Buchloe (cd) In einem tempogeladenen, bis zur Schlussminute spannenden Eishockeymatch fügten die Buchloer „Pirates" dem EHC Waldkraiburg die erste glatte Auswärtsniederlage zu. Nachdem sie schon 0:2 und 1:3 zurück lagen, drehten die Buchloer die Partie im letzten Spieldrittel und gewannen noch 5:3 (0:1, 2:2, 3:0). Trotz des turbulenten Verlaufs blieb die Begegnung sehr fair: Die Waldkraiburger „Löwen" erhielten acht, die „Pirates" nur vier Strafminuten.
„Hut ab vor dieser Mannschaftsleistung", sagte ESV-Trainer Norbert Zabel nach dem Spiel, das von Anfang an mit hohem Engagement von beiden Seiten geführt wurde. Klare Torchancen blieben jedoch zunächst Mangelware. Als gegen die Buchloer eine Strafe angezeigt war, nutzten die Gäste die Gelegenheit zum Führungstreffer: Mit einem Mann mehr auf dem Eis erzielte Philipp Spindler das 1:0 (11.). Im Mittelabschnitt vergaben erst Robert Mayer und Tobias Kastenmeier ihre Chancen für die Piraten. Auf der Gegenseite verwandelte Routinier Eric Dylla ein Powerplay in zählbaren Erfolg: Im Nachschuss erhöhte er auf 2:0 (27.). Eine Minute später traf Spindler nur die Querlatte. Die Buchloer ließen im Anschluss eine numerische Überlegenheit ungenutzt. Nach einem genialen Steilpass von Matthias Ziegler über zwei Drittel der Eisfläche gelang den heimischen Cracks dann endlich das 1:2: Ziegler bediente seinen Sturmpartner Bastian Simmler, der den ansonsten starken Gästekeeper Fabian Birk bezwang (32.). Nun ging es Schlag auf Schlag: Eine halbe Minute später war es wieder Spindler, der einen Abpraller zum erneuten Zwei-Tor-Vorsprung für die „Löwen" verwertete (33.). Doch auch die „Pirates" schlugen postwendend zurück, indem sie erstmals ein Überzahlspiel nutzten: Nach einem Schlagschuss von Christopher Lerchner eilte Keeper Birk weit aus seinem Tor. Der Puck kam zu Matthias Ziegler, der das Spielgerät sicher zum 2:3 in den Tormaschen versenkte (34.). Kurz nach Wiederanpfiff im letzten Spieldrittel hätte erneut Simmler den Ausgleich erzielen können, scheiterte aber allein vor Birk (41.). Es bedurfte schon einer weiteren Überzahlchance: Fest entschlossen bugsierte Kastenmeier den Puck zum viel umjubelten Ausgleich über die Linie (46.). Das Spiel war danach kaum noch an Spannung zu überbieten, denn beide Teams gaben sich nicht mit einem Remis zufrieden. In der 50. Spielminute rettete Buchloes Torhüter Florian Warkus gleich mehrer Male gegen vehement anstürmende Waldkraiburger, hatte bei einem Lattentreffer aber auch Glück. Warkus' Bruder Christian brachte die Buchloer dann auf die Siegerstraße: Nach einer blitzgescheiten Vorlage von Thomas Fortney tauchte er plötzlich vor Birk auf und erzielte mit einem Schuss in die kurze Ecke sein erstes Saisontor zum 4:3 (56.). Die Waldkraiburger versuchten daraufhin noch einmal Alles: Martin Führmann scheiterte aber an Torwart Warkus (58.). In der Schlussminute nahm Gästetrainer Michael Pohl seinen Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch „Pirates"-Verteidiger Sven Curmann traf mit einem Empty-Net-Goal zum 5:3 Endstand. „Jetzt können wir am Sonntag mit breiter Brust nach Waldkraiburg fahren", meinte Zabel im Scherz nach der Partie (Ergebnis des Rückspiels siehe unter „Eishockey aktuell"). |