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ERSC-Löwen künftig mit neuem Chef an der Bande
13.04.2010 - 22:42 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Quelle: Mittelbayerischen Zeitung
 
Michael Dippold wird ERSC-Coach / Bayreuther übernimmt die Löwen mit Ambitionen

(apg) Der ERSC Amberg wird mit einem neuen Trainer in die kommende Landesliga-Saison gehen. Im Rahmen eines bestens besuchten Eishockey-Stammtisches wurde den Fans und Interessierten der Bayreuther Michael Dippold als Nachfolger von Mike Morin präsentiert. Dieser hatte ja bekanntlich die Löwen im Dezember als „Nothelfer" übernommen und zum Schluss hin mit seiner Mannschaft eine überaus erfolgreiche Abstiegsrunde absolviert, dabei den Klassenerhalt souverän unter Dach und Fach gebracht.

Die Vorstandschaft bedankte sich ausdrücklich bei Morin: „Mike hat wirklich selbstlosen Einsatz gezeigt und uns sehr geholfen", lobte ERSC-Vorstandsmitglied Mustafa Sugle den immer noch führenden Alltime-Topscorer der Schwarz-Gelben. Aus beruflichen Gründen hatte Morin von vornherein sein Engagement nur bis zum Ende der abgelaufenen Saison begrenzt.

Der „Neue" ist ein gebürtiger Bayreuther, war dort Coach und zuletzt für den EV Pegnitz in der Nachwuchsorganisation. Er selbst sieht es „als Ehre, bei so einem Traditionsverein arbeiten zu dürfen, denn der ERSC steht für den Eishockeystandort Amberg - gerade bei Auswärtigen", so Dippold. Die Freude ist aber beiderseitig, wie Mustafa Sugle nachdrücklich bestätigte: „Ich habe einige Gespräche mit dem Michael geführt und ich muss sagen, er ist ein (Eishockey-)Irrer im positiven Sinn. Wir denken, dass er genau der richtige Mann für uns ist und die Mannschaft unbeeinflusst beurteilen kann und wird".

Mit dem neuen Coach und dem Wissen, dass sämtliche Spieler die Bereitschaft bekundet haben, sofern es (beruflich) möglich ist, weiter für den ERSC zu spielen, setzt man bei den Löwen schon so etwas wie neue sportliche Ziele. Die Vorstandschaft möchte, dass die Mannschaft von Anfang an so auftritt, wie sie sich in den letzten Spielen der abgelaufenen Saison präsentierte - und da blieb sie ja sechsmal in Folge unbesiegt. Michael Dippold („ich habe meine Arbeit schon aufgenommen") will den ERSC sportlich einfach weiter nach vorne bringen, denn dort gehöre er seiner Meinung nach auch hin. Seinen neuen Spielern hat der Bayreuther bereits ein Versprechen gegeben: „Stellt euch auf ein intensives Sommertraining ein, denn ohne einen gescheiten Sommer gibt's auch keinen gescheiten Winter".

Weiteres Gesprächsthema war selbstverständlich auch die derzeitige Situation des Amberger Eishockeys insgesamt. Dabei ging es auch um die kürzlich veröffentlichte Möglichkeit einer „Spielgemeinschaft" mit dem EC 2000 im Seniorenbereich: „Prinzipiell sind wir immer gesprächsbereit", bestätigten sowohl Sugle als auch Vorstand Manfred Guminski, sowie Obmann Oliver Heisel. Es haben aber bislang keinerlei Gespräche stattgefunden noch gebe es irgendwelche Details, denn man wurde nur über Dritte (den Stadionbetreiber) darüber informiert. „Man sollte sich vielleicht schon an uns direkt wenden", so die einhellige Meinung. Deswegen könne man konkret dazu keine Aussage treffen.
Im Hintergrund stehen dabei natürlich auch noch einige Differenzen: „In einigen Berichten läuft das oftmals so darauf raus, als würden wir Gespräche blockieren. Das ist definitiv nicht so", wollten sowohl Heisel wie auch Sugle feststellen. Man habe immer Gesprächsbereitschaft gezeigt, auch in den teilweise „sehr emotionalen Gesprächen mit Beteiligung der Stadt". Man sei sich natürlich klar darüber, dass die aktuelle Situation für niemanden zufriedenstellend sei und Änderungen nötig wären, „aber nicht um jeden Preis und vor allem nicht nur auf Kosten des ERSC".

Die Frage nach einem neuen Kooperationsvertrag mit dem Stadionbetreiber wurde von Manfred Guminski beantwortet: „Wir hoffen, dass er im Sommer unter Dach und Fach ist und nicht wie im Vorjahr drei Tage vor der Spielgruppentagung verhandelt wird". Dabei solle auch der Schwerpunkt auf dem Begriff „verhandeln" und nicht „diktieren" liegen. Die Planung für die kommende Saison sei bereits jetzt im vollen Gange: „Wir müssen zunächst planen, als würde es keine anderweitigen Diskussionen geben. Schließlich ist der ERSC nach 60 Jahren auch so etwas wie Kult in Amberg und muss bei uns im Vordergrund stehen", so Guminski.

In die neue Saison könne man ohne Außenstände gehen. „Die restlichen offenen Posten sind ausgeglichen, wofür dem Stadionbetreiber ein besonderer Dank gilt", so Mustafa Sugle. Hier habe es ein Entgegenkommen gegeben, was in ähnlicher Form auch dem Nachbarverein EC offenbar schon zuteil wurde. Deshalb wollte Sugle noch auf einen speziellen Bericht in der Presse eingehen. Hier wurde dem ERSC mehr oder weniger vorgeworfen „nicht wirtschaften" zu können. „Das sehe ich schon irgendwie als persönliche Anfeindung. Wir hatten noch nie etwas geschenkt bekommen und immer bezahlt. Ich habe mich auch noch nie in der Öffentlichkeit über den EC ausgelassen und erwarte dann auch, dass man dort vor der eigenen Türe kehrt".

 
 
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