Es ist ein Wechselbad der Gefühle, dass der gemeine Waldkraiburger Eishockeyfan in diesen Wochen zu durchstehen hat. Zunächst die unzureichenden Auftritte vor heimischem Publikum, dann das Verpassen der anvisierten „Play-Off"-Ränge und zuletzt die bittere Derby-Niederlage gegen die „Eispiraten" vom ESC Dorfen. Nach der jüngsten Niederlage stellte sich „Löwen"-Trainer Mitch Pohl selbst in Frage, forderte von seinen Spielern wieder mehr Einsatz, Kampfgeist und Leidenschaft. Diese Attribute zeichneten die Waldkraiburger am Sonntag, in ihrem zweiten Gruppenspiel der Abstiegsrunde B wieder aus. Sie siegten mit 5:2 beim EV Dingolfing und eroberten in ihrer Gruppe den zweiten Tabellenplatz.
„Sollte ich am Sonntag noch an der Bande stehen, werden einige Spieler nicht mehr spielen" hatte Pohl auf der Presskonferenz nach dem Dorfen-Spiel angekündigt. Wirklich umgesetzt hatte er dies nicht, zu dünn war erneut die Personaldecke der „Löwen." Im ersten Drittel sollte nicht viel passieren, beide Mannschaften kamen zu Gelegenheiten, doch die Torhüter Oliver Riebel auf Seiten der „Isar Rats" und Fabian Birk, der nach dem zuletzt glücklosen Auftritt von Kevin Yeingst erneut im Tor der „Löwen" stand, verhinderten humorlos jeglichen Jubel- und das, ausgerechnet in der Faschingszeit. Im mittleren Durchgang legte der EHC Waldkraiburg, der sich in dieser Spielzeit erneut in der wohl noch etwas ungewohnten Umgebung der „Play-Downs" wiederfindet, die Nervosität ab und netzte ein. Philipp Spindler eröffnete das kämpferische zweite Drittel mit seinem verwandelten Penalty zum 1:0 für den EHC Waldkraiburg (20:59). Kurz darauf bekam „Löwe" Ruben Wolf eine 2+10 Minuten Strafe wegen „Checks gegen den Kopf oder Nackenbereich" aufgebrummt, unbeeindruckt davon ging das Tore-Schießen beim EHC aber weiter. Eric Dylla traf auf Vorarbeit von Markus Schütz und Tobias Hanöffner zum 2:0 für die Industriestädter (26:27), Dominik Bahner machte mit seinem zweiten Saisontor die Drei-Tore-Führung der „Löwen" perfekt (33:04). Doch im Gegenzug schlugen die „Isar Rats" jetzt erstmals zurück und Michael Karmainski erzielte für Dingolfing den Anschlusstreffer zum 1:3 aus Sicht der Gastgeber (33:23). Die Hoffnungen der Dingolfinger Fans, wieder heranzukommen und den „Löwen" doch noch die Punkte zu stehlen, zerschlug knapp fünf Minuten später aber Markus Schütz, der mit seinem ersten Tor den zweiten Pausenstand von 4:1 markierte (38:01). Zu Beginn des Schlussdrittels gerieten EHC-Verteidiger Henrik Thiel und EV-Stürmer Ludwig Kletter aneinander- jeweils mit einer 5 Minuten + Spieldauerstrafe belegt, ging es für beide Spieler vorzeitig unter die Dusche. Beide Mannschaften agierten jetzt also in Unterzahl, es bot sich mehr Platz zum kombinieren und Dingolfing war das Team, dass diesen Platz besser nutzte. Simon Bogner überwand Keeper Fabian Birk und es stand nur noch 4:2 für die „Löwen". Mit Markus Schütz zweiten Treffer zum 5:2-Endstand war der berühmte Sack dann aber zugemacht. Der EHC Waldkraiburg hat damit die ersten wichtigen Punkte im Kampf gegen den Abstieg gesammelt. Ausgerechnet aufgrund vom Lokalrivalen ESC Dorfen, der im heimischen Stadion den Höchstadter EC, mehr überraschend als erwartet mit 5:1 bezwang, logieren die Waldkraiburger „Löwen" jetzt auf dem zweiten Tabellenplatz der Abstiegsgruppe B. Am kommenden Wochenende kommt es zu den wichtigen Spielen gegen die „Alligators" vom EC Höchstadt- am Freitag treten die „Löwen" auswärts an, am Sonntag empfangen sie ihrerseits die Panzerechsen. Statistik EV Dingolfing : EHC Waldkraiburg 2:5 (0:0/1:4/1:1), Tore: 0:1, 20:59, Spindler P., 0:2, 26:27, Dylla E. (Hanöffner T., Schütz M.), 0:3, 33:04, Bahner D. (Schrödinger A., Thiel H.), 1:3, 33:23, (Karmainski M.), 1:4, 38:01, Schütz M., (Dylla E.), 2:4, 44:34, Bogner S. (Karmainski M.), 2:5, 47:10, Schütz M. (Loboda J.). Strafen: EV Dingolfing: 6 Strafminuten + 5+20 Minuten Disziplinarstrafe (Kletter L.), EHC Waldkraiburg: 12 Strafminuten + 5+20 Minuten Disziplinarstrafe (Thiel H.) + 10 Minuten Disziplinarstrafe (Wolf R.). |