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Torhüterin will sich mit Disziplin, Wille und Geduld in Erding durchsetzen
Gladiators-Neuzugang Viona Harrer im Interview
06.08.2008 - 08:44 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Matthias Baumann - Verfasser: Presseerklärung Erding Gladiators - Quelle: www.erding-gladiators.de
 

Mit der Verpflichtung der 22 jährigen Viona Harrer sorgten die Erding Gladiators für ein Novum in der Vereinsgeschichte. Denn nie zuvor hütete eine Frau das Tor des Erdinger Eishockeyteams. Nun stellte sich die ehrgeizige Torhüterin einigen Fragen:

Wie kam es zur Entscheidung, nächste Saison für Erding zu spielen?
Mit dem Aufstieg der Tölzer Löwen in die zweite Liga, gab es für mich dort keine Perspektive mehr zu spielen. Und da sich ein Angebot in den USA in der College Liga zu spielen kurzfristig zerschlagen hatte, war ich auf der Suche nach einem Verein. Ich denke, in der Bayernliga ist das Niveau genau richtig, um auch Spielpraxis zu sammeln und nicht nur auf der Bank zu sitzen, wie das in Tölz der Fall gewesen wäre/bzw. war.

Auch auf die Gefahr hin, dass diese Frage schon zigmal gestellt worden ist, wie kommt man als Frau zur Sportart Eishockey?
Familienbedingt: Opa, Vater, Bruder Onkel sind bzw. waren alle Eishockeyspieler. Hauptgrund waren der ältere Bruder, der damals auch noch im Tor stand und der Vater, der Torwart in Rosenheim war, wo ich meine "Kariere startete".

Neben Ihnen werden noch Manuel Neubauer und Sven Schubert im Tor der Gladiators stehen, kennen Sie Ihre Torhüterkollegen und wie sehen Sie dem Konkurrenzkampf entgegen?
Ich kenne beide leider noch nicht richtig, da ich bisher erst einmal im Sommertraining war. Gegen Manuel hab ich, bei den Junioren mal ein Spiel gemacht. Konkurrenz gehört zur Torhüterposition einfach dazu. Ich wünsche mir einen fairen Konkurrenzkampf mit gutem Verhältnis zu den beiden anderen Torhütern. Hoffe aber natürlich, dass ich mich als Nummer eins durchsetzen kann.

Wie sehen Ihre Ziele mit den Erding Gladiators in der kommenden Saison aus?
Ich möchte auf alle Fälle die Playoffs erreichen.

Wie wurden Sie von Ihren neuen Spielern aufgenommen, bzw. fällt es Ihnen leichter in Erding Fuß zu fassen, da Ihr Bruder (Daniel Harrer) auch schon in Erding spielt?
Leider hatte ich noch nicht soviel Kontakt zur Mannschaft, da ich momentan die Vorbereitung noch mit den Tölzer Löwen absolviere. Bei meinem bisher einzigen Kontakt wurde ich aber freundlich begrüßt. Durch meinen Bruder bleibe ich natürlich gut informiert. Ansonsten wird es von mir selbst abhängen wie gut ich in Erding klar komme. Ich werde auf alle Fälle versuchen mich so zu verhalten, wie ich es auch tun würde wenn mein Bruder nicht in dieser Mannschaft wäre. Ob es gut oder schlecht ist mit meinem Bruder in einer Mannschaft zu spielen, wird sich erst noch herausstellen.

Sie stehen sicherlich unter ständiger Beobachtung – wie gehen Sie damit um bzw. haben Sie das Gefühl immer noch besser sein zu müssen als Ihre männlichen Kollegen?
Ja, als Frau wird man natürlich ganz besonders beobachtet, bzw. muss seine Leistung immer wieder unter Beweis stellen und deutlich besser sein als die männlichen Kollegen, bevor man überhaupt mal eine Chance bekommt. Ich habe mich daran gewöhnt immer härter für alles kämpfen zu müssen als die meisten Männer - Disziplin, Wille, Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen und Geduld sind da schon von Nöten.

 
 
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