Die Jahreshauptversammlung der Kissinger Wölfe mit anwesenden 38 Mitglieder begann zunächst recht beschaulich für die rund 40 anwesenden Zuhörer. Schließlich hatte die vergangene Saison 2005/06 aus sportlicher Sicht recht positiv geendet. Doch die nackten Zahlen, welche den Mitgliedern im Detail erläutert wurden, zeigten die Realitäten dieser einen Spielzeit ohne Halle in Bad Kissingen deutlich auf. In den Gesamtausgaben der Saison 2005/06 von 76.061,76 € schlagen mit einem Anteil von 44,73% die zusätzlichen Kosten von 34.020,69 € sehr deutlich zu Buche. Diese entstanden durch die Eiskosten aller Mannschaften, die zusätzlichen Treibstoffkosten und die Aufwendungen für Zeitnahme etc. in fremden Stadien. Da der Hallendacheinbruch von den EC Bad Kissinger Wölfen e.V. nicht verschuldet ist, und die Stadt Bad Kissingen nicht in der Lage war die Halle bis zum Beginn der Spielzeit bespielbar zu gestalten, beteiligte sich die Stadt Bad Kissingen mit 22.000,- € an den zusätzlichen Kosten des EC. Nichts desto trotz blieb der Verein somit auf 12.019,83 € zusätzlichen Kosten sitzen. Dies führte dazu, dass die vergangene Saison mit einem bilanzbuchhalterischen Defizit von 9.889,32 € abgeschlossen wurde, jedoch weist das Konto der Kissinger Wölfe einen positiven Kassenstand auf, da treue Sponsoren des Vereins bereit waren Sponsorengelder für die Saison 2006/07 bereits vorab zu überweisen.
Da Herr Renner den Vorständen in dieser Woche mitteilte, dass die Eishalle auch zu Beginn der Saison 2006/07 nicht bespielbar sein wird und ein Spielbetrieb frühestens in der KW50 aufgenommen werden könne, wollten die Vorstände des EC Bad Kissinger Wölfe von der Stadt Bad Kissingen erneut eine finanzielle Zuwendung oder zumindest noch den ausstehenden Betrag der zusätzlichen Kosten. Die Stadt Bad Kissingen hat dies am Dienstag den 19. Juli 2006 verweigert, mit dem Hinweis an die Vorstände, dass der Verein selbst versuchen solle die notwendigen Gelder aufzutreiben, da der Haushalt zu angespannt sei. Es Kann jedoch den Sponsoren nicht zugemutet werden für eine weitere Saison eine Leistung zu erbringen ohne eine Gegenleistung (Werbung in der Stadt Bad Kissingen) zu erhalten. Zumal auch gestern keiner der anwesenden Mitglieder (darunter auch Bauingenieure) daran glaubt, dass die Halle noch dieses Jahr öffnet. Ebenso wenig wie es den zahlreichen eishockeybegeisterten Kindern, Schülern, Jugendlichen und deren Eltern zugemutet werden kann zu jedem Training mindestens 60 km einfach nach Hassfurt zu fahren, scheint die Situation extrem verfahren. Da die Stadt Bad Kissingen nun mehr als deutlich gemacht hat, dass sie offensichtlich keinerlei Interesse am Eishockeysport hat, der Haushalt aber zahlreiche Gelder für andere Projekte (z.B. DCFA) hergab, sahen sich die Vorstände des EC Bad Kissinger Wölfe e.V. gezwungen gemeinsam von ihren Ämtern zurück zu treten. Ein Teil der Vorstandschaft (Christian Keul 2.Präsident und Franz Kestler Schriftführer) hat aber klar signalisiert das sie bei Findung weiterer Vorstandskollegen und wenn die finanziellen Mittel für eine weitere Auswärtssaison aufgetrieben werden können, gerne bereit sind ihre Ämter wieder aufzunehmen. Selbstverständlich werden die Vorstände den Verein kommissarisch bis zur außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17.08.06 erneut in Bad Bocklet im Brunnenbau um 19.30 Uhr weiterführen. Sollten sich dann keine neuen Vorstände finden, die bereit sind, die neuen Belastungen ihren Mitgliedern zuzumuten, und die in der Lage sind eine Summe von rund 20.000,00 € bereitzustellen, droht unweigerlich der Rückzug aus dem Spielbetrieb und eventuell sogar die Abwicklung des noch jungen Vereins, und dies nach der sportlich erfolgreichsten Eishockeysaison aller Zeiten in der Stadt Bad Kissingen. |
