybka (Hampl, Bartels/5-4), 3:2 (22.) Gerber (Hampl, Rybka), 4:2 (47.) Rybka (5-4), 5:2 (56.) Troglauer (Wrobel), 6:2 (60.) Schönberger (5-3).
Strafen: Amberg 24 + 10 Minuten (Salinger), Farchant 39 + 10 (Reindl) + 10 (Kastner) + 10 (Althofen) + 2 x 10 (Rauh) + Spieldauer (Weber)
Schiedsrichter: Barth, Mackert
Zuschauer: 41

 
 
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