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Tigers liefern dem Derbyfavoriten einen großen Kampf
23.12.2006 - 19:00 - BLL - Landesligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jörg Bischoff
 
EHC Bayreuth - VER Selb 2:4 (1-1;1-1;0-2)

Zuschauer: 1 520 Strafen BT: 20 Min S: 40 Min Powerplay: BT: 2/9 S: 1/6

BT: Döhler, Hornig - Graf (2), Kiesl, Zimmermann (2), Zimmer, B.Wagner, Panzer, Hausner (4) - Carbone, Götz, Langlois (4), Walther, S.Wagner, Ziegler, Böhner, Diener, Parkmann (4), Waldner (2), Brandstädter, Hohenberger (2), Runge

Torfolge: 0-1 (6) Möstel (Bärnreuther); 1-1 (16) 5-3 Kiesl (Zimmermann); 1-2 (24) 5-4 Setzer (Fischer, Siegeris); 2-2 (28) 5-4 Parkmann (Hausner); 2-3 (49) Glück (Siegeris); 2-4 (59) Bärnreuther (Möstel)

Das Spiel begann mit etwas Verspätung, da auf Grund des großen Zuschauerandrangs noch zu viele Besucher vor den Toren standen. Es dauerte auch ein paar Minuten bis beide Teams richtig auf Touren kamen. Doch dann entwickelte sich ein rasantes Derby vor einer prächtigen, stimmungsvollen Kulisse das alle Erwartungen erfüllte. Der klassenhöhere Favorit hatte auch die ersten Torchancen. Nachdem Tigers-Goalie Döhler gegen Bärnreuther parieren konnte, war er später machtlos als wiederum Bärneuther Sturmkollege Möstel schön freispielte, der nur noch einzuschieben brauchte. Richtigerweise waren die Gelb-schwarzen erst einmal um solide Defensive bemüht und verlegten sich auf ein Konterspiel. Mit dieser Taktik ließen sie den Landesligisten nicht ins Spiel kommen und blieben ihrerseits auch immer gefährlich. Gestützt auf den überragenden Döhler befreiten sich die Wagnerstädter dann immer wieder und bei einer 5-3 Überzahl erzielte Kiesl mit einem Schlagschusshammer den Ausgleich. Davon waren die Wölfe dann doch etwas geschockt und mussten froh sein bei weiteren Chancen durch Carbone und Zimmermann nicht sogar in Rückstand zu geraten.

Zu Beginn des Mitteldrittels scheiterte Waldner für den EHC bei einem Unterzahlbreak an Kümpel und Döhler bewahrte seine Mannschaft mit mehreren Glanzparaden vor einem Rückstand. Im Powerplay gingen die Gäste dann doch in Führung. Setzers Schuss fand den Weg ins Tor, weil Döhler von 2 Spielern die Sicht verstellt war.
Die Tigers ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Brandstädter scheiterte nach klasse Parkmann Zuspiel aber am guten Kümpel. Danach begeisterte Udo Döhler die zahlreichen Zuschauer wieder mit einigen schier unglaublichen Paraden. Den Lohn dieses Kampfgeistes der ganzen Mannschaft erntete dann Jirka Parkmann. Er behielt in Überzahl die Ruhe und tanzte Torwart Kümpel zum 2-2 förmlich aus. Der Jubel der Tigersfans war natürlich riesig und stachelte ihre Mannschaft richtig an. Begünstigt durch einige Strafzeiten für Selb gelang es der Zimmermann-Truppe sogar den Favoriten zeitweise im eigenen Drittel einzuschnüren. Besonders bei Chancen von Carbone und Parkmann benötigte der VER einiges an Glück um unbeschadet in die Pause zu kommen. Die musste etwas vorgezogen werden, weil einige unbelehrbare Wölfefans ihren Unmut durch ständiges werfen von Gegenständen aufs Eis kundtaten.

Im 3.Durchgang hatten sich der VER dann wieder etwas gesammelt und die Spannung stieg ständig. Die Stimmung unter den beiden großen Fanlagern erreichte langsam ihren Siedepunkt. Trotz des 2-3 durch Glück für den VER, als er eine Unordnung in der Tigersabwehr bestrafte, war das Spiel völlig offen. Brandstädter scheiterte z.b. in Überzahl an der reaktionsschnellen Fanghand von Kümpel. Immer wieder musste auch Döhler mit fantastischen Paraden einen Treffer verhindern. Nach großem Kampf auf beiden Seiten, entschied schließlich Bärnreuther aus einer Spielertraube vor dem Tor heraus dieses packende Derby für die Gäste. Die letzten beiden Chancen des EHC durch Carbone und Waldner konnten dann nicht mehr zu Toren genutzt werden.

Insgesamt ein Oberfrankenderby in Bayreuth das den Beweis erbrachte, das Eishockey in der Wagnerstadt immer noch eine große Anziehungskraft und Faszination hat. Natürlich war bei den Wölfen die reifere Spielanlage zu erkennen aber mit seinem unbändigen Kampfgeist hat der EHC Bayreuth das mindestens wett gemacht und den haushohen Favoriten nie richtig zur Entfaltung kommen lassen. Besonders an Udo Döhler im Tigerstor bissen sich die Wölfe sehr oft die Zähne aus. Es wurde das erhoffte Spiel des Jahres für die Tigers. Mit erhobenen Haupt dankten sich Fans und die ganze Mannschaft dann gegenseitig auf der Ehrenrunde für ein tolles Spiel vor einer stimmungsvollen, großen Kulisse. Auch die zahlreichen Wölfefans trugen ihren Teil zu einem schönen Eishockeyabend bei, bei dem die Tigers wegen der unterschiedlichen Ausgangsposition trotz der nominellen Niederlage am Ende der moralische Sieger waren.

 
 
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