| Besser hätte die Saison für die EHF Passau Black Hawks nicht laufen können. Nach dem Aufstieg folgte die Meisterschaft, und als Krönung am Sonntag noch der Pokalsieg gegen den ERV Schweinfurt Mighty Dogs. Mehr gab es für das Team von Otto Keresztes in dieser Saison nicht zu gewinnen. „Prügelspiel“ und „Schmutziges Eishockey“, so oder ähnlich lauteten die Kommentare nach dem Hinspiel am vergangenen Freitag im Pokalfinalhinspiel in Schweinfurt. Einen großen Anteil an den Entgleisungen auf dem Eis hatten dabei die völlig überforderten Schiedsrichter. Natürlich schenkten sich die beiden Mannschaften nichts und zogen alle Register um das Spiel (auch mit unerlaubten Mitteln) zu stören. Die Mighty Dogs aus Schweinfurt teilten aus und die Black Hawks schlugen zurück. An hochklassiges Eishockey war nicht zu denken, zumal sich beide Mannschaften nur sehr selten komplett gegenüberstanden. Die Kühlboxen im Schweinfurter „Icedome“ hatten regen Besuch. 116 Strafminuten standen am Ende auf dem Spielberichtsbogen.
Zum Spiel: In Überzahl gingen die Hausherren zunächst nach 9 Minuten durch Steffen Reiser mit 1:0 in Führung und auch in die erste Drittelpause. Der Ausgleich nach 26 Spielminuten durch Christian Penzkofer brachte die Schweinfurter noch mehr auf Hochtouren, was in mehreren handfesten Auseinandersetzungen mündete. Zum Abkühlen der Gemüter schickte Otto Keresztes seine Männer sogar kurzfristig vom Eis. Doch auch danach änderte sich nicht viel an der ruppigen Spielweise. Sieben Minuten später erneut die Führung für die „Hunde“. Bene Waldner brachte seine Farben erneut nach vorne. „Wir wollten das Spiel nur noch zu Ende bringen, das 1:2 ist nicht die schlechteste Ausgangsposition!“ meinte Otto Keresztes nach dem Spiel, musste aber neben drei Verletzten auch noch die Spieldauerstrafe von Sebastian Gerbl einstecken. Der hatte sich nach einem Check von hinten nach Meinung der Schiedsrichter zu heftig gewehrt.
Wer am Sonntag beim „Heimspiel“ in Deggendorf einen heißen Fight von der ersten Minute erwartet hatte wurde zunächst bitter enttäuscht. Als hätten beiden Mannschaften einen Nichtangriffspakt geschlossen, so zeigten sich die Teams ihren Fans. Wenig Spielfluss, viele Einzelaktionen und kaum Tempo hatte die Partie in den ersten 20 Minuten. Auch das 0:1 durch den Tschechen Zdenek Vanc für die Mighty Dogs rüttelte die Hawks zunächst nicht wach. Die Führung zur ersten Pause für die Franken war nicht einmal unverdient, sie zeigten sich etwas spritziger in ihren Aktionen. Mehr Biss und mehr Zug zum Tor forderte Keresztes von seinen Männern. Das fand Gehör, und spätestens nach dem Ausgleich durch Christian Setz nach 30 Minuten lief das Spiel der Passauer deutlich besser. Nicht nur die gut 500 nach Deggendorf mitgereisten Fans der Hawks witterten die Chance. In 5:4 Überzahl dann endlich das 2:1, Helmut Kößl zog ab und ließ Wilhelm im Tor der Mighty Dogs in der 35. Minute keine Chance. Nur zwei Minuten nach Beginn des Schlussdrittels schloss Christian Setz ein Solo mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 ab. Das Spiel bekam Farbe, denn Schweinfurt steckte noch lange nicht auf und kam ebenfalls zu Chancen. Die endgültige Entscheidung dann nach 52 Minuten. Vladimir Kraus passte mustergültig auf Rainer Schuster und der schloss unhaltbar für Wilhelm zum 4:1 ab. Kurze bange Minuten hatte Passau noch zu überstehen, als Klinzner und Penzkofer gemeinsam auf der Strafbank saßen, doch spätestens bei Daniel Huber war Schluss für die Angreifer der Franken. Die letzten 10 Sekunden des Spiels und damit auch der Saison zählten Fans und Spieler gemeinsam aus und feierten eine Saison die eigentlich als fast perfekt für die Hawks zu bezeichnen ist. Franz-Xaver Hirtreiter, Vertreter des Bayerischen Eissportverbandes überreichte den überglücklichen Black Hawks den Pokal. Im Anschluss wurde Christian Setz noch mit der Torjägerkanone der Sparkasse ausgezeichnet und die Spieler Daniel Huber, Helmut Kößl und Erich Fries als beste Spieler der Zuschauerwahl geehrt. Statistik: 17.03.2006: ERV Schweinfurt – EHF Passau Black Hawks 1:0 08:50 Reiser (Wassmiller) 1:1 25:45 Penzkofer (Gomow,Girster) 2:1 32:15 Waldner Strafzeiten: Schweinfurt: 25+Spieldauer Mrachatz
Passau: 31+Spieldauer Gerbl +10 Min. Kößl +10 Min.
Schuster 19.03.2006: EHF Passau Black Hawks – ERV Schweinfurt 0:1 09:45 Vanc(Kleider) 1:1 29:31 Setz(Schuster,Klinzner) 2:1 34:42 Kößl(Klinzner,Penzkofer) 3:1 41:33 Setz(Schuster,Vorderbrüggen) 4:1 51:51 Schuster(Kraus) Strafzeiten: Passau: 14
Schweinfurt: 6 |
