Die Torhüterposition ist bekanntlich die wichtigste im Eishockey. So gesehen waren es schwierige Voraussetzungen für den ERSC Amberg zum Spiel in Schweinfurt, weil mit Oliver Engmann und Lukas Stolz beide nominellen Goalies verletzt bzw. krank ausfielen. Es lag aber gewiss nicht an deren Vertreter, dass die Löwen mit einer 0:6-Packung die Heimreise antreten mussten.
Paul Thiede hütete das Amberger Tor und der 20-jährige zeigte eine solide bis gute Leistung. Seine Vorderleute konnten allenfalls auch zwei Drittel lang ihren Beitrag zu einem interessanten Spiel leisten, aber die Abschlussqualität in der Löwen-Offensive war einfach unzureichend. Noch schlimmer: Zwei Gegentore kassierte der ERSC sogar bei eigener Überzahl. Im Eröffnungsdrittel gelang es Amberg, die Partie weitgehend ausgeglichen zu gestalten. Besonderes Augenmerk wurde dabei natürlich auf die Defensivarbeit gelegt. Die Gastgeber versuchten ihr Schussglück wirklich bei jeder Gelegenheit und aus allen Lagen, konnten den ERSC damit aber nicht wirklich in Verlegenheit bringen. Kurz vor Ende des Drittels hatten die Löwen eine numerische Unterzahl zu überstehen und hier durch Dan Heilman sogar die Chance, bei einem Break in Führung zu gehen. Der Routinier scheiterte aber knapp und im Gegenzug gelang Matthias Kohl dann doch noch der Powerplay-Treffer zum 1:0. Auch im Mittelabschnitt hielt Amberg die Partie offen, die größere Anzahl von Spielanteilen der Gastgeber war dabei eingeplant, nicht aber der Schlagschuss von Dion Campbell, der zum 2:0 einschlug. Als es schon in Richtung der zweiten Pause ging, hatte Amberg die Möglichkeit zum Anschluss, aber in eigener Überzahl musste man den dritten Treffer der Mighty Dogs, erneut durch Campbell, hinnehmen. Das war zu diesem Zeitpunkt sicherlich schon mehr als eine Art Vorentscheidung. Auch im Schlussabschnitt hatte Schweinfurt – das mit vier Kontingentspielern antreten konnte – optische Vorteile. Der ERSC enttäuschte gerade bei Powerplaymöglichkeiten maßlos, hätte womöglich noch länger spielen können, ohne einen eigenen Treffer zu erzielen. So aber machten die Gastgeber zwischen der 51. und 54.Minute mit weiteren drei Toren den Sack endgültig zu, beim 5:0 durch Trolda erneut mit einem Mann weniger auf dem Eis. „Der Paul konnte heute am wenigsten dafür“, nahm Löwen-Vorstand Mustafa Sugle hinterher seinen jungen Goalie ausdrücklich in Schutz – bei dem Ergebnis allerdings ein schwacher Trost für den Youngster. ERV Schweinfurt – ERSC Amberg 6:0 (1:0,2:0,3:0) Tore: 1:0 (17.) Kohl (Knaup, Campbell/5-4), 2:0 (33.) Campbell (Knaup), 3:0 (39.) Campbell (Marquardt/4-5), 4:0 (51.) Adam (Trolda/5-4), 5:0 (53.) Trolda (4-5), 6:0 (54.) Kleider (Manger, Proks). Strafen: Schweinfurt 16 Minuten + 10 (Zajic), Amberg 14 + 10 (Heilman) Schiedsrichter: Wittmann, Ehrhardt, Garmaier Zuschauer: 650 |