Buchloe (cd) Vorweihnachtliche Bescherung im Buchloer Eisstadion: Zum ersten Mal seit dem Bayernliga-Aufstieg besiegten die „Pirates" die „Eishackler" des TSV Peißenberg - und das mit 6:1 (0:0, 3:0, 3:1) auch noch sehr deutlich.
In den drei Aufeinandertreffen zuvor hatten jeweils die Pfaffenwinkler klar die Oberhand behalten. Doch der ESV Buchloe bot seinen Fans noch eine Überraschung: den 33-jährigen Peter Westerkamp (zuletzt TEV Miesbach), der auch mit einem fulminanten Schlagschusstor den 6:1 Endstand sicherstellte. Der Neuzugang verstärkt die „Pirates" bei ihrem Kampf und die Playoff-Plätze. Das Ergebnis von 6:1 täuscht etwas über den sehr ausgeglichenen Spielverlauf hinweg. In der Begegnung zweier gleichwertiger Teams schossen die Buchloer jedoch die entscheidenden Tore. „Haarsträubende Fehler" hätten seine Mannschaft auf die Verliererstraße gebracht, kritisierte Eishackler-Trainer Norbert Strobl nach der Partie. Pirates-Coach Norbert Zabel hob hervor, dass seine Spieler aber auch tolle Tore geschossen hätten. Zabel, dem neben Kapitän Bohdan Kozacka weitere erkrankte Akteure fehlten, lobte vor allem den jungen Mario Kozlowsky, der in die Bresche sprang und hervorragend verteidigte. Zu Beginn erarbeiteten sich die Buchloer ein Übergewicht. Auch Neuzugang Peter Westerkamp konnte sich einige Male gut in Szene setzen, es fehlten jedoch zunächst die Tore. Gegen Ende des Startdrittels kamen auch die Peißenberger vermehrt zu Chancen. Bei numerischer Überlegenheit verpasste Andreas Becherer die Gästeführung (18. Minute). Auf der Gegenseite scheiterte Thomas Fortney 23 Sekunden vor der Pausensirene mit einem Sololauf an Schlussmann Felix Barth. Was Fortney verwehrt blieb, gelang dann Bastian Simmler: Unter Mithilfe von Barth stocherte der quirlige Pirates-Stürmer die Scheibe zum 1:0 hinter die Linie (26.). Der Torwart schien zuerst den Puck sicher zu haben, gab ihn dann aber wieder frei. Zwei Minuten später erzielte Peter Klemm schlitzohrig mit der Rückhand den zweiten Buchloer Treffer. Die Eishackler verstärkten danach ihre Offensivbemühungen und Florian Warkus musste sein ganzes Können aufbieten, um seinen Kasten sauber zu halten. In der 36. Minute war er dann machtlos: Mit einem Mann weniger fuhren die Peißenberger einen klasse herausgespielten Konter, den Marco Pfleger zum Anschlusstor abschloss. Kurz vor der zweiten Pause holte Fortney nach, was er in der 20. Minute noch verpasst hatte: Wieder steuerte er allein auf Barth zu, ließ dem Keeper dieses Mal keine Chance und es stand 3:1 (40.). Bei eigener Überzahl unterlief den Eishacklern dann ein krasser Schnitzer: Direkt vor dem Tor verloren sie den Puck und Klemm bedankte sich mit dem 4:1 (44.). Eine Minute später geschah der nächste Scheibenverlust hinter der Torlinie, doch Robert Mayer und Thomas Fortney brachten den Puck schnell zum am langen Toreck postierten Robert Linke, der keine Mühe hatte, zu vollenden (5:1, 45.). Den klaren Vorsprung ließen sich die Buchloer durch ihre konsequente Defensivarbeit nicht mehr nehmen. Einen Gegenstoß über Christopher Lerchner schloss Peter Westerkamp sogar mit einem Kracher ins Kreuzeck zum viel umjubelten 6:1 ab (53.). Peter Westerkamp
Der 33-jährige Deutsch-Kanadier hat letzte Saison beim TEV Miesbach in der Oberliga gespielt, wo er es auf 39 Scorerpunkte (12 Tore) brachte. Schon 1997 kam der in Toronto geborene Westerkamp nach Deutschland. Er spielte unter anderem in Hannover, Selb und Stuttgart. 2001/02 war er beim EC Bad Nauheim in der 2. Bundesliga aktiv. „Wir können uns glücklich schätzen, einen Spieler von so einer Qualität zu haben", sagt Trainer Norbert Zabel über den 176 Zentimeter großen Außenstürmer. Mehrere Bayernligisten buhlten um den zuletzt vereinslosen Spieler. Das Rennen machte jedoch der ESV Buchloe, bei dem Westerkamp zusammen mit Thomas Fortney ein schlagkräftiges Angriffsduo bilden soll. Der Vater einer kleinen Tochter wird demnächst in die Gennachstadt umziehen. |