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Sternkopf: "Du musst den Spielern Dreck ins Gesicht schmeißen, dann können sie spielen!"
Gladiators-Coach platzte nach Höchstadt-Spiel der Kragen
02.12.2008 - 11:03 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Matthias Baumann - Quelle: www.icedragons-erding.de
 

Rudi Sternkopf ist ein Mann, der nach außen hin stets ruhig und besonnen wirkt, auch wenn es in ihm brodelt. Der Verfechter des offensiven Eishockeys war nach der Freitags-Partie seiner Gladiators gegen Höchstadt erst einmal bedient. 7:8 hatte sein Team nach zwischenzeitlicher 5:3-Führung verloren. Im Endeffekt war die Partie ein Spiegelbild der verlorenen Heimspiele gegen Peißenberg (6:7) und Buchloe (4:6), und so platzte dem TSV-Coach in der Pressekonferenz der Kragen.

„Zu viele Spieler haben nach dem 5:3 gemeint, sie müssen nur noch auf ihre Scorer-Punkte schauen“, wetterte Sternkopf. „Das war hirnlos, taktisch dumm und hatte Bezirksliga-Niveau.“ Eine defensive Einstellung sei überhaupt nicht mehr vorhanden gewesen, und deshalb sei er sehr enttäuscht. „Da war kein Kampf, kein Wille und keine Laufbereitschaft mehr zu sehen“, meinte der Trainer, wobei er die Jungen im Team ausdrücklich ausnahm. Wie genervt Sternkopf nach dieser unglaublich ärgerlichen Niederlage war, zeigte seine Schlussaussage: „Ich habe hier in Erding die Erfahrung gemacht, mit Spaß, Freude und guter Laune zu arbeiten, das klappt nicht. Du musst den Spielern Dreck ins Gesicht schmeißen, dann können sie spielen. Gut, dann mach ich’s halt.“

Die Abkehr vom „Hurra-Stil“ hatte sich beim 3:2-Penaltysieg beim Derby in Dorfen prompt positiv ausgewirkt. Die Defensive der Gladiators war stabiler als zuletzt, wenn auch nicht perfekt, und mit Viona Harrer stand eine überragende Torfrau zwischen den TSV-Pfosten. Sternkopf war der gleichen Meinung wie sein Gegenüber Jan Smolko, dass nicht das bessere, sondern das Glücklichere Team letztlich gewonnen habe. Der Erdinger Trainer lobte seine Torhüterin, „die uns zwei Punkte gewonnen hat“, aber er freute sich auch darüber, „dass wir diesmal bedeutend weniger Fehler gemacht haben“.

Kommende Woche hat Sternkopf mit Neuzugang Ferdinand Zink in der Abwehr eine weitere Alternative zur Verfügung. Und sollte dann die Defensive noch stabiler werden, dann ist auch eine Rückkehr zum „Hurra-Stil“ nicht ausgeschlossen.

 
 
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