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Interview mit Manfred Jorde!!!
„Wir wollen immer das Maximale erreichen...."
13.12.2007 - 15:00 - Vereine - ECDC Memmingen - veröffentlicht von Magnus Baier - Verfasser: Benny Dennenmoser
 
Vor dem Training am Dienstag stand Manfred Jorde (35) der Stadionzeitung "Face- Off" Redaktion Rede und Antwort.

Face- Off: Hinter uns liegt ein heißes Derbywochenende, wie siehst du die Spiele rückblickend?

Jorde: Natürlich waren die Voraussetzungen für die Ulmer schon relativ schlecht. Mit nur 10 Feldspielern angereist, war klar, dass da die Kraft nicht reicht. Wir haben auch recht gut gespielt, und beide Spiele verdient gewonnen.

Face- Off: War die enorme Kulisse am Freitag für dich eine Umstellung?

Jorde: Für mich eigentlich nicht, wegen mir könnte das jede Woche so sein (lacht). Aber die jungen Spieler im Team waren bestimmt etwas nervös.

Face- Off: Für dich waren es bestimmt ganz besondere Spiele, du warst 8 Jahre in Ulm. Was hat dich zu dem Wechsel nach Memmingen bewegt?

Jorde: Kurz gesagt gab es einige Differenzen mit dem jetzigen (Noch-) Vorstand Peter Wied, ich bin mir da auch ein bisschen verarscht vorgekommen. Nach der langen Zeit muss ich mir so was nicht bieten lassen. Die Memminger, allen voran Helge Pramschürfer und Heinzi Hefele haben sich dann sehr darum bemüht, dass ich zu den Indians komme.

Face- Off: Am 1. Dezember begann die Wechselfrist, und durch einige Internetforen geisterte das Gerücht, dass du zum ECU zurückkehrst. Ist da was dran?

Jorde: Die Ulmer haben sich bei mir gemeldet, doch nach den Vorkommnissen und den aktuellen Querelen, kommt das nicht mehr in Frage...

Face- Off: Zum Sportlichen: Der Saisonstart war etwas „holprig", mittlerweile läuft es sehr gut. Welche Veränderungen sind denn vorgenommen worden?

Jorde: Am Anfang war es natürlich schwer, da doch einige neue Spieler zum ECDC gekommen sind. Mittlerweile hat sich alles gefunden. Das dauert halt seine Zeit.

Face- Off: War denn die Heimniederlage gegen Königsbrunn ein Wendepunkt? Gab es denn danach einreinigendes Gewitter, oder eine Aussprache?

Jorde: An dem Wochenende war ich krank, konnte das Spiel nicht selber sehen. Ich denke nicht, dass man so was an einem Spiel festmachen kann. Jetzt sind wir gefestigt und stehen nicht umsonst auf dem 4. Platz. Der Anschluss nach oben ist auch noch da....

Face- Off: Bei dir selbst läuft es auch prächtig, hast du dich im neuen Team und im Umfeld gut eingelebt?

Jorde: Ich denke das war nicht schwer. Ich bin ein ganz umgänglicher Typ, und die Jungs hier sind alle in Ordnung. Einige kenne ich ja von früher. Hier passt alles, auch die Vorstandschaft arbeitet super, und es wurden die Dinge eingehalten, die vor der Saison besprochen wurden.

Face- Off: Kannst du dir also vorstellen über diese Saison hinaus bei den Indians zu bleiben?
Jorde: Ich bin jetzt 35, denke daher immer nur von Jahr zu Jahr. Zunächst einmal möchte ich diese Saison erfolgreich zuende spielen. Dann werde ich sicher ein Gespräch mit den Verantwortlichen führen, wenn da Interesse besteht. Vielleicht ändert sich bei mir auch beruflich etwas...Ich kann es einfach noch nicht sagen.


Face- Off: Euer Trainer Franz- Xaver Ibelherr variiert, oft auch krankheits- oder verletzungsbedingt die Reihenzusammenstellung. Hast du so was wie Wunschpartner im Team?
Jorde: Wunschpartner habe ich eigentlich nicht. Auf Sperren und Verletzungen habe ich keinen Einfluss. Besser ist aber immer, wenn man seine Sturmpartner kennt. Die Laufwege und die ganze Spielweise ist dann besser aufeinander abgestimmt.


Face- Off: Bei der tollen Verfassung, die ihr die letzten Wochen zeigt, stellt sich natürlich die Frage: Was könnt bzw. wollt ihr am Ende erreichen?
Jorde: Wir wollen immer das Maximale erreichen, sonst brauchen wir gar nicht anzutreten. Ich denke der 4. Platz ist auf alle Fälle drin. Das letzte Jahr war hier ja auch nicht so rosig, da wäre das doch ein Fortschritt für den Verein. Heimrecht in den Play- Offs, dann ist alles möglich. Man kann auch aufsteigen, doch da müssen so viele Faktoren zusammenpassen...


Face- Off: Welcher Verein wird am Ende den Aufstieg packen?
Jorde: Der EHC Waldkraiburg ist schon seht stark. Die haben 3 sehr gute Reihen, das wird sehr schwer die zu stoppen. Nürnberg auch, die se erste Reihe ist verdammt gut. Dann kommen Pfaffenhofen und natürlich wir. Die Höchstädter haben sich jetzt auch noch mal verstärkt. Ich denke die werden jetzt auch eine gute Rolle spielen.


Face- Off: Was traust du dem ECU zu?
Jorde: Da werden die nächsten Tage und Wochen entscheiden wie es dort finanziell weitergeht. Wenn das Team so zusammenbleibt klappts auch mit den Play- Offs.


Face- Off: In den vielen Jahren, in denen du jetzt Eishockey spielst gab es viele Mitspieler. Gab es denn da jemand, der dich besonders beeindruckt hat?
Jorde: Miroslav Kadlec war so einer. Oder in Landsberg der Pavlov und der Znarok. Das waren Ausnahmespieler zu der Zeit in ihren Ländern im Nationalteam, da hat man als junger schon aufgeschaut.


Face- Off: Du bist jetzt 35, kannst du dir vorstellen auch mit 40, wie deine Teamkollegen Micheller und Pyka noch am Puck zu sein?
Jorde: Der Spaß und die Gesundheit stehen bei mir im Vordergrund, wenn ich sehe, dass beides vorhanden ist, und ich in der Liga noch mithalten kann, stehen 1 oder 2 weiteren Jahren nichts im Wege...


Face- Off: Am Wochenende warten Erding und Schweinfurt, was ist da für euch drin?
Jorde: Wenn wir unsere Leistung abrufen 4 Punkte!


Face-Off: Manne, wird danken für das Gespräch und wünschen dir eine verletzungsfreie und erfolgreiche Saison...
Jorde: Dankeschön, wir werden unser Bestes geben...

Interview: Benny Dennenmoser
Florian Bosler

 
Link: ECDC Memmingen
 
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