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Islanders verlieren nach großem Spiel knapp mit 1:2
Unglücklich Niederlage gegen Regensburg
12.01.2009 - 15:17 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake
 
Im 16. Punktspiel der Saison hat es den EV Lindau erstmals erwischt. Gegen den Topfavoriten EV Regensburg verloren die Islanders denkbar unglücklich mit 1:2 (1:0, 0:0, 0:2) und erlitten Ihre erste Niederlage in der Aufstiegsrunde zur Bayernliga.

Ein großartiges Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, Nervenkitzel pur vor großartiger Kulisse - aber eine Schiedsrichterleistung die davon weit entfernt war - so lautete das Fazit, das sowohl die Gäste, als auch die Lindauer zogen. Während der EVR lange Zeit mit der kleinlichen Spielleitung der Unparteiischen haderte, waren es am Ende die Islanders, die eine doppelte Unterzahl kurz vor Schluss einen hoch verdienten Punkt kostete. „Ich bin so etwas von verärgert und enttäuscht", sagte der sportliche Leiter Bernd Wucher, der dies gegenüber den Referees anschließend auch sachlich zum Ausdruck brachte. „Unsere Jungs sind um den verdienten Lohn Ihrer Arbeit gebracht worden."
Dabei erlebten die 630 Zuschauer, davon 150 aus Regensburg, rein sportlich ein Eishockey- Fest, das über weite Strecken Werbung für die Landesliga war. Beide Mannschaften zeigten ein enormes Tempo und Zug zum Tor. Früh deutete sich dabei an, dass das Spiel im Zeichen zweier herausragender Torhüter stehen würde. Sowohl Waldemar Quapp, als auch Regensburgs Bastian Niedermaier wurden zu den besten Spieler ihrer Mannschaften. Niedermaier konnte sich gleich zu Beginn bei einem Lindauer Powerplay mehrfach auszeichnen, war dann aber machtlos, als Timo Krohnfoth im Nachschuss zum 1:0 traf. Dass der Torschütze überhaupt auflaufen konnte, war auch der Verdienst von Dr. Christian Conzelmann. Der Lindauer Mannschaftsarzt sorgte dafür, dass der Lindauer Torjäger rechtzeitig zu Spielbeginn fit wurde.

Nachdem die Islanders eine doppelte Unterzahl überstanden hatten, machten sie weiter Druck. „Fünf gegen fünf waren das bessere Team", sagte Wucher, der ebenso wie Willy Bauer den vielen vergebenen Chancen nachtrauerte. „Wir haben versäumt das zweite Tor zu machen", sagte der Lindauer Trainer. Etwa gegen Ende des ersten Durchgangs, als Niedermaier mehrfach das 2:0 verhinderte. Nach einem gewaltigen Schuss von David Volek an die Maske des Regensburger Keepers musste der Torhüter sogar kurz behandelt werden, konnte aber weiterspielen.
Im zweiten Drittel änderte sich an diesem Bild wenig. Die Gäste versuchten mit nur noch zwei Blöcken spielend, ihre Kräfte zu konzentrieren, wobei sich die beiden ersten Linien beider Mannschaften weitgehend neutralisierten. Den Spielrhythmus störte zunehmend die weiterhin kleinliche Regelauslegung des Schiedsrichtergespanns. Diszipliniert nahmen das beide Mannschaften hin. Lediglich Dominic Mahren regte sich einmal zu laut auf und kassierte eine unnötige Disziplinarstrafe, was ihm einen Bankplatz einbrachte. „Wir brauchen unsere besten Spieler auf dem Eis, nicht auf der Strafbank" begründete Bauer seine Maßnahme. Schließlich blieb es eine enge Partie, in der die Torhüter weiterhin dominierten. Niedermaier verhinderte bei einem Konter der Islanders in der 36. Minute gleich zweimal einen Lindauer Treffer. Auf der anderen Seite zeigten gegen die starken Regensburger Offensivkräfte auch die Lindauer Abwehrspieler, allen voran die Leistungsträger Kristoffer Bäckström und Jiri Kunce, eine großartige Abwehrleistung, so dass es auch nach 40 Minuten nur 1:0 stand.

Selbst die lautstarken Gästefans gaben nicht mehr viel auf ihre Mannschaft, die aber kämpfte und den EVL zu einem großen Spiel zwang, in dem sich in den letzten zehn Minuten die Ereignisse überschlugen. Erst waren es die Islanders, denen es in Überzahl nicht gelang, den Sack zuzumachen. Dann sah es in der 54. Minute auf der anderen Seite lange so aus, als würden auch die Islanders in Unterzahl ohne Gegentor bleiben, zumal Quapp mit einem sensationellen Reflex einen Schuss aus drei Metern entschärfte. Vier Sekunden vor Ablauf der Strafe gelang Ex- Nationalspieler Thomas Daffner dann aber doch noch der Ausgleich. Dies wäre für das dramatische Spiel ein gerechtes Resultat gewesen, wenn es denn die Spieler selbst hätten entscheiden dürfen. Beide Teams wollten noch gewinnen, beide Torhüter hatten etwas dagegen - und dann spielte das Schiedsrichtergespann leider die Hauptrolle. Unfassbare Strafen gegen Sascha Paul (angeblich Haken) und Peter Kraus (angeblich Beinstellen) brachten die Gäste für über eine Minute in doppelte Überzahl. Spielertrainer Sven Gerike nahm eine Auszeit, sein Team die Konzentration mit und Ex-Profi Gerike selbst war es, der mit einem unhaltbaren Gewaltschuss in den Winkel in der 58. Minute mit dem 1:2 ein Spiel entschied, dass keinen Verlierer verdient hatte. Die Niedergeschlagenheit der Lindauer Spieler, denen die verbleibende Zeit zum Ausgleich nicht mehr ausreichte, war schwer in Worte zu fassen. Dies tat Trainer Willy Bauer: „Ich bin vom Ergebnis enttäuscht, nicht aber von der Leistung meiner Mannschaft. Jeder meiner Spieler weiß, dass er gut gespielt hat. Wir werden wieder aufstehen." Denn eines hat die Partie gezeigt: Die Islanders begegnen den anderen Spitzenteams absolut auf Augenhöhe. Und die Aufstiegsrunde ist mit noch zwölf ausstehenden Spielen noch sehr lang.

Für den EVL spielten:
Waldemar Quapp, Patrick Matzenmüller, Eric Lofner, Tobias Grieger, Sebastian Szeja, Matthias Köhler, Andreas Hops, Kristoffer Bäckström, Markus Schweinberger, Michael Hotz, Raphael Eckert, David Volek, Patrick Prell, Martin Krügers, Peter Kraus, Matthias Schwarzbart, Tobias Zappe, Timo Krohnfoth, Dominic Mahren und Sascha Paul.

 
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