Aufgebot Selb:
Tor: Dikrsen (Kümpel)
Abwehr: Holden, Jeschke; Thumm, Porzig; Horvath, Schneider
Sturm: Sekera, Hendrikson, Lamich; Fischer, Waßmiller, Thielsch; Setzer, Siegeris, Schiener

Zuschauer: ca. 800

Schiedsrichter: Kannengießer, Rausch

Strafminuten: Miesbach 28 + je SD für Förg und Veicht, Selb 37 + SD für Schneider

Tore:
5:20 - 0:1 Hendrikson (Holden; 5-3)
10:11 - 0:2 Siegeris (Sekera; 4-5)
20:57 - 0:3 Hendrikson (Lamich)
23:43 - 1:3 Oppenberger (Müller, Detterer; 4-5)
24:12 - 1:4 Sekera (Horvath; 5-4)
39:43 - 2:4 Mayr (Martin, Müller; 5-3)
40:57 - 3:4 Hart (Leitner; 5-3)
45:03 - 4:4 Hart (Deml, Detterer)
48:52 - 5:4 Martin (Detterer; 5-4)
51:08 - 5:5 Lamich (Hendrikson, Sekera; 5-4)
52:30 - 5:6 Sekera (Holden, Hendrikson)
57:37 - 5:7 Sekera (Waßmiller)
57:57 - 5:8 Hendrikson (Sekera, Jeschke; EN)

Trotz aller Wetterkapriolen: die „Wölfe"-Anhänger erwiesen sich erneut als spitzenmäßig. Rund 250 Schlachtenbummler machten sich auf den Weg nach Oberbayern, um ihr Team zum Tabellenzweiten und Ligafavoriten TEV Miesbach zu begleiten. Wie sie, sollten die Zuschauer Augenzeuge eines Top-Spiels werden, dass seinem Namen und den Vorankündigungen gerecht werden sollte.

Die ersten Chancen der Begegnung hatten die Gastgeber. Bereits nach zwei Minuten musste Selbs Keeper Dirksen eingreifen und gegen Baumer klären. Dann kamen auch die „Wölfe" zum Zug. Als sich Miesbach schließlich die ersten Strafen einhandelte, darunter Förg für sein hartes Einsteigen mit einer Spieldauer bedacht wurde, machten die Franken kurzen Prozess und kamen in Überzahl zum Führungstreffer. Der Gegner hielt aber weiter stand und drängte dann selbst bei zahlenmäßiger Überlegenheit auf den Ausgleich. Just in diesem Moment ergatterte sich jedoch Sekera die Scheibe, spielte nahezu traumhaft auf Siegeris, der durchstartete und das 2:0 markieren konnte. Miesbach ließ sich davon nicht unterkriegen, fightete nach vorne, fand aber in der starken Defensivleistung der „Wölfe" und meist in Keeper Dirksen seinen Meister.

Das zweite Drittel bot allerhand Emotionen. Zunächst durfte aber der mitgereiste Anhang die Arme nach oben reißen. Die VER-Cracks gewannen im Angriffsdrittel einen Bully, der Puck wanderte zu Hendrikson, der diesen vorbei an Keeper Mechel zum nächsten Treffer mogeln konnte. Darauf meldeten sich die Hausherren zu Wort. Über die linke Seite versuchte es Oppenberger, der mit seinem strammen Schuss zwar anschließen konnte. Doch nur 29 Sekunden später stellten die „Wölfe" den alten Abstand wieder her, als Horvath die Scheibe vor das gegnerische Tor brachte und Sekera abstauben konnte. Allmählich wurde es hektischer in der bis dato sehr guten Partie beider Teams. Zum einen kassierte Veicht eine Spieldauer gegen seinen Stockschlag gegen Setzer. Miesbachs Leitner bettelte um die nächste Strafe, hatte aber Glück, dass das für die Begegnung überforderte Schiedsrichtergespann ein Einsehen hatte. Überhaupt: klar boten die Mannschaften einen harten Kampf, doch zahlreiche nicht immer n achvollziehbare Refereeentscheidungen hatten zunehmend großen Anteil, an großer Hektik und Frust. Da mussten die Kapitäne ihre Spielerkollegen beruhigen, um die Emotionen abzukühlen. Fortan kassierten aber allen voran die „Wölfe" eine Strafzeit nach der anderen, standen oft mit 3 gegen 5 auf dem Eis. Auch wurde Schneider für ein Beinstellen mit einer Spieldauer bestraft. Fast sieben Minuten in Unterzahl wehrte man sich am Stück mit einer guten Abwehr- und Torhüterleistung. Kurz vor dem Pausentee musste man schließlich doch einen Gegentreffer hinnehmen.

Es kam aber noch Dicker. Selb musste weiter lange Zeit in Unterzahl agieren, kassierte so drei weitere Gegentreffer und brachte den TEV mit 5:4 in Führung. So schnell wendete sich das Blatt und erstmals konnten sich die heimischen Zuschauer ihr Team als kurzzeitigen Tabellenführer feiern. Dies jedoch nicht allzu lange. Bei den „Wölfen" schien es, als hätte das Unterzahlspiel jede Menge Kraft und Konzentration gekostet. Auch in Überzahl gelang erst nichts, bis es Lamich aus der Drehung heraus versuchte und zum Ausgleich traf. Das Tor gab enormen Auftrieb. Die Gegner kämpften nun noch einmal vehement um jeden Zentimeter Eis und boten dem Publikum eine spannende Begegnung. Dann war es aber der VER, der den Weg in Richtung drei Punkte fand. Wiederum Gewinn eines Bully im gegnerischen Drittel, die Scheibe ging zu Holden, der legte auf rechts, wo Sekera abzog und zur erneuten Führung treffen konnte. Miesbach versuchte heranzukommen, Selb verteidigte mit Einsatz und Wille und wu rde dafür am Ende belohnt als wiederum Sekera einen Durchmarsch perfekt vollenden konnte. Hendrikson war es noch gegönnt, ins leere Gehäuse des Gegners den Schlusspunkt einer Begegnung zwischen zweier Top-Mannschaften zu setzen.

„Das war für die Zuschauer ein absolut klasse Top-Spiel", war Selbs Spielercoach Cory Holden nicht nur über die drei Punkte froh. Äußerst diplomatisch zeigte er sich aber bezüglich den der Partie keineswegs gewachsenen Schiedsrichterleistungen, die auf beiden Fan-Seiten großen Unmut auf sich zogen. „Wir müssen das eben so akzeptieren", äußerte er sich gnädig, während dessen Kollege Markus Wieland auf der Gegenseite schon während des Matchs einige Haare hätte rausreißen können, hätte er wohl welche auf dem Kopf. Aber: „Das Spiel war mit dem hohem Tempo und dem Druck beider Mannschaften ein echtes Spitzenspiel" war er der Trainer beeindruckt zwar vom Spiel, natürlich aber nicht vom Ergebnis seiner Mannschaft. Dem konnte Holden zustimmen, schließlich „muss man das gegen die defensivstärkste Mannschaft der Liga erst einmal schaffen, auswärts acht Tore zu erzielen", lobte er weiter. Die Freude über den Sieg und den Sechs-Punkte-Vorsprung ist natürlich groß, doch „in den Play- Offs geht es wieder von null los und da kann alles wieder ganz anders aussehen", bremst Holden die Euphorie, angesprochen auf die Saisonziele. Wer weiß, Selb gegen Miesbach, zwei Duelle, zwei hart umkämpfte Spitzenspiele bislang in dieser Saison, die vielleicht noch eine Fortsetzung finden könnten....

Die weiteren Ergebnisse des 23. Spieltages:
EHC Bayreuth - EV Regensburg 2:1
EHC Waldkraiburg - ESC Dorfen 4:2
ERV Schweinfurt - EV Dingolfing 9:2
TSV Erding - EC Pfaffenhofen 3:7
EV Pfronten - Höchstadter EC 2:6
ERC Sonthofen - TSV Peißenberg 7:3
ESV Buchloe - ECDC Memmingen 3:2 n.P.S

So geht es weiter für den VER Selb
Nach dem kraftraubenden Spitzenspiel in Miesbach haben die „Wölfe" auch im Heimspiel am Sonntag keine leichte Aufgabe. Zu Gast ist der EHC Waldkraiburg. Der Bayernliga-Meister aus dem Jahr 2008 reist nach einer zwischenzeitlichen Durststrecke mit großem Selbstvertrauen ins Selber Vorwerk. Nach neuerlichen Siegen - darunter 3:2 in Miesbach - und dem aktuellen Derbyerfolg gegen Dorfen, wollen die Jungs von Trainer Michael Pohl nun auch den nächsten Dreier einfahren. Dies nicht nur, um einen der Plätze unter den ersten Acht zu ergattern. Vielmehr will man auch Revanche für die 0:7-Packung im Hinspiel nehmen. Können die „Löwen" die eindrucksvolle Heimsiegserie der „Wölfe" zerstören? Anfangsbully ist um 18 Uhr!

Infos aus den Abteilungen
Im Pokalwettbewerb um den „Bayernkrug" ist die 1b-Mannschaft des VER Selb ausgeschieden. Nach der 2:10-Hinspielniederlage am Mittwoch, unterlagen die Wegmann-Schützlinge auch im eigenen Stadion gegen den EV Pegnitz. Endstand 4:8
Für die 1b geht es ab nächster Woche in der Landesliga-Abstiegsrunde zur Sache. Gleich zu Beginn dürften die „Wölfe" wohl den schwersten Gegner auf dem Programm haben. Am Freitag (20 Uhr) empfängt das Selber Team den - unter Mitnahme der Punkte aus der Vorrunde - auf dem ersten Tabellenplatz stehenden EV Moosburg.

Alle VER-Termine an diesem Wochenende im Überblick:
Samstag, 09.01. - 17:15 Uhr: VER Selb Schüler - EHC München
Sonntag, 10.01 - 11:30 Uhr: VER Selb Jugend - ECDC Memmingen
Sonntag. 10.01. - 18:00 Uhr: VER Selb 1. Mannschaft - EHC Waldkraiburg