Pfaffenhofen (oex) Die Erleichterung bei den Verantwortlichen, Fans und in erster Linie bei den Spielern des EC Pfaffenhofen war nach der Schlusssirene deutlich spürbar. In einem spannenden und dramatischen Match setzten sich die Pfaffenhofener am Freitag knapp mit 4:3 (1:0; 0:2; 3:1) gegen den EHC Waldkraiburg durch und machten dadurch den Einzug in die bereits nächste Woche beginnende Zwischenrunde perfekt. Nachdem man mit den Heimniederlagen gegen Sonthofen und Bayreuth bereits zwei Matchbälle vergeben hatte, konnte nun der dritte endlich verwandelt und so eine finale Zitterpartie am letzten Spieltag in Selb verhindert werden. „Mich freut vor allem, dass wir es doch noch aus eigener Kraft geschafft haben und nicht auf die Hilfe Anderer angewiesen sind. Das sollte meiner Mannschaft wieder Selbstvertrauen geben, das zuletzt doch etwas gefehlt hat," äußerste sich ECP-Co-Trainer Thomas Greifenstein sichtlich zufrieden nach der Partie. Und auch Coach Rod Poindexter, der am Mittwoch zurückerwartet wird, dürfte in den USA am Liveticker mitgefiebert haben. Denn es war ein hartes Stück Arbeit, bis der Erfolg gegen den Finalgegner und Meister 2008, der keine Chance mehr auf die Zwischenrunde hatte und der deshalb ohne Druck aufspielen konnte, endlich feststand.
Die IceHogs hatten im Vorfeld dieser entscheidenden Partie einige personelle Probleme. Leistungsträger wie David Vokaty (lag noch am Donnerstag mit Fieber im Bett) oder Terry Campbell (Knie) drohten auszufallen. Doch alle bissen auf die Zähne, um bei dieser wichtigen Partie mit dabei zu sein. Nur Verteidiger Carsten Gräber musste passen und Manuel Kühnl stieß erst während des Spiels zur Mannschaft, ansonsten waren die Pfaffenhofener komplett, während die Gäste auf einige Akteure verzichten mussten und nur mit 13 Feldspielern antraten. Doch erwiesen sich die Löwen, die den IceHogs im Hinspiel beim 8:1 die höchste Saisonniederlage beigebracht hatten, als der erwartet harte Brocken. Die Gastgeber übernahmen zwar von Beginn an die Initiative und setzten die Gäste auch gleich mächtig unter Druck, konnten sich gegen die gut gestaffelte Gästeabwehr vor einem starken Kevin Yeingst im Kasten jedoch nur selten entscheidend durchsetzen. Lediglich Rafal Martynowski schlug aus Überlegenheit in der 6. Minute Kapital, als er in Überzahl zur frühen Führung traf. Danach versäumten es die Hausherren allerdings, ihre Führung auszubauen, was sich dann im zweiten Spielabschnitt rächen sollte. Kamen die Gäste im Anfangsdrittel lediglich einmal durch den Ex-Pfaffenhofener Philipp Spindler zu einer richtig guten Möglichkeit, die aber Florian Lachauer reaktionsschnell vereitelte, bekamen sie nach der Pause zunehmend Oberwasser. Die IceHogs agierten die ersten 10 Minuten praktisch ständig in Unterzahl und mit zwei Mann mehr auf dem Eis gelang Eric Dylla der Ausgleich. Doch damit nicht genug. In der 36. Minute war Markus Schütz einen Schritt schneller an der Scheibe als David Vokaty, steuerte allein auf Florian Lachauer zu und vollendete zum 1:2. Jetzt machte sich im Pfaffenhofener Lager natürlich die Befürchtung breit, die Mannschaft würde in letzter Minute doch noch die schon sicher geglaubte Zwischenrunde verspielen. Doch die IceHogs kämpften mit Leidenschaft um ihr großes Ziel und das Schlussdrittel war wahrlich nichts für schwache Nerven. Die Gastgeber rannten verzweifelt an, die Gäste verteidigten geschickt ihren knappen Vorsprung. Bis zur 47. Minute. Da mussten gleich zwei Löwen gleichzeitig auf die Strafbank und mit zwei Mann mehr traf Elvis Beslagic zum Ausgleich und nur 18 Sekunden später hatte David Vokaty die Partie wieder gedreht. Doch damit noch nicht genug. In der 52. Minute hatten die IceHogs zwei Mann auf der Bank und dies nutzte Jan Loboda zum erneuten Ausgleich. Dieser eine Punkt hätte nach den Spielständen in den anderen Stadien gereicht, doch ein weiteres Gegentor hätte fast sicher das Aus bedeutet. Und die IceHogs waren weiterhin in Unterzahl, die sie jedoch mit enormen kämpferischem Einsatz schadlos überstanden. Für die Erlösung sorgte schließlich Rafal Martynowski mit seinem Treffer in der 58. Minute, mit dem er seine Mannschaft endgültig in die Zwischenrunde schoss und damit großen Jubel im Eisstadion auslöste. EC Pfaffenhofen: Lachauer, J. Pfafferott, Riemel, Gerber, Kröger, Heinzmann, Beslagic, Gossmann, Campbell, Löwenberger,Thommes, Kühnl, Martynowski, Vokaty, W. Pfafferott, C. Birk, Pfab, Babic, F.Birk Tore: 1:0 (6.) Martynowski (Vokaty, Campbell 5:4); 1:1 (26.) Dylla (Loboda, Hanöffner 5:3); 1:2 (36.) Schütz 2:2 (47.) Beslagic (Campbell, Vokaty 5:3); 3:2 (47.) Vokaty (Beslagic, Campbell 5:4); 3:3 (52.) Loboda (Schütz, Spindler 5:3); 4:3 (58.) Martynowski (Campbell, Vokaty) Strafen: IceHogs 18 + 10 f. Thommes und Gerber EHC 10 Zuschauer: 350 |