Mit einer 2:5-Heimniederlage gegen Schongau haben sich die Erding
Gladiators aus der Qualifikationsrunde verabschiedet. Nach der dürftigen
Vorstellung am Sonntagabend waren einige Fans allerdings ziemlich sauer.
Schongaus Trainer Roman Mucha blickte in der Pressekonferenz ziemlich
ungläubig drein. „So ein Luxusproblem hätte ich auch gerne“, meinte er
kopfschüttelnd, als sein Gegenüber Thomas Vogl von einigen Zuschauern
verbal attackiert wurde. Sie unterstellten dem Gladiators-Coach, dass
sein Team absichtlich verloren hätte, um in die lukrativere Gruppe mit
dem ESC Dorfen zu kommen. Bei einem Sieg gegen Schongau hätten die
Gegner Lindau, Miesbach, Höchstadt, Peißenberg und Geretsried geheißen.
So aber warten neben Dorfen noch Waldkraiburg, Memmingen, Landsberg und
Passau auf die Gladiators. „Absolute Frechheit“, „Verarsche“ und
„unterste Schublade“ keiften die Zwischenrufer.
Vogl, den die Angriffe sichtlich trafen, hatte zuvor versucht, die
schwache Leistung seiner Mannschaft zu erklären. So habe er seinen
dritten Torwart Moritz Schubert deshalb erstmals zwischen die Pfosten
gestellt, weil Andreas Gerlspeck wegen des Verdachts auf
Bandscheibenvorfall eine längere Pause drohe. „Deshalb habe ich dem
Moritz Spielpraxis gegeben, nicht dass wir dann in der Zwischenrunde
eventuell mit einem Backup dastehen, der noch nie gespielt hat.“
Schubert habe „sehr gut gespielt“, fügte der Trainer noch an. Darüber
hinaus hätten acht Stammspieler gefehlt, Daniel Krzizok habe er während
des Spiels herausgenommen. „Er hat wieder einen Schlag gekriegt, wollte
eigentlich weiterspielen, aber ich habe ihn als Vorsichtsmaßnahme zum
Umziehen geschickt.“ Unter den verbliebenen Feldspielern seien dann vier
U 19-Akteure gewesen, und die Reihen hätten auch noch nie so
zusammengespielt. Da sei es nicht verwunderlich, dass nicht viel
geklappt habe.
„Wir richten schon alles auf die Zwischenrunde aus“, erklärte Vogl, der
die Niederlage gegen Schongau nicht weiter kommentieren wollte. „Deshalb
hatten wir vergangene Woche auch nochmal härter trainiert“, und so hätte
sein Team schwerere Beine gehabt. „Vergangenes Jahr sind wir Zweiter
geworden und dann in der Zwischenrunde auf dem Arsch gelandet, heuer
sind wir Sechster und wollen für Furore sorgen.“ Bis kommendes
Wochenende könnten mit ein wenig Glück bis auf Lachner und Hiendlmeyer
alle Spieler einsatzfähig sein, hofft der Trainer. Am Freitag geht es
zunächst nach Memmingen, am Sonntag (18 Uhr) steht in der Erdinger
Eissporthalle bereits das Derby gegen Dorfen an.
Auf die Zwischenrufer ging Vogl nicht weiter ein, das übernahm Patrick
Kreßler, der die Pressekonferenz moderierte. Er gratulierte der
Mannschaft zu Platz sechs, „denn zwischendurch sah es mal so aus, als
sollten wir nicht mal unter die ersten Acht kommen“. Die Mannschaft habe
großes Verletzungspech gehabt, sagte Kreßler in Richtung der
Zwischenrufer, „und außerdem ohne Ausländer gespielt – das ist einmalig
in der Bayernliga“. Dafür erhielt Kreßler sehr viel Beifall – auch von
Schongaus Trainer Mucha, der noch anfügte: „Was kann den jungen Spielern
Besseres passieren, als dass sie spielen dürfen. Ihr seid auf dem
richtigen Weg.“ |