Pfaffenhofen (oex) Es war wahrlich keine Glanzvorstellung, die der EC Pfaffenhofen am Freitag seinen rund 250 Fans im Heimspiel gegen den EV Pfronten bot. Dass es am Ende trotzdem zu einem 6:5 (4:3; 1:0; 1:2) Sieg reichte, war die positivste Erkenntnis dieses Abends. Vom grandiosen Auftritt fünf Tage zuvor gegen Regensburg war die Mannschaft dieses Mal weit entfernt.
Die IceHogs hatten offenbar Probleme mit der ihnen zugedachten eindeutigen Favoritenrolle. Jedenfalls war das Pfaffenhofener Spiel geprägt von Nervosität und Unkonzentriertheiten, so dass die Gäste bis zum Ende auf den ersten Punktgewinn in dieser Saison hoffen konnten.. Dass die Mannschaft den knappen Erfolg aber dennoch über die Zeit brachte, obwohl kaum etwas zusammenlief, ist ein Indiz dafür, dass heuer ein anderes Team auf dem Eis steht als noch vorige Saison. „Letztes Jahr hätten wir solch ein Spiel mit Sicherheit verloren," war dann auch eine weit verbreitete Meinung unter den ECP-Fans. „Mit dem Spiel kann ich natürlich nicht zufrieden sein, aber wir haben drei Punkte und das ist das Wichtigste." Auch Coach Rod Poindexter stieß mit seiner Aussage nach dem Spiel in selbe Horn. Er musste neben Franz Birk auch auf Marco Thommes (Außenbanddehnung) verzichten und war somit im Angriff wieder zu Umstellungen gezwungen. Davon war allerdings zu Beginn nicht viel zu merken, denn seine Mannschaft versuchte sofort die Initiative zu übernehmen. Doch schon in den Anfangsminuten war zu erkennen, dass die Scheibe nicht so flüssig lief wie zuletzt und man zudem den Gästen einfach in vielen Situationen zu viel Raum ließ. Diese kamen mit ihrem ersten halbwegs gefährlichen Angriff durch Adrian Hacks Schuss aus Mittelstürmerposition zum 1:0. Die IceHogs erhöhten daraufhin den Druck und in der 12. Minute erzielte Christian Birk mit einem trockenen Schuss den verdienten Ausgleich. Wer von den Zuschauern danach für wenige Minuten den Bierstand aufsuchte, sollte die turbulentesten zwei Minuten des Spiels versäumen, denn innerhalb von nur 140 Sekunden gab es vier Treffer zu bestaunen. Den Anfang machte Rafal Martynowski, der in der Kurve zwei Pfrontener Verteidiger austanzte und dann auch noch Torhüter Maximilian Hornik mit einem herrlichen Trick verlud. Der Stadionsprecher war gerade dabei, den Treffer anzusagen, als es auf der anderen Seite einschlug. Roman Fröhlich ließ mit seinem Schuss von der blauen Linie die gesamte ECP-Defensive einschließlich Torhüter Florian Lachauer alt aussehen. Nur eine Minute später waren wieder die IceHogs am Zug. Wolfgang Pfafferott schloss einen schönen Spielzug über Niki Schünemann und Christian Birk erfolgreich ab. Aber Pfronten blieb dran und als David Vokaty in Überzahl an der blauen Linie die Scheibe über den Schläger sprang, ließ Cody Purves mit seinem Alleingang Florian Lachauer keine Chance. Mit einem satten Schlagschuss bei einer 5:3 Überzahl sorgte Christian Birk in der 20. Minute für eine knappe Pausenführung, doch auch nach dem Wechsel konnten sich die IceHogs nicht entscheidend absetzen. Vieles blieb Stückwerk und so dauerte es bis zur 40. Minute, ehe Rafal Martynowski in Überzahl einen Gerber-Schuss gekonnt ins Tor abfälschte. Und als dann die Gäste gleich nach Wiederbeginn den IceHogs mit einem klassischen Eigentor gar zum 6:3 verhalfen, machte sich unter en Zuschauern die Gewissheit breit, die Partie unter Dach und Fach zu haben. Allerdings sollten sie sich damit gehörig täuschen. Die Gastgeber ließen es wieder schleifen, leisteten sich einige Strafzeiten und zwei davon nützten die Gäste, um auf 6:5 ran zu kommen. Warum jedoch der Schiedsrichter der einzige Mensch im Stadion war, der Rafal Martynowskis vermeintliches 7:5 nicht im Tor gesehen hatte, wird wohl für immer sein Geheimnis bleiben. So musste noch sieben Minuten gezittert werden, bis am Ende das Fazit „Hauptsache gewonnen" gezogen werden konnte. EC Pfaffenhofen: Lachauer, J. Pfafferott, Riemel, Gerber, Gräber, Kröger, Hausner, Campbell, Löwenberger, Kühnl, Martynowski, Vokaty, Schünemann, W. Pfafferott, C. Birk, Pfab Tore:0:1 (6.) Hack (Müller); 1:1 (12.) C. Birk (Löwenberger, Kühnl); 2:1 (13.) Martynowski (Campbell); 2:2 (14.) R. Fröhlich (Hack, Purves); 3:2 (15.) W. Pfafferott (C. Birk, Schünemann); 3:3 (16.) Purves (Hack 4:5); 4:3 (20.) C. Birk (Gerber; Riemel 5:3); 5:3 (40.) Martynowski (Gerber, Vokaty 5:4); 6:3 (42.) Löwenberger; 6:4 (49.) Haf (Hack, Purves 5:4); 6:5 (53.) Sigulla (Häfele 5:4) Strafen: IceHogs 10 EVP 16 Zuschauer: 250 |