eit Sonntag, den 19. März ist der Schweinfurter Icedome wieder in den Sommerschlaf verfallen, die Ausrüstung der 1. Mannschaft der "Mighty Dogs" für die kommenden Monate eingelagert. Genau der richtige Zeitpunkt, um die abgelaufene Saison Revue passieren zu lassen und einen Blick in die Zukunft des Schweinfurter Eishockeys zu wagen. Dank des 3. Platzes der "Wet Dogs" in der Spielzeit 2004/2005 blieb dem ERV Schweinfurt nach der Insolvenz der "Mighty Dogs Eishockey GmbH" der Gang in die Niederungen der Bezirksliga erspart und als Nachrücker für die Bayreuth Bandits, die nicht mehr gemeldet hatten stand Ende Juli fest, dass unser Team in der Landesliga Nord gegen Selb, Nürnberg 1b, Weiden 1b, Regensburg 1b, Amberg, Mitterteich und Erkersreuth antreten darf. Mit dieser Entscheidung begannen die Spekulation um die neu formierte Mannschaft. Welche Rolle würde man in dieser zweifelsfrei sportlich anspruchsvollen Liga spielen können? Schließlich hatte sich die aus alten Bekannten bestehende Abteilungsleitung (Steffen Reiser, Verteidiger und Gerald Zettner, Trainer) und das neu installierte Beratungs- und Kontrollgremium "Beirat" (Klaus Nolke, Harald Dittmann und Stephan Steinert) zum Ziel gesetzt, verstärkt auf Nachwuchstalente aus der Region zu setzen. Namen wie Fritz Geuder, Johannes Weyer, Benedikt Waldner, Martin und Marco Hildenbrand - nur um einige Beispiele zu nennen - waren den meisten der über 1000 Zuschauer im ersten Vorbereitungsspiel gegen die Hassfurt Hawks noch völlig unbekannt, was sich im Laufe der folgenden Monate schlagartig ändern sollte. Nebenbei bemerkt zur Erinnerung: Dieses Derby fand im Rahmen eines phantastisch organisierten Turniers der Klein- und Kleinstschüler statt. Die "Hunde" gewannen mit 9:3 und Eishockey-Schweinfurt spürte förmlich, dass es noch lebt, das Eishockey "draußen beim ERV". Selbst Abteilungsleiter Steffen Reiser hatte dieses überwältigende Interesse etwas überrascht, hatte man doch sehr vorsichtig mit einem Zuschauerschnitt für diese Saison von 500 kalkuliert. Dass dieser Planungsansatz möglich wurde verdanken die "Dogs" ihren Gönnern und Sponsoren, die vom Konzept ebenfalls überzeugt sind und sich entsprechend auch in der Landesliga engagiert hatten. Hierfür möchten wir uns ausdrücklich bedanken! Am Ende waren es dann fast doppelt so viele Fans, die Spiel für Spiel an die Willy-Kaidel-Strasse pilgerten. Vorübergehender Höhepunkt war am 20. Dezember das deutliche 6:2 gegen die Selber Wölfe vor 1600 Fans, eh am 2. Weihnachtsfeiertag 2300 (!) Zuschauer nach einem souveränen 5:1 gegen Nürnberg den Gruppensieg und den Einzug in die Aufstiegsrunde feiern konnten. Zu diesem Zeitpunkt stand auch schon ein "Neuer" für die "Mighy Dogs" mit auf dem Eis: Zdenek Vanc, 26 Jahre alter tschechischer Stürmer wirbelte, nachdem Anfang Dezember die Transfermöglichkeit bestand, neben Spielertrainer Sergej Waßmiller und Simon Knaup in der 1. Reihe und besetzte von nun an die bis dahin vakante Ausländerstelle. Notwendig wurde dieser Schritt, nachdem aus beruflichen bzw. schulischen Gründen einige Cracks den zeitlichen Aufwand für Training und Spiel nicht mehr betreiben konnten. Mit Vanc wurde nach intensiver Suche ein Spieler gefunden, der neben seinen sportlichen Qualitäten auch menschlich perfekt ins Team passt und von dem unsere Youngsters einiges lernen konnten. So möchte man den sympathischen Stürmer auch gerne weiterverpflichten und hat ihm bereits ein entsprechendes Angebot unterbreitet. Bei dieser wie auch vielen anderen getroffenen Entscheidungen hatte die Führungscrew des ERV ein deutliches Votum von 400 Fans, Gönnern und Sponsoren im Gepäck: Im Rahmen einer vor Saisonbeginn durchgeführten Befragung wurde deutlich die strategische Ausrichtung bestätigt, mittelfristig mit einheimischen, charakterstarken Spielern auch wieder höherklassiges, sportlich und wirtschaftlich erfolgreiches Eishockey anstreben zu wollen. Allen Teilnehmern an der umfrage danken wir an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich! Doch zurück zum Saisonrückblick: In der Aufstiegsrunde gegen Burgau (Gruppe West), Vilshofen (Ost) und Trostberg (Süd) schien der Traum vom Halbfinale, für das sich nur jeweils die vier Gruppensieger qualifizierten, nach zwei Auswärtsniederlagen in Burgau und Vilshofen jeweils unter freiem Himmel bei minus 10 Grad schnell ausgeträumt. Doch Dank der Heimstärke unserer "Mighty Dogs" und einem etwas überraschenden Sieg der Chiefs aus Trostberg in Burgau wurde das Unmögliche doch noch möglich und so zog unser Team ins Halbfinale gegen Ulm ein, wo man beide Begegnungen denkbar knapp mit jeweils 2:3 verlor, sich im Spiel um Platz 3 dann erneut gegen Nürnberg durchzusetzen vermag und somit als erster Nachrücker im Aufstieg zur Bayernliga gesetzt ist. Und auch im Pokal (Bayernkrug) lief es sehr ordentlich für unsere "Hunde", die sich nach Ulm, den Kissinger Wölfe und Bad Wörishofen erst im Finale gegen den Bayernligaaufsteiger aus Passau geschlagen geben mussten. Überhaupt hatten unsere Spieler zum Saisonende hin noch einmal alle Kraftreserven mobilisiert, war dem einen oder anderen Nachwuchsspieler die Doppelbelastung (Einsatz bei den Junioren und in der 1. Mannschaft) zeitweilig doch anzumerken. Und auch die ehemaligen Oberligaspieler wie Steffen Görlitz, Steffen Reiser, Andi Kleider, Markus Ploss und Thomas Wilhelm zeigten deutlich steigende Leistungskurven. Dass mit Alex Küsters, Stephen Heckenberger, Marcel Mrachatz und Markus Müller vier "Wet Dogs" dem Trainer zuverlässig zur Verfügung standen ist ein weiteres klares Zeichen dafür, dass eine wahre Einheit für Schweinfurt auf dem Eis stand. So blicken Mannschaft und Führung auf eine rundum erfolgreiche Saison zurück, für die wir uns bei Ihnen allen - Fans, Sponsoren, Gönnern, Pressevertretern und ehrenamtlichen Helfern - sehr herzlich bedanken! Wir werden uns nach Kräften dafür einsetzen, diesen Weg fortzuführen und hoffen und wünschen, dass Sie uns auch in Zukunft entsprechend unterstützen. Unabhängig davon, ob die "Mighty Dogs" in der Saison 2006/2007 in der Landes- oder Bayernliga spielen, werden sich die Verantwortlichen um die konsequente Fortführung dieses Konzeptes bemühen, weiterhin auf unserer Region verbundene Spieler setzen, den Nachwuchs fördern und Talente an die 1. Mannschaft heranführen. In den kommenden Wochen wird mit jedem Spieler dann auch über die nächste Spielzeit gesprochen mit dem Ziel, den Kader weitgehend zu halten, um den bislang erarbeiteten und erspielten Erfolg gemeinsam fortsetzen zu können. Aufgrund des höheren Trainingsaufwandes und des Spielerhythmus (Fr.-So.) in der Bayernliga könnte es im Falle eines Aufstieges am "grünen Tisch" jedoch zum einen oder anderen Zu- und Abgang kommen. Doch ganz gleich was uns "ligentechnisch" erwartet werden wir gerüstet sein. Das lange Warten und schnelle Umsetzen bereits erarbeiteter Konzepte sind wir ja bereits gewohnt . Im Rahmen des "offenen Dialogs" stehen wir Ihnen selbstverständlich auch in der eishockefreien Zeit gerne für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Wir wünschen Ihnen sonnige Sommermonate und freuen uns schon jetzt, Sie zum ersten Vorbereitungsspiel im Icedome wieder begrüßen zu dürfen! |