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Hassfurt bezwingt Trostberg
23.02.2009 - 12:33 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Naumann - Quelle: Haßfurter Tageblatt
 
„Heute haben sie richtig gekämpft", zog Stan Mikulenka ein relativ zufriedenes Fazit. „Und alle konnte sehen, dass sie wollen." Nur fünf Tage nach der peinlichen Niederlage gegen Lechbruck schossen sich die „Hawks" scheinbar den Frust von der Seele. Deutlich mit 8:3 bezwangen sie am Freitagabend in der laufenden Aufstiegsrunde zur Bayernliga das Tabellenschlusslicht aus Trostberg.
Dabei taten sich die Haßfurter Puckjäger, bei denen zahlreiche Akteure (Andreas Herrmann, Thomas Berndaner, Marcel Schorr, Martin Pouska, Martin Hildenbrand oder Marco Hildenbrand) angeschlagen in die Partie gingen und nach dem Schlusspfiff buchstäblich am Ende ihrer Kräfte waren, äußerst schwer. Sie knüpften zunächst nahtlos an den letzten schlechten Auftritt an. Und nach einem 0:3-Rückstand nach 25 Minuten schien die nächste Blamage kaum mehr abzuwenden. „Ich habe immer an meine Mannschaft geglaubt", war sich Mikulenka selbst zu diesem Zeitpunkt sicher, dass die Partie noch kippen wird, nachdem die Hausherren zuvor erneut zahlreiche Großchancen ausließen. Er sollte Recht behalten. Was spielerisch erneut nicht klappte, gelang mit großem Willen und Kampfgeist. Diesmal umso besser. Der ohnehin stark lädierte Martin Pouska bekam zu allem Überfluss beim Abschlusstraining am Donnerstag den Puck mit voller Wucht auf das Ohr. Dennoch biss der junge Tscheche, der noch am Morgen über Schwindelgefühle klagte, auf die Zähne. Er war es auch, der nach einem zuvor vergebenen Penalty nach 26,40 Minuten den Anschlusstreffer für seine Mannschaft markierte - es war gleichzeitig der Startschuss zu einer furiosen Aufholjagd mit acht Treffern in Serie. Bis zum Ende des zweiten Spieldrittels stellten Andreas Herrmann (31.) und Rafael Popek (37.) den inzwischen hochverdienten Ausgleich her. Und mit dem Beginn der letzten Abschnittes wurde der starke Wille unter den lediglich 300 Zuschauern immer mehr sichtbar, die Partie gänzlich zu kippen. Es gelang: Markus Waldvogel bugsierte mit einem verdeckten Fernschuss die Hartgummischeibe dem bis dato sehr gut haltenden Trostberger Schlussmann Maxi Kruck durch die Beine ins Tor zur erstmaligen Führung. Doch der Widerstand der Trostberger Mini-Truppe, die gerade einmal zehn Feldspieler mit nach Haßfurt brachte, war immer noch nicht gebrochen. Welchen Endverlauf die Partie genommen hätte, hätte Ben Gingerich, bester Angreifer der „Chiefs", den zugesprochenen Penalty verwandelt (52.), ist fraglich. So aber platzierte wenig später Andreas Herrmann den Puck im Trostberger Gehäuse und machten den Sack zu (57.). Und in den beiden Schlussminuten schraubten erst Eugen Nold (59.) sowie Christian Priem per Doppelpack binnen 18 Sekunden (60.) das Ergebnis in die Höhe.
„Wir haben alle die Unsicherheit gesehen", gab es nach der Schelte zuletzt diesmal ein dickes Lob vom Tschechen, der sich über den Sieg wie alle anderen der knapp 300 Fans sehr freute. „Ich bin heute sehr froh. Vielleicht haben die Jungs das zuletzt fehlende Glück wieder zurückerkämpft und konnten wieder Selbstvertrauen für die nächsten schweren Aufgaben tanken."
Ein Kompliment richtete er ebenso an den Gegner. „Heute haben wir wieder gesehen, dass es in der Meisterrunde keine schwachen Mannschaften gibt." Mit einem ebenso stark dezimierten Mini-Aufgebot wie Burgkirchen und Lechbruck habe sich der TSV Trostberg „sehr gut" verkauft und den „Hawks" das Leben sehr schwer gemacht. „Die haben eigentlich super Eishockey gespielt, und immer wieder ausgekontert."
 
 
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