Wahrlich nichts für schwache Nerven war die Begegnung der „Eishackler" gegen die „Löwen" aus Waldkraiburg. Die meisten der über 500 Zuschauer glaubten ihr Team wohl bereits auf der Verliererstraße, doch die Strobl-Burschen kämpften sich unverdrossen zweimal wieder zurück in die Partie und verließen nach Penaltyschiessen nicht unverdient sogar als Sieger das Eis. „Wir haben sicherlich heute das Glück erzwingen müssen, aber die Mannschaft verdient großen Respekt, weil sie nicht aufgegeben und sich gegen spielerisch starke Waldkraiburger durchgesetzt hat", fand Trainer Norbert Strobl anerkennende Worte für sein in der Tat aufopferungsvoll kämpfendes Team.
„Dass wir grad nicht auf der Höhe unseres Schaffens sind" war für Strobl der Grund für den Rückstand der „Eishackler" im ersten Durchgang. Trotz eines Chancenverhältnisses von 8:2 waren es letztlich die Gäste, die durch ihr „Duo" Markus Schütz und Eric Dylla mit 2:0 in Führung gingen. Zunächst war Felix Barth die Sicht versperrt und dann wurde er per Nachschuss verladen. Hoffnung gab der Anschlusstreffer von Kapitän Florian Barth nach Vorarbeit von Mike Heindl in der letzten Spielminute. Doch der TSV verstand es leider nicht diesen Schwung mit in den Mittelabschnitt hinüber zu nehmen. Die Gäste schienen geistig beweglicher und präsenter auf dem Eis. Peißenberg agierte zum Teil zu umständlich und nicht entschlossen genug. Dies zeigte sich insbesondere bei den nicht wenigen Überzahlspielen, die samt und sonders nicht zum Ausgleich führten. „Auch hier müssen wir ansetzen" erkannte Strobl auf Nachfrage. Vielmehr hatte Waldkraiburg Glück, als ein ungenauer Schuss so unglücklich abgefälscht wurde, dass Barth im TSV-Gehäuse keine Chance hatte. Auch im Schlussdrittel schien zunächst nichts auf eine Trendwende hinzuweisen. Der TSV mühte sich nach Kräften, immer wieder lautstark vom Fanclub angetrieben. Erst in den letzten zehn Minuten nahm die Dramatik ihren Lauf, nach dem Sebastian Kastner durch seinen fulminanten Schuss die „Eishackler" wieder heranführte. Nun war die Partie auf des Messers Schneide und die Ereignisse überschlugen sich. Andreas Becherers Ausgleichstreffer in der 54. Minute war das Signal für sein Team ein verloren geglaubtes Spiel nochmals zu drehen. Als dann noch Marek Pospisil in eigener Unterzahl ein Break fuhr, beim nach Foul berechtigten Penalty jedoch der Pfosten für den bereits geschlagenen Fabian Birk rettete, schien sich der Eishockeygott gegen die „Eishackler" verschworen zu haben. Denn zu allem Übel fand ein erneut abgefälschter Puck den Weg ins Peißenberger Tor, während anschließend Florian Barths Schuss an den Pfosten knallte. Nachdem Peißenbergs Torhüter zu Gunsten eines weiteren Stürmers seinen Kasten verlassen musste ergab sich nach einem Befreiungsschlag 30 Sekunden vor Spielende ein Gerangel in Folge dessen Markus Schütz auf die Strafbank geschickt wurde. Prompt erzielte Max Barth 13 Sekunden später per Nachschuss das 4:4. Im anschließenden Penaltyschiessen war es dem vorbildlich kämpfenden Andy Becherer vorbehalten den entscheidenden Treffer zu setzen. Als faire Verlierer zeigten sich nach dem Spiel die Vorstände Horst Pitter und Willy Haunreiter sowie Pressesprecher Michael Gössl, die bei der Pressekonferenz die aufgrund der Schiedsrichterleistungen hadernden Teammanager und Trainer vertraten und den Peißenberger Verantwortlichen zum Sieg gratulierten. „Wir sind nach fünf Punkten an diesem Wochenende im Soll" befand Strobl und der TSV behielt damit seinen Platz „über dem Strich". Werner Wiedemann-Mozart Statistik: 1. Drittel: 3:39 0:1 Schütz Dylla 16:19 0:2 Dylla Schütz 19:36 1:2 Barth Fl. Heindl (5-4) 2. Drittel: 26:47 1:3 Führmann Schütz Meinicke 3. Drittel: 48:05 2:3 Kastner Barth M. (4-4) 53:56 3:3 Becherer Weckerle 58:07 3:4 Hämmerle Spindler 59:43 4:4 Barth M. (6-4) 60:00 5:4 Becherer Strafen: Peißenberg 10 Waldkraiburg 18 (plus 10+20 Min. für Eric Dylla und 10 Min. für Peter Richter) Zuschauer: 461 |