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Sensationelles Remis gegen Tabellenführer
07.12.2008 - 21:59 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Thomas Färber - Verfasser: Manfred Sitter - Quelle: ERC Lechbruck
 
Das Lokalderby am Freitag Abend gegen den Tabellenführer EA Schongau hielt das was
es im Vorfeld versprochen hat: Spannung, Kampf und am Ende zufriedene Gesichter im
Lager des ERC Lechbruck. Das 7:7 (1:1;2:5;4:1)-Unentschieden gegen das
selbsternannte Spitzenteam der EAS war einmal mehr der Beweis, dass im Eishockey
alles möglich ist, solange eine Mannschaft an sich glaubt. Und diesen Glauben an die
eigene Stärke hatten die Lecher, so dass eine, nach dem zwischenzeitlichen Spielstand
von 3:6, viel zu überheblich agierende Schongauer Mannschaft noch vor dem Ziel
abgefangen werden konnte.
Die ersten Minuten des Spiels waren von Abtasten und wenig Risiko geprägt. Man sah
beiden Teams deutlich den gegenseitigen Respekt an. Den besseren Start erwischten
dann allerdings die Mammuts in der 6. Minute mit der 0:1 Führung durch Bastian
Grundner. Allerdings ließen sich die Flößer nicht lange bitten und erzielten 17 Sekunden
später den Ausgleich durch Dennis Gröger (Kamil Drimal, Christoph Pfeiffer). Der Rest
des ersten Spielabschnitt bestand aus teilweise sehr guten Aktionen von beiden
Mannschaften, wobei jedoch auch die beiden Torhüter Markus Echtler (ERC) und
Christoph Lohr (EAS) genügend Gelegenheiten hatten sich auszuzeichnen. Das zweite
Drittel begann der ERC Lechbruck sehr druckvoll und wurde mit der 2:1 Führung in der
22. Spielminute durch Markus Schneider (Manuel Vacca, Kamil Drimal) belohnt. Doch
auch hier konnte der Gegner postwendend zurückschlagen und erzielte seinerseits in der
24. Minute den 2:2 Ausgleich durch Tobias Schübbe. Nun war es ein offener
Schlagabtausch im Lechparkstadion zu Lechbruck, das Spiel bot tolle Torszenen und
schnelle geradlinige Angriffe auf beiden Seiten. In dieser Phase war Schongau etwas
glücklicher und konsequenter, was die 2:3 Führung der Gäste in der 29. Minute durch
Mathias Strodel zur Folge hatte. Doch wie sollte es anders sein, so konnten sich die
Mammuts nicht allzu lange darüber freuen, denn die Lecher schlugen in der 32. Minute
wieder durch Markus Schneider (Manuel Vacca, Pietro Vacca) zum 3:3 Ausgleich zurück.
Nun folgte die aus ERC-Sicht zu sorglos gespielte Phase zwischen der 33. und 40. Minute:
Die Lecher brachten sich durch Fehlpässe und einen Schuss Überheblichkeit zu oft
unnötig in Bedrängnis und mußten in der 35. Minute die erneute Gästeführung zum 3:4
durch Robert Kinker hinnehmen, welche in der 36. Minute durch Rainer Hain und in der
39. Minute gar zum 3:6 für die EA Schongau durch Thomas Spegele ausgebaut wurde.
Die Schwächeperiode des ERC wurde durch die Pausensirene gestoppt. In der Kabine
fand ERC-Trainer Kolb deutliche Worte gegüber seinem Team und wechselte zum
Wiederbeginn den Torhüter. Für den teilweise glücklos agierenden Markus Echtler spielte
nun Martin Ullsperger. Man sah nun den Flößern beim Gang aus der Mannschaftskabine
die verbissene Entschlossenheit an, hier nochmal ein Husarenstück auf das Parkett zu
legen. Und was nun folgte war ein Sturmlauf des ERC Lechbruck gegen den sich die EA
Schongau nur durch härtere Spielweise erwähren konnte, was entsprechend Strafzeiten
nach sich zog. Kurios dabei übrigens die 2-Minutenstrafe gegen Schongau in der 42.
Spielminute, bei der der gefoulte ERC-Stürmer Markus Schneider wegen einer
"Schwalbe" ebenfalls auf die Strafbank mußte. Hier zeigte sich das sehr
kleinliche Schiedsrichtergespann völlig indisponiert. In der selben Minute allerdings dann
der 4:6 Anschlusstreffer für die Flößer durch Pius Pfanzelt (Björn Michels, Richard Lory).
Lechbruck witterte seine Chance und setzte die Mammuts kontinuierlich unter Druck. Der
Spitzenreiter konnte sich lediglich durch einige gefährliche Konter in Szene setzen,
scheiterte jedoch wiederholt am Lecher Torhüter Ullsperger. Es folgte in der 46. Minute
das 5:6 für Lechbruck durch Pietro Vacca (Björn Michels). Als dann in der 47. Minute
abermals Pietro Vacca (Manuel Vacca, Björn Michels) den verdienten 6:6 Ausgleich
erzielte, kannte bei den über 200 Zuschauern im Lechparkstadion die Freude keine
Grenzen mehr. Lechbruck spielte sich in einen Rausch und die ERC-Fans peitschten ihre
Mannschaft weiter nach vorne. Das Spiel war nun wieder völlig offen und dem Favoriten
Schongau merkte man von Minute zu Minute mehr die die Nervosität an. Beide
Mannschaften versuchten nun sich durch kontrollierte Offensive einen Vorteil zu
verschaffen. Als gut zwei Minuten vor Schluss jeder im Stadion mit einem Unentschieden
rechnete, unterlief der ERC-Abwehr eine Unanchtsamkeit und die EA Schongau ging so
kurz vor Schluss mit 6:7 durch Manuel Weniger in Führung. Sollte der ganze Aufwand für
den ERC etwa unbelohnt bleiben? Trainer Richard Kolb ersetzte nun Torhüter Martin
Ullsperger durch einen sechsten Feldspieler und spielte somit seinen letzten Trumpf aus.
Der Paradeblock des ERC stellte sich für den Bully vor dem gegnerischen Tor auf. Es
waren noch 60 Sekunden zu spielen. Pietro Vacca gewinnt das Bully, die Scheibe kommt
zu Markus Schneider, der paßt wieder zu Pietro Vacca, Vacca nimmt Kurs auf das EASTor,
legt ab auf Richard Lory und der Kapitän versenkt den Puck zum vielumjubelten 7:7
Ausgleich im Schongauer Kasten. Die restlichen Sekunden waren ein einziger Jubellauf.
Die Flößer wurden frenetisch von den zahlreichen Zuschauern gefeiert und zur
Ehrenrunde aufgefordert. Mit dieser tollen Einstellung und dem Rückhalt durch die eigene
Anhängerschaft ist der ERC weiterhin auf einem guten Weg, um die Aufstiegsrunde zur
erreichen.
Für den ERC Lechbruck spielten: Markus Echtler, Martin Ullsperger, Kamil Drimal,
Maximilian Lory, Michael Sitter, Richard Lory, Björn Michels, Christoph Pfeiffer, Pietro
Vacca, Manuel Vacca, Dennis Gröger, Rudolf Ott, Markus Schneider, Dominikus Kaps,
Pius Pfanzelt.
 
 
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