Sonthofen (th/fs) Der ERC Sonthofen hat am Sonntagabend den fünften Platz in der Tabelle der Eishockey- Bayernliga erklommen. Mit 7:2 hatten die Oberallgäuer Bulls zuvor die ostallgäuer Mitbewerber aus Buchloe vom Eis geschickt. 51 Punkte hat der Verein nun auf seinem Konto. Aus beiden Nachholspielen holte die Mannschaft von Trainer Heinz Feilmeier damit die maximal mögliche Punktzahl heraus. Jetzt fehlt den Sonthofern nur noch ein Sieg für eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde (Play-Offs).
Freuen konnte sich unmittelbar nach dem Spiel jedoch niemand, denn der Sieg war teuer erkauft: Patrick Bernier war wenige Sekunden vor Schluss im Toreifer hart auf dem Eis aufgeschlagen und im gegnerischen Tor liegen geblieben. Über eine halbe Minute war der Kanadier bewusstlos, spürte zunächst seine Finger nicht mehr - im Krankenhaus wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Ob er schon am Freitag beim Rückspiel wieder dabei sein kann, ist fraglich. Schlimmer traf es Marc Sill. Der Buchloer Holger Völk hatte ihn mit voller Absicht derart gefoult, dass für den gerade erst vom ESV Kaufbeuren zum ERC Sonthofen zurück gewechselten Sill die Saison wohl zu Ende sein dürfte. „Im Krankenhaus meinte der Arzt, dass er einen solch komplizierten Bruch im Hand-/Armbereich noch nie in seiner Laufbahn gesehen habe. Noch in der Nacht wurde er operiert. Er wird rund 10 Wochen ausfallen - das Wichtigste ist jedoch, dass Marc keine Folgeschäden davon trägt. Wir wünschen ihm gute Besserung!", so Pressesprecher Thomas Häuslinger. Zuvor hatten rund 900 Zuschauer einen überlegenen ERC Sonthofen gesehen. Obwohl die Strapazen der vergangenen Wochen bei der Mannschaft zu spüren waren, drehte das Team rund um Kapitän Thomas Blaha einen 0:2- Rückstand nach den ersten zehn Minuten noch in ein 2:2- Unentschieden (Tore: Marc Sill (14.), Zdenek Cech (16.) zur Drittelpause. Buchloe kam nur vereinzelt gefährlich vor das Tor, scheiterte jedoch am erneut souveränen Goalie Thomas Zellhuber auf Sonthofer Seite. In der Pause rüttelte Trainer Heinz Feilmeier seine Mannschaft auf - diese machte daraufhin im Mitteldrittel den Sack zu. Michael Grimm besorgte elf Sekunden nach Wiederanpfiff die Sonthofer Führung. Drei Minuten später musste Buchloe einen Doppelschlag von Cech und Grimm hinnehmen - 5:2 stand es schon. In der 33.Minute versenkte Zdenek Chech wiederum zum 6:2. Unsportlich wurde es dann im letzten Spielabschnitt. Nicht einmal fünf Minuten waren mehr zu spielen, als der Buchloer Völk Marc Sill niederstreckt. Vier Minuten später schießt Tobias Feilmeier den 7:2- Endtreffer. Nur wenige Sekunden später sollte Patrick Bernier mit einer Trage vom Eis gebracht werden. Fazit: Nach dem Spiel bleibt ein bitterer Beigeschmack. Nachdem Buchloe sportlich nicht mithalten konnte, musste der Sonthofer Kader offenbar so geschwächt werden, dass die Ostallgäuer am Freitag (beim Rückspiel in Buchloe) vielleicht den Hauch einer Chance haben. Mit Eishockey hatte die „übertriebene Härte" jedenfalls nicht viel zu tun. Vor allem das mehr oder weniger absichtliche in Kauf nehmen einer schwerwiegenden Verletzung, wie bei Marc Sill, ist im Fall von Holger Völk mit einer 5+Spieldauer- Strafe sicherlich zu milde bestraft. Zumal auch Zdenek Cech eine Prellung an der Hand aufgrund eines Stockschlags davon getragen hatte. Traurig auch die Leistung der Schiedsrichter. Diese waren dem Spiel nur in wenigen Situationen gewachsen. Die zahlreichen Stockschläge, etc. wurden nur teilweise - wenn überhaupt - geahndet. Am kommenden Freitag ist der ERC Sonthofen zunächst in Buchloe zu Gast, am Sonntag empfangen die Bulls um 18 Uhr den TSV Erding in der Sonthofer Eissporthalle. |