Zwar ist beim ESVB Stürmer Magnus Zimmermann nach seiner Spieldauerstrafe eine Partie gesperrt, im Lager der „Pirates" herrscht aber trotzdem Zuversicht: „Wir sind gut in Form", sagt Trainer Norbert Zabel. „Jeder weiß, dass es gegen einen direkten Konkurrenten geht und darum sind auch alle heiß auf das Spiel", berichtet der Kaufbeurer. Mit drei Siegen und sechs Punkten sind die heimischen Cracks bisher eindrucksvoll den hohen Erwartungen gerecht geworden. Ebenfalls 6:0 Zähler hat allerdings auch die EA Schongau. Die Oberbayern gewannen 6:1 beim SC Forst, 4:0 gegen den EV Lindau und feierten zuletzt mit dem haushohen 17:3 beim EHC München 1b ein „Oktoberfest" in der Landeshauptstadt. Damit haben die „Mammuts" ein um fünf Tore bessere Torverhältnis und in der Tabelle die Nase vorn.

Ähnlich wie der ESV Buchloe setzen die Schongauer mit Reiner Lohr auf einen jungen, erfolgshungrigen Trainer. Der Peitinger holte letzte Saison mit den Junioren des EV Landsberg den Bayerischen Meistertitel. Lohr bedankte sich für die Verpflichtung in Schongau gleich mit einem Antrittsgeschenk: Mit Verteidiger Thomas Spegele und Stürmer Matthias Strodel brachte er zwei starke Talente von Landsberg mit nach Schongau. Spegele und Strodel sind aber waschechte Buchloer, die beim ESVB das Eishockey-Einmaleins gelernt haben. Auch Robert Linke, der letzte Saison noch beim EC Höchstadt in der Bayernliga spielte, wohnt in Buchloe. Genauso wie die „Pirates" werden sicherlich auch die „Mammuts" - und besonders die Buchloer Legionäre unter ihnen - bis in die Haarspitzen motiviert in die Begegnung gehen. Es ist also alles angerichtet für einen spannenden, hochklassigen Kampf um die Tabellenspitze.

Der Gegner am Sonntag
Die Schongauer „Mammuts" mussten 2006 nach vielen Jahren in der Bayernliga den für sie verheerenden Abstieg hinnehmen. Der letzte Winter verlief sogar noch katastrophaler: Anstatt den angepeilten, direkten Wiederaufstieg zu feiern musste die EA Schongau in der Abstiegsrunde den Verbleib in der Landesliga sichern. Just nach der 2:3 Heimpleite gegen die „Pirates" trennten sich die Schongauer von Trainer und Eishockeylegende Ignaz Berndaner. Nach Interimstrainer Wolfgang Röhrl hat nun mit Reiner Lohr ein früherer Spieler der EAS das Sagen an der Bande.

Nach der verpatzten Saison 2006/07 scheuten die Verantwortlichen in Schongau keine Ängste und Mühen, einen Kader zu schmieden, der stark genug für den Aufstieg ist. Die Neuzugäng heißen Thomas Spegele und Matthias Strodel (beide Junioren des EV Landsberg), Michael Hübl (EC Peiting), Sebastian Klöck (EV Mittenwald), Robert Linke (EC Höchstadt) Holger Lieb (TSV Peißenberg) und Martin Lupaè (Technika Brünn, zweite tschechische Liga).

Holger Lieb und Robert Linke spielten früher schon bei der EA Schongau in der Bayernliga, wo sie sich als gefährliche Torjäger auszeichneten. Der 36-jährige Matthias Brod, so etwas wie eine Schongauer Galionsfigur, hängt nach eigentlich schon verkündetem Rücktritt noch eine Saison dran, um mit dem verstärkten Team Großes zu erreichen. Verzichten müssen die Schongauer diese Saison aber auf die Dienste von Robert Balzarek, der in der abgelaufenen Spielzeit als Verteidiger interner Scorerkönig wurde. Für den nach Ulm abgewanderten Balzarek fanden die „Mammuts" mit dem 25-jährigen Martin Lupaè einen durchaus gleichwertigen Ersatz. Mit Lupaè steht im Gegensatz zur Vorsaison wieder ein Ausländer im Team, der vom tschechischen Traditionsklub Dukla Jihlava stammt. Vergleichbar mit dem ESV Buchloe vertrauen die Gäste mit Lupaè auf einen jungen Kontingentspieler aus Tschechien.