„Diese Situation kennen wir nun seit Wochen und halten ihr stand", sieht es EVL- Trainer Willy Bauer gelassen. „Die Mannschaft weiß worum es geht, hat bisher die Nerven bewahrt und auch Ausfälle durch den ausgeglichenen Kader aufgefangen." So auch am Freitag beim 8:3 (3:1, 2:0, 3:2)- Sieg in Burgau. Nur mit fünf Verteidigern (neben Christoph Eberle fehlten Matthias Köhler und Phillip Hocker) und elf Stürmern angetreten (Martin Krügers und Tobias Zappe fielen aus) verdauten die Islanders auch einen frühen Rückstand nach vier Minuten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte im Fernduell Schongau gegen Bad Wörishofen nach frühem Rückstand mit einem Doppelschlag das 2:1 erzielt und alle Trümpfe in der Hand. „Wir waren immer informiert, haben das Zwischenergebnis aber von der Mannschaft ferngehalten", sagte Willy Bauer. Die fand auch so die passende Antwort: David Volek erzielte in Überzahl den schnellen Ausgleich (6.), danach lief es besser bei den Islanders. Das schnelle Spiel des EVL sorgte für Powerplay- Situationen und die nutzten die Gäste. Sascha Paul brachte die Lindauer in der 18. Minute in Führung, Jaro Jacko erhöhte 34 Sekunden vor der ersten Pause dann sogar auf 1:3. Ein psychologisch glänzender Zeitpunkt. Die früher angepfiffene Partie in Schongau stand derweil nach zwei Dritteln 2:2. „Bad Wörishofen kämpfte super und die Mammuts waren nervös", berichtete der 2. Vorsitzende des EVL, Peter Riedmüller, der die Partie beobachtete und die Zwischenergebnisse nach Burgau durchgab. Währenddessen fieberte die Lindauer Fangemeinde auf evlindau.de vor dem Live-Ticker mit. Was das eigene Team betraf, gab es da schnell Entwarnung. Per Doppelschlag erhöhten Paul und der erst kurz vor dem Spiel direkt von einem Geschäftstermin aus Russland (!) angereiste Kapitän Tobias Grieger auf 1:5. Danach wurde die Partie allerdings hektisch. Burgau reagierte mit Härte auf den deutlichen Rückstand. Der EVL ließ sich davon anstecken. Nach einem Faustkampf wurden Burgaus Geiß und Harald Schäfler von den sicheren Schiedsrichtern Schneider und Seitz zum Duschen geschickt. Schäfler ist damit für das Spiel gegen Forst gesperrt. Lindau geriet danach in Unterzahl unter Druck, den zuvorderst der gute Torhüter Waldemar Quapp meisterte. So stand die zerfahrene Partie nach 40 Minuten 1:5. Derweil herrschte in Schongau Hochspannung. Die EAS drückte auf das 3:2, das den EVL aus dem Rennen geworfen hatte, nutzte aber beste Chancen nicht. So blieb es beim Unentschieden, für das sich Vorstand Peter Riedmüller noch in der Wörishofener Kabine im Namen des EVL bedankte.

Beim Lindauer Team sorgte die Nachricht natürlich für beste Stimmung. Dem konnte das schnelle 2:5 des ESV Burgau (44. Minute) auch keinen Abbruch tun. Timo Krohnfoth sorgte zwölf Minuten vor dem Ende mit dem 2:6 für die Entscheidung. „Für Timo hat es mich besonders gefreut", sagte EVL-Sportchef Bernd Wucher. „Er hatte in den letzten Wochen so viel Pech, aber immer hart weiter gearbeitet." Weil es im eiskalten Burgau weiter weihnachtete und die Islanders ihre Überlegenheit ausspielten konnte sich auch Verteidiger Andi Hops ebenfalls nach langer Zeit in die Torschützenliste eintragen. David Volek rundete den Doppelschlag in der 52. Minute mit 2:8 ab. Der dritte Treffer der tapfer kämpfenden Gastgeber kurz vor dem Ende konnte die Lindauer Freude nicht trüben. „Wir haben immer daran geglaubt, dass es bis zum letzten Spieltag geht", sagte Willy Bauer. Jetzt feiern wir Weihnachten und dann geben wir alles, um die Vorlage zu verwerten. Aber gegen Forst stehen uns noch einmal 60 knallharte Minuten bevor." Der EVL reagiert auf diese Situation und veranstaltet einen weiteren Familientag. Frauen, Kinder und Studenten haben am zweiten Weihnachtsfeiertag freien Eintritt.