News
Tigermeute trifft Wolfsrudel
08.10.2007 - 20:52 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jörg Bischoff
 
In der freien Wildbahn sind Begegnungen dieser beiden Raubtierarten nahezu ausgeschlossen. Eigentlich können sie nur in den zoologischen Gärten dieser Erde aufeinander treffen, da ihre natürlichen Lebensräume normalerweise viel zu weit voneinander entfernt sind.

Im oberfränkischen Eishockey sieht diese Situation aber ganz anders aus. Nicht einmal 100 km liegen zwischen den beiden traditionellen Eishockey Standorten der Bayreuth Tigers und der Selber Wölfe. Der Konkurrenzgedanke ist dabei eigentlich immerzu vorhanden. Wenn sie dann auch noch direkt gegeneinander spielen ist regelmäßig Ausnahmezustand angesagt. Die beiden Fanlager sind dann noch reisefreudiger als sonst schon und die Mannschaften fiebern den Derbys regelrecht entgegen. Bayreuth gegen Selb ist mehr als ein normales Eishockeyspiel. In diesen Partien geht es auch immer wieder um eine gewisse Vormachtstellung im oberfränkischen Kufensport.

Am kommenden Wochenende ist es wieder soweit. Am Freitag 12.10. um 19.30 Uhr in Bayreuth und am Sonntag 14.10. um 18.00 Uhr in Selb bekommt die langjährige Rivalität wieder neue Nahrung.

Die Wölfe aus Hochfranken haben im letzten Jahr den ersehnten Aufstieg in die Bayernliga geschafft und kommen im Vergleich zu den Bayernkrugpokalspielen 2006, mit nur leicht verändertem Kader in den Tigerkäfig. Mit den Stürmern Möstel und dem Ex-Tiger Bärnreuther sind nur 2 Stammspieler davon, jetzt nicht mehr im Aufgebot. Mit dem Ex-Bayreuther Trolda und dem Berliner Regionalligaspieler Thielsch, dürfte man aber diese Positionen mehr als ersetzt haben. Außerdem neu ist beim VER noch Verteidiger Kraus, der aus dem Bad Tölzer Nachwuchs gewechselt ist. Ansonsten vertraut Trainer Ahne dem gleichen Team, das den Aufstieg geschafft hat. Aus einer Mannschaft, die gespickt ist mit Akteuren, die auch schon höherklassige Erfahrung haben, stechen noch einige Spieler hervor. Im Angriff ist das der routinierte, ehemalige tschechische Juniorennationalspieler Lamich und die beiden deutschen Topscorer Hendriksson und Bartels (beide ehemals Weiden). Aber auch in den anderen Sturmreihen steckt genügend Potential, um den Tigers gefährlich werden zu können. Die Abwehr der Porzellanstädter führt der deutsch-kanadische Offensivverteidiger Holden an. Neben diesem Blueliner mit DEL und B2-Erfahrung sind der Ex-Kaufbeurer Horvath und der nächste Ex-Tiger Thumm weitere Führungsspieler.

Trotz des Klassenunterschiedes werden die Festspielstädter alles in die Waagschale werfen, um ihren Fans vor allem im städtischen Kunsteisstadion wieder ein klasse Spiel zu zeigen. Noch nicht wieder mitwirken können dabei die verletzten Graf und Samek. Im letzten Jahr gelang es im Pokal über weite Strecken des Hinspiels den Wölfen einen offenen Schlagabtausch zu liefern. An diese gute Vorstellung will das Team um Trainer Weingran anknüpfen und den Bayernligisten fordern. Vor allem im Heimspiel gegen den stark besetzten Regionalligisten Schönheide zeigte die Mannschaft, wozu sie in der Lage ist. Ein Besuch des ewig jungen Oberfrankenderbys im Eishockey lohnt sich also in jedem Fall.

 
 
hockeynews@bayernhockey.com