| Wahnsinnsvorstellung der „Wölfe"! Mit einer erneut großen kämpferischen Leistung konnten die VER-Cracks das Hinspiel beim Höchstadter EC mit 5:3 für sich entscheiden. Beide Teams boten ein gutes Spiel ehe Selb im letzten Drittel die Weichen auf Sieg stellte. Damit haben die Hochfranken ihre unglaubliche Aufholjagd fortgesetzt und mittlerweile den Sprung auf Tabellenplatz Vier geschafft. Bereits am morgigen Sonntag kommt es in der Hutschenreuther Eissporthalle zum Rückspiel zwischen beiden Teams. Den Zuschauern dürfte ein ähnlich starkes und spannendes Spiel bevor stehen.
Höchstadter EC - VER Selb 3:5 (1:1; 2:1; 0:3)
Aufgebot Selb:
Tor: Kümpel (Baumgärtner) Abwehr: Hermle, Schneider; Holden, Porzig; Thumm, Fischer Sturm: Roedger; Bärschneider, Thielsch; Hendrikson, Bartels; Lamich; Setzer, Scholz, Siegeris; Schade
Schiedsrichter: Gundel, Wittmann
Zuschauer: 821
Strafzeiten: Höchstadt 17 + SPD für Sikorski, Selb 10
Tore:
10:12 - 0:1 Lamich (Bartels, Holden; 5-4) 17:03 - 1:1 Stoyan (Ekrt, Schmidhuber) 27:02 - 1:2 Thielsch (Roedger, Bärschneider) 29:04 - 2:2 Buchwieser (Sikorski, Oeser) 34:20 - 3:2 Hlozek (Kukacka; 5-3) 44:15 - 3:3 Hermle (Thielsch, Bärschneider; 5-4) 44:35 - 3:4 Thumm (Siegeris) 58:54 - 3:5 Roedger (Bärschneider, Thielsch - empty-net)
Schon bevor das Spiel begann und auch über den gesamten Spielverlauf machten die „Wölfe"-Fans ihren Unmut über die angekündigte, dann aber aufgrund vieler Proteste kurzfristig zurückgenommene Aktion eines „Top-Zuschlags" breit und boykottierten überwiegend die Bewirtungsstände. Zusammenhalt gab es aber auch in punkto Unterstützung der eigenen Mannschaft und die gut 300 mitgereisten Schlachtenbummler sollten trotz der ärgerlichen Vorkommnisse im Vorfeld ihr Kommen nicht bereuen.
Den besseren Start ins Spiel erwischten jedoch die Gastgeber. Druckvoll starteten diese ins fränkische Derby und setzten die „Wölfe" gehörig unter Druck. Kukacka und Co pochten auf eine schnelle Führung und feuerten aus allen Rohren. Kümpel hielt hier m Selber Tor den Angriffen stand und es dauerte, bis sich Selb dann Luft verschaffen konnte. Erst in Überzahl gelangen die ersten Schussversuche, doch auch hier noch gehörig Gefahr: Schneider verlor zunächst die Scheibe an Hlozek und konnte den Stürmer im letzten Moment nur durch Foul stoppen. Den fälligen Penalty klärte Kümpel gegen Kukacka souverän. Aber bereits das zweite Powerplay bescherte das 1:0 für die Porzellanstädter. Bartels legte quer auf Lamich, der am rechten Torpfosten stehend nur noch einzuschieben brauchte. Das Tor gab den „Wölfen" Auftrieb und mehr und mehr nahmen sie das Heft in die Hand. Wiederum Lamich hätte erhöhen können, einen Alleingang konnte er jedoch nicht verwerten. Dann schlugen allerdings die Hausherren eiskalt zu. Ekrt scheiterte zwar noch an Kümpel, im Nachschuss war Stoyan jedoch zum Ausgleich zur Stelle.
Einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten erlebten die Zuschauer im zweiten Spielabschnitt. Hendrikson kam bei einem Bartels-Pass zu spät in aussichtsreicher Position an den Puck heran und auch Holdens Schuss verfehlte das Ziel nur knapp. Doch nach überstandenen gefährlichen Situationen vor dem eigenen Kasten gelang Thielsch die erneute Führung. Mit einem wahren Kunstschuss zirkelte er die Scheibe ins Gehäuse. Doch auch die Einheimischen durften danach gleich jubeln. Einen schnellen Gegenangriff, bei der Selb einen kurzen Moment nicht aufpasste, konnte Buchwieser zum 2:2 verwerten. Weiter ging es Schlag auf Schlag, die „Wölfe" kassierten dann aber gleich zwei Strafen, was die Aichstädter auszunützen wussten. Bei 5/3- Überzahl brachte Hlozek seine Farben erstmals in Führung, die man bis zur Pausensirene zwar über die Zeit bringen konnte, gegen Ende des Spieldrittels aber noch einen Aufreger fabrizierte. Sikorski‘s nicht gerade feiner Stockstich gegen Hermle wurde folgerichtig mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe geahndet.
Das Powerplay zu Beginn des letztens Abschnitts schien zu verpuffen. Doch dann schlugen die VER-Kufenflitzer in Person von Schneider doch noch zu. Der Abwehrmann feuerte von der Blauen Linie ab zum 3:3. Nur 20 Sekunden später wendete sich das Blatt vollends. Der dritte Block, der längere Zeit vom Trainer nicht mehr zum Zuge kam, schlug bei seinem Auftritt knallhart zu. Vom Bully weg kam der Puck zurück zu Thumm, der mit einem präzisen Schuss den vierten Selber Treffer markieren konnte. Die „Wölfe" sahen sich nun einer Angriffswelle nach der nächsten ausgesetzt. Die Spannung war da, doch der VER legte eine perfekte Defense-Leistung an den Tag, dazu präsentierte sich erneut Keeper Kümpel mit vielen sensationellen Bewegungen in Bestform. Höchstadt nützte alles und auch die nun härtere Gangart nichts. Als man den eigenen Torwart für einen weiteren Feldspieler vom Eis nahm, machte Roedger schließlich alles klar.
Der mitgereiste Anhang bejubelte seine Mannschaft und auch Trainer Kacharvich strahlte über den erneuten Coup in der Ferne. „Ich bin wahnsinnig stolz auf mein Team", erklärte er auf der anschließenden Pressekonferenz. „Das war aber ein sehr starkes Spiel", lobte der Coach zugleich das Auftreten beider Kontrahenten bei dem er den einzigen Unterschied in den letzten 20 Minuten ausmachen konnte. „Unser schneller Doppelschlag, als wir aus einem 2:3 ein 4:3 machen konnten und uns mit viel Kampf gewehrt haben, hat uns zum Sieger dieser Begegnung gemacht!" - Wie sein Gegenüber, Spielertrainer Martin Ekrt, erwartet Kacharvich auch im morgigen Rückspiel (18 Uhr) ein ähnlich starkes Spiel, bei dem das Publikum viel Freude haben wird. Einzig beim Ausgang war man sich nicht ganz einig. Jedes Team schreit bereits jetzt nach den nächsten Punkten.
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