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Gladiators-Trainer: „Bin stolz auf die Jungs“
06.03.2018 - 20:48 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Wolfgang Krzizok
 

Was für eine Serie: Die Erding Gladiators und die Höchstadt Alligators

liefern sich ein Playoff-Viertelfinale, in dem alles drin ist. Und auch

wenn die Franken mit 3:1 Spielen vorne liegen, durch sind sie noch

nicht.

 

4:3 für Erding, 6:5, 6:2 und 5:4 nach Penaltyschießen für Höchstadt –

enger können die Spiele kaum sein. „Leck mich am Arsch, Daniel!“ So

begrüßte Erdings Trainer Thomas Vogl – völlig geschafft – seinen

Höchstadter Kollegen Daniel Jun am Sonntag in der Pressekonferenz. Der

40-Jährige, der ebenfalls total fertig aussah, umarmte Vogl

freundschaftlich und entgegnete: „Leck mich am Arsch, Thomas!“

 

Es war in der Tat eine denkwürdige Partie, die sich beide Teams am

Sonntag geliefert hatten. Das Spiel am Freitag war mit 6:2 Toren an die

Alligators gegangen – und war deutlich enger, als es das Ergebnis

aussagt. Die Sonntagspartie aber war endgültig nichts für schwache

Nerven. Eine 1:0-Führung der Gladiators verwandelten die Alligators in

ein 3:1, auf das 2:3 setzten sie das 4:2 – eine Viertelstunde vor

Schluss. Nach dem 3:4 nahm Erding den Torwart vom Eis und kam wenige

Sekunden vor Schluss zum Ausgleich. In der Verlängerung hatte Erding

einige gute Chancen, die Partie zu gewinnen, nutzte sie aber nicht. Also

fiel die Entscheidung im Penaltyschießen. Hier traf von sechs Schützen

nur Michal Petrak, das reichte zum Sieg für Höchstadt.

 

„Es war wieder ein enges Spiel“, meinte Höchstadts Spielertrainer Jun,

der am Freitag eine Spieldauerstrafe erhalten hatte und am Sonntag auf

der Tribüne sitzen musste. „Das war ein riesiger Vorteil, von oben

zuzuschauen“, sagte er. „Da hat man eine ganz andere Sicht und kann in

den Pausen viel besser einwirken.“ Und er bekannte: „Wir haben gerade in

der Verlängerung richtig Glück gehabt.“

 

„Gar nichts aufs Spiel eingehen“ wollte Vogl. „Wir waren gegen das beste

Team der Liga – mit Ausnahme des letzten Drittels am Freitag – zu jeder

Zeit auf Augenhöhe“, sagte Erdings Bandenchef. „Ich bin so stolz auf die

Jungs.“ Obwohl er keinen explizit herausheben wollte, lobte er neben dem

19-jährigen Torwart Jonas Steinmann diesmal die dritte Reihe in der

Besetzung Pfeiffer/Poetzel/Spindler. „So brutal, wie diese Reihe gegen

die Top-Reihe des Gegners gearbeitet hat, das ist aller Ehren wert.“ In

den beiden Heimspielen sei man ganz nah dran gewesen „gegen diese

absolute Top-Mannschaft. Ich bin wirklich so stolz auf die Jungs. Hut

  1. Das war einfach überragend.“ Und zu seinem Gegenüber Jun meinte er:

„Das hättest du dir bestimmt leichter vorgestellt.“

 

Der Angesprochene nickte und meinte nach der Pressekonferenz im lockeren

Gespräch mit Vogl: „Ihr seid das beste Team, gegen das wir in dieser

Saison gespielt haben. Wenn ihr jetzt noch einen Top-Ausländer hättet,

wäre die Serie wahrscheinlich schon für euch entschieden.“

 

Am Freitag in Höchstadt geht es erstmal weiter. Sollten die Alligators

gewinnen, stehen sie im Viertelfinale, und für die Gladiators wäre die

Saison beendet. Trainer Vogl hätte aber zu gerne noch ein weiteres

Heimspiel am Sonntag. „Ich habe versprochen, dass wir die Höchstadter

noch einmal zu uns holen, und normalerweise halte ich meine

Versprechen“, meinte er schmunzelnd und verabschiedete sich von den

Erdinger Fans mit den Worten: „Also dann, bis Sonntag.“

 
 
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