Nicht einmal die kühnsten Optimisten hätten die vergangene Saison des EV Dingolfing schöner zeichnen können. Nach einem Herzschlagfinale holten sich die Isar Rats vor 2500 Zuschauern den Landesligatitel und das Ticket für die Bayernliga. Am Samstag blickte der Verein beim Sommerfest mit Jahreshauptversammlung auf diese perfekte Saison zurück. Doch es warten in der nahen Zukunft weitere wichtige Aufgaben. Dies betrifft beileibe nicht nur die Seniorenmannschaft. Das Fundament wurde dafür gelegt.
Man habe vor fünf Jahren einen neuen Weg eingeschlagen, erklärte EVD-Vorsitzender Jürgen Ohr eingangs der Versammlung. Einen Verein, der von jungen Menschen aktiv gestaltet wird und eine Mannschaft, die größtenteils aus Dingolfinger Eigengewächsen bestehe. Und fünf Jahre später wurde das große Ziel, der Aufstieg in die Bayernliga, erreicht.
Den Hype ausnutzen
Noch viel bemerkenswerter sei die Entwicklung der Zuschauerzahlen gewesen. „Wir haben einen Hype in der Stadt und Region ausgelöst. Das hätten wir uns nicht zu träumen gewagt“, schwelgte Ohr noch einmal in Erinnerungen. Nun müsse diese Euphorie in den kommenden Jahren in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Neben der Generalsanierung der Marco-Sturm-Eishalle setze sich der Verein für einen Sommerbetrieb und zusätzlich eine kleine Trainingshalle ein. „Dies wäre ein Meilenstein für Dingolfing und auch für den Verein, weil wir dadurch noch attraktiver werden könnten“, ergänzte Jürgen Ohr.
Vor allem für den Nachwuchs, denn viele Vereine in der Region haben Probleme die Nachwuchsmannschaften mit der Kaderstärke zu besetzen. Auch in Dingolfing kämpft man gegen die großen Vereine, die Leistungsträger abwerben. Dies soll vor allem der Nachwuchskoordinator mit einem stringenten Training verhindern. Zusätzlich plane man, laut Michael Karmainski, eine engere Zusammenarbeit mit dem EHC Straubing und auch eine Spielgemeinschaft mit dem EHC Waldkraiburg in der U17. Dass sich ein konsequenter Einsatz für den Nachwuchs lohnt, zeigte sich in der vergangenen Landesligasaison, als einige Eigengewächse bereits Senioreneishockeyluft schnuppern durften.
Vorfreude auf Bayernliga
Nur Gutes zu berichten hatte der sportliche Leiter Manuel Ruhstorfer. Er blickte noch kurz auf die Landesligasaison zurück, um dann sofort den Fokus auf die kommende Bayernligasaison zu richten. Er sei äußerst zufrieden mit dem Kader. Wichtig seien die beiden Kooperationen mit dem Oberligisten Deggendorf sowie dem Landesligisten ESC Vilshofen. Somit habe auch Trainer Bernie Englbrecht mehr Möglichkeiten, um die beste Mannschaft zu finden. Er verwies zudem auf den Trainingsauftakt am 1. September und gab bekannt, dass die EVD-Legende Daniel Schickaneder verdientermaßen ein Abschiedsspiel bekommen wird, das am Freitag, 8. September, in der Marco-Sturm-Eishalle stattfinden wird. Ein weiteres Highlight sei das Vorbereitungsturnier mit Erding, Dorfen und Pfaffenhofen. Es findet vom 15. bis 17. September ebenfalls in Dingolfing statt. Ferner lobte er den Modus der neuen Bayernliga, der sogar Pre-Playoffs, wie in der DEL oder DEL2, vorsieht.
Die Zahlen stimmen
Auch finanziell hat der EV Dingolfing in der vergangenen Saison solide gearbeitet, wie Kassier Marco Sedlar verkünden konnte. Die Entlastung war demzufolge nur noch Formsache. Apropos Kassier: Sedlar gab es beruflichen Gründen sein Amt ab. Ihm folgt Dieter Schuller, der von den Mitgliedern einstimmig gewählt wurde.
Wichtig für den Erfolg in der vierthöchsten Eishockeyliga in Deutschland seien die Sponsoren. Dominik König und Max Ohr, verantwortlich für Sponsoring und Marketing, gaben bekannt, dass mehr als 90 Sponsoren dem EVD auch in der Bayernliga zur Seite stehen werden. Überarbeitet werde für die kommende Saison die VIP-Dauerkarte und mit dem Programmpunkt „Hockey meets Wirtschaft“ will man die Sponsoren zusammenbringen. Erfreuliche Nachrichten gab es auch in puncto Social Media. Die Reichweiten seien stark angestiegen und auch die Pressearbeit soll zukünftig mit Andy Forster, einem erfahrenen Sportjournalisten, noch breiter aufgestellt werden. Zu guter Letzt nahm man auch noch Stellung zu den herausragenden Zuschauerzahlen. Mit 880 Besuchern pro Spiel sei man deutschlandweit auf Platz 48. Nur ein Amateurverein – Erding – hätte noch mehr Zuschauerzuspruch erfahren.
Zu Beginn der Versammlung konnte EVD-Vorsitzender nicht nur die Mitglieder sowie die Spieler der Ersten Mannschaft begrüßen. Als Ehrengäste konnten zudem Stadtrat Reiner Gillig und die BEV-Obfrau Kerstin Hahn begrüßt werden. Nach dem offiziellen Teil fand das traditionelle Sommerfest der Eishackler statt. Unter anderem stellte Stadionsprecher und Moderator Lukas Trübenbach die Neuzugänge der Isar Rats einem großen Publikum vor. Ein weiteres Highlight war die Versteigerung der Meistertrikots. Für Speis und Trank war ebenfalls bestens gesorgt. Und so ließen die Fans die märchenhafte vergangene Saison mit den Spielern und Verantwortlichen des EVD noch einmal, im großen Rahmen, Revue passieren.
Die Vorfreude auf die kommende Saison in der Bayernliga wächst. Bereits in vier Wochen findet das erste Eistraining in der Marco-Sturm-Eishalle statt.
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