Trotz Rauchverbot herrschte dicke Luft im Pressekonferenzraum nach dem Spiel der „Eishackler" in Höchstadt. Trotz des Fehlens von drei Leistungsträgern auf Seiten der Gastgeber blieb der TSV nämlich ohne Punkte in Franken. Doch nicht die Niederlage als solche stimmte die Peißenberger Verantwortlichen nachdenklich, sondern die Art und Weise, wie sich die Mannschaft an diesem Abend präsentierte.
Trotz der schnellen Führung durch Thomas Maier nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen (7. Minute) schafften es die „Eishackler" nicht Ruhe in ihre Aktionen zu bringen. Im Gegenteil unnötige Strafzeiten brachten die Hausherren in doppelte Überzahl, die auch gleich nach bereits 36 Sekunden zum Ausgleich führte. Sebastian Buchwieser, der zuvor den Ausgleich vorbereitete, vernaschte die gesamte TSV-Abwehr (15.) und ließ Felix Barth mit einem Lupfer ins Kreuzeck keine Chance. Der wiederum zeichnete für das möglicherweise vorentscheidende 3:1 verantwortlich, als er bei einer weiteren Strafzeit Marc Hemmerichs satten Schuss passieren lassen musste. Dies blieb allerdings sein einziger Fehler, denn in der Folge bewahrte er bei zahlreichen Sololäufen der HEC-Stürmer sein Team vor einem Debakel. Allein in den ersten sieben Minuten des zweiten Abschnitts musste er nicht weniger als vier Mal in höchster Not retten. Der TSV schaffte es nicht in den verbleibenden zwei Dritteln ein Rezept zu finden, sich der drohenden Niederlage entgegen zu stemmen. „Die Partie sollte für uns richtungsweisend sein. Ich habe auf die auf diesen Umstand unter der Woche mehrmals hingewiesen, doch wir uns haben heute disziplinlos und dumm ergeben. Ich bin maßlos enttäuscht", fand Strobl für seine Verhältnisse sehr deutliche Worte. Seine Kritik bezog sich dabei vor allem auf die Spielweise nach dem überraschenden Anschlusstreffer durch Mike Heindl, der einen Pfostenschuss von Max Barth im Nachschuss verwertete. Für kurze Zeit bekamen die „Eishackler" sogar Oberwasser. In der Folge stürmten seine Spieler jedoch allzu sorglos bei eigener Unterzahl in des Gegners Drittel, um sich prompt per Konter den vierten Treffer einzufangen. Und zu allem Übel leistete sich der gleiche Block bei eigenem Powerplay einen katastrophalen Abspielfehler, der schließlich zum 5:2 führte. „Aufgewacht" sind die Strobl-Burschen erst ab der 53. Minute, nachdem Felix Barth zuvor weitere Alleingänge unschädlich machen musste. Sebastian Kastner vollendete ein erstmals zwingend vorgetragenes Überzahlspiel und Andy Hölzl wuchtete den Puck 20 Sekunden später mit Vehemenz in die Maschen. Da aber zuvor bereits der quirlige Christian Eyrich für das zwischenzeitliche 6:2 sorgte, kamen diese Treffer zu spät. Mit einem empty-net-goal sorgte Daniel Sikorski für den Endstand in einem Spiel, in dem die Gastgeber dem TSV diesmal in punkto Kampfgeist und Wir-Gefühl deutlich überlegen waren. Auf diese ihnen ureigenen Primärtugenden müssen sich die „Eishackler" am morgigen Sonntag wieder besinnen, um gegen Tabellenführer Miesbach, der überraschend gegen Schweinfurt zu Hause Federn lassen musste, zu bestehen. Werner Wiedemann-Mozart Statistik: 1.Drittel: 6:09 0:1 Maier Th. Pospisil Barth Fl. (5-4) 8:31 1:1 Sikorski Buchwieser Eyrich (5-3) 14:49 2:1 Buchwieser Schmidhuber Feeser 15:24 3:1 Hemmerich Hiendlmeyer Eyrich (5-4) 2. Drittel: 27:39 3:2 Heindl Barth M. Becherer 31:19 4:2 Buchwieser Eyrich Hiendlmeyer (5-4) 39:17 5:2 Hemmerich Hiendlmeyer Schmidhuber (4-5) 3. Drittel: 47:20 6:2 Eyrich Hemmerich Hiendlmeyer 53:55 6:3 Kastner Pospisil Barth Fl. (5-4) 54:15 6:4 Hölzl Pfleger M. Becherer 59:44 7:4 Sikorski Hemmerich Schmidhuber (eng) Strafen: Höchstadt: 10 Peißenberg 10 Zuschauer: 512 |