„Wir haben das alles durchdacht und durchdiskutiert", sagt EVL- Vorsitzender Marc Hindelang über die Entscheidung, die sich auf zwei Wegen entwickelte. Dass die Islanders gerade auswärts mehr Durchschlagskraft bei Gegnern auf Augenhöhe brauchen, zeigen alleine die Zahlen: In Schongau, Forst und Buchloe haben sie insgesamt zwei Tore erzielt, aber zehn kassiert und diese Spiele alle verloren. In den entscheidenden Momenten fehlten die emotionalen Impulse, personifiziert durch einen Spielertyp, der die Mannschaft anführt und mitreißt. Ein Vakuum, das die Mannschaft ebenfalls spürte und intern ansprach.

Gleichzeitig hatte sich Harald Schäfler seinem Heimatverein wieder angenähert. Nach einer Verletzung, die das 2005 Ende seiner Profikarriere bedeutete, sprang er vorletzte Saison bereits für den kurzfristig beruflich verhinderten Wolfgang Urban als EVL- Coach ein. Mit einer sehr jungen Mannschaft schaffte er in einer schwierigen Zeit souverän den Klassenerhalt, zog ins Pokal- Halbfinale ein und wurde mit den Junioren Bezirksliga-Meister.

Danach zog es ihn aber - mit nur 32 Jahren absolut verständlich - wieder aufs Eis zurück. Er startete in Lustenau ein Comeback. Letztlich war der Zeitaufwand für die Nationalliga in Österreich zu groß, denn privat und beruflich hat Schäfler den Schwerpunkt wieder nach Lindau gelegt, um sich seine Zukunft in der Heimat aufzubauen. „Wir sind in Abstimmung mit Vorstand und Trainer Willy Bauer ins Gespräch gekommen", sagt der sportliche Leiter Bernd Wucher, der den Kontakt zum Stürmer nicht verloren hatte. „Uns war dann schnell klar: Wir versuchen es auf dieser Basis miteinander." Das letzte Wort hatte dabei Trainer Willy Bauer, der sagte: „Ein solcher Spielertyp hat uns bisher gefehlt."

Nach fünfzehn Jahren, in denen Harald Schäfler für Lustenau, Ingolstadt, Wien, Neuwied und Ravensburg bis hinauf in die erste Liga Österreichs und die zweite Deutsche Bundesliga spielte, kehrt das erfolgreiche Lindauer Eigengewächs wieder zurück auf heimisches „Eichwald-Eis". „Ich kenne die Erwartungen und habe mir viel vorgenommen", meint Schäfler, der über sich selbst sagt: „Ich bin kein filigraner Spielmacher, sondern ein Teamspieler, der immer vollen Einsatz gibt. Damit werde ich versuchen der Mannschaft zu helfen, denn die Jungs liegen mir noch sehr am Herzen." Mit dieser vorbildlichen Einstellung und seiner Routine soll er dem EV Lindau einen Schub für den Rest der Landesliga- Saison geben.