News
„Löwen“ wollen endlich die Wende – Meinicke-Wechsel vorerst geplatzt
04.01.2012 - 12:48 - BEL- Bayernliga - Allgemein - veröffentlicht von Stefan Hobner - Verfasser: Michael Gößl
 
Die kurze Weihnachts- und Neujahrspause ist vorüber, es wird wieder ernst in der Eishockey-Bayernliga! Auch die „Löwen" vom EHC Waldkraiburg, die vorerst doch keinen „Zuwachs" bekommen haben, müssen wieder ran, wollen die Wende schaffen und endlich wieder punkten. Den ersten Versuch dazu starten sie am Freitag bei der EA Schongau (Spielbeginn um 19:45 Uhr), am Sonntag gastiert der TEV Miesbach in der Industriestadt (Spielbeginn: 17:15 Uhr).

In der Tabelle sind die beiden Bayernligaaufsteiger Schongau und Waldkraiburg zuletzt wieder deutlich näher zusammengerückt. Dies lag aber weniger an den Schongauer „Mammuts", als vielmehr an den zuletzt 12 Niederlagen der „Löwen" in Serie. Schongau hat sogar von den letzten 13 Spielen keines mehr gewonnen, der letzte Sieg datiert Anfang November, ein 6:4 im heimischen Stadion gegen Dorfen. Eine Serie wird in diesem Spiel am Freitagabend also definitiv reißen, EHC-Kapitän Peter Richter und seine Teamkollegen hoffen natürlich, dass es ihre sein wird. In der Tabelle liegt die EA Schongau, die im Augenblick die löchrigste Defensive und die harmloseste Offensive stellt, seit dem 17.Spieltag auf dem letzten Rang, die „Löwen" sind inzwischen bis Platz 12 durchgereicht worden.

In den letzten Wochen waren die Akkus mehrerer Leistungsträger beim EHC zunehmend leerer geworden, die Pause wurde nun zur Regeneration genutzt: Kontingentspieler Jan Loboda reiste zu seiner Familie nach Slowenien, viele seiner Teamkollegen liefen beispielsweise bei einem Freundschaftsspiel gegen eine College-Auswahl am 30.Dezember nicht auf. Einer lief jedoch auf und empfahl sich prompt für eine Rückkehr in die erste Mannschaft: Maximilian Meinicke. Der 29-jährige Verteidiger hatte seine Schlittschuhe ursprünglich 2010 an den Nagel gehängt und spielte von da an nur noch in der 1b-Mannschaft des EHC. Nun würden Beruf und Familie auch wieder die Bayernliga zulassen, nicht jedoch die Durchführungsbestimmungen des Bayerischen Eissport-Verbandes. Wie sich herausgestellt hat, dürfen Spieler zwar jederzeit aus der ersten Mannschaft in die 1b-Truppe wechseln, ab einem Alter von 24 Jahren geht dieser Wechsel aber nicht mehr in die andere Richtung- zumindest sind die Formulierungen in den Bestimmungen in diesem Punkt sehr ungenau. Eine herbe Enttäuschung für die Verantwortlichen des EHC, die sich schon auf die Rückkehr des Verteidigers mit der guten Spielübersicht und körperbetonten Spielweise gefreut hatten. Ein Funken Hoffnung besteht aber noch: Denn auch der ERV Schweinfurt wollte einen ähnlichen vereinsinternen Transfer vollziehen, der vom BEV nicht erlaubt wurde. Die „Mighty Dogs" und der EHC haben beantragt, die Regularien nochmals zu prüfen.

Der Transfermarkt ist zwar immer noch geöffnet, gleichzeitig scheint er aber so leergefegt wie selten zuvor. Die Fans der Industriestädter werden sich also darauf einstellen müssen, keinen neuen Spieler zu sehen zu bekommen. Der Aufstiegskader des letzten Jahres muss die restliche Saison beweisen, was er zu leisten im Stande ist.

Unter Beweis stellen, was sie können, müssen die „Löwen" dann auch am Sonntag in ihrem Heimspiel gegen den eigentlich als Meisterschaftsfavoriten gestarteten TEV Miesbach. Nach drei Siegen aus den ersten sechs Spielen trennten sich die Wege der Miesbacher und von Trainer Rudi Sternkopf Ende Oktober. Es übernahm der ehemalige Erstliga-Torhüter „Beppo" Schlickenrieder. In den 16 Spielen unter seiner Ägide setzte es acht Niederlagen, drei davon erst Penalty-Schießen. Vor dem Jahreswechsel zeigte die Formkurve des TEV wieder deutlich nach oben: So siegten sie mit 3:1 in Buchloe, unterlagen beim Meister in Sonthofen erst nach Penalty-Schießen und schlugen Schweinfurt mit 2:1. Mit 35 Punkten belegen die Oberländler derzeit den siebten Tabellenplatz und stehen damit auf einem der begehrten acht Plätze, an welche die Waldkraiburger nicht mehr denken müssen, denn dieser Zug ist wohl abgefahren. Vielmehr gilt es, sich wieder Selbstvertrauen zu holen, egal gegen welchen Gegner. Der Gegner vom Sonntag, der TEV Miesbach wird dabei sicherlich hochmotiviert in die Industriestadt kommen. Denn die 1:3-Heimpleite gegen die „Löwen" dürfte die Truppe um den ehemaligen Waldkraiburger Stürmer Stefan Rohm noch nicht vergessen haben.

 
 
hockeynews@bayernhockey.com