Nun ist es tatsächlich passiert: der bayerische Vizemeister muss in die Abstiegsrunde. Was noch vor Wochen für unmöglich gehalten wurde, ist zur bitteren Wahrheit geworden. Die „Eishackler" haben es nicht verstanden die gute Ausgangsposition nach dem überragenden Sieg gegen Selb für sich zu nutzen. Nach drei Niederlagen in Folge bleibt lediglich der 9. Platz in einer Liga, die keine Nachlässigkeiten weder vor noch während der Saison verzeiht.
Immerhin hat das Strobl-Team in Miesbach an ihre eigentlichen Stärken angeknüpft und über den Kampf den Erfolg gesucht. Trainer Norbert Strobl musste auf Andy Becherer verzichten und ließ dafür Andy Pfleger in der zweiten Reihe die Fäden ziehen. Trotz hohem Einsatz blieb während der gesamten Begegnung Miesbach die abgeklärtere Mannschaft, die ihre spielerischen Vorzüge auch konsequent in die nötigen Tore ummünzen konnte. So waren die beiden ersten Treffer ein Produkt des überragenden Überzahlspiels des TEV. „Wir haben dies in der Woche nochmals extra umgestellt (ein Mann sollte stets dem Torhüter die Sicht versperren) und sind dafür belohnt worden" gab Miesbachs Trainer Markus Wieland einen kurzen Einblick in seine Trainingslehre. Zuerst war Ronny Martin mit einem fulminanten Flachschuss in der 8. Minute erfolgreich und im zweiten Durchgang (35. Minute) staubte Nicolas Oppenberger nach Detterers Schlagschuss zur für den Tabellenzweiten beruhigenden 2:0-Führung ab. Die „Eishackler" spielten über weite Phasen der Partie gut mit, waren aber nicht in der Lage Zählbares aus ihren fleißig erarbeiteten Chancen gegen die stärkste Defensive der Liga zu machen. Ein nicht immer sicher wirkender Florian Hochhäuser war trotz der vielen abprallenden Scheiben nicht zu überwinden, weil kein TSV-Spieler in der Nähe stand, daraus Kapital zu schlagen. Erst im letzten Durchgang steigerte sich der TEV-Goalie und machte damit dem mit ca. 70 Fans angereisten „Eishackler"-Anhang klar, dass die Trauben an diesem Abend für ihre Team zu hoch hingen. Felix Barth auf Peißenberger Seite stand dem statistisch besten Torhüter der Liga in nichts nach und bewahrte ein ums andere Mal seine Mannschaft vor einem größerem Rückstand. Den Schlusspunkt setzte schließlich Andraes Veicht, der ins verwaiste TSV-Gehäuse zum Endstand von 3:0 einschob, nachdem Strobl frühzeitig seinen Goalie für einen weiteren Stürmer vom Eis nahm. „Es ist nun für mich die neue Herausforderung das Team unter Woche wieder aufzurichten und es auf die kommenden Aufgaben in der Abstiegsrunde vorzubereiten", gab sich Strobl nach dem Spiel kämpferisch. Auf die „Eishackler" warten nun drei Lokalderbys, die es in sich haben: Mit Buchloe, Memmingen und Pfronten treffen seine Burschen auf Mannschaften, die bereits während der Saison dem TSV das Leben schwer machten - gewiss kein Selbstläufer also. Nach drei aufeinanderfolgenden „Traum-Jahren" (zweimal Dritter, einmal Zweiter) geht es in den kommenden drei Wochen also um die Existenz in der höchsten bayerischen Liga, weshalb auch die Fans und Peißenberger Zuschauer Farbe bekennen müssen zum stets gepriesenen „Peißenberger-Modell". Statistik: 1. Drittel: 7:47 1:0 Martin Veicht Rießle (5-4) 2. Drittel: 34:02 2:0 Oppenberger Detterer (5-4) 3. Drittel: 57:49 3:0 Veicht Baumer (eng) Strafen: Miesbach 14 Peißenberg 10 Zuschauer: 437 |