Endlich ging es los. Das dachten sich am Freitag nicht nur die Eishockeyspieler des TSV Erding, sondern auch die zahlreich mitgereisten Fans der Gladiators, die den Saisonauftakt ihrer Jungs live beim EHC Nürnberg miterleben wollte. Die Gladiators konnten die Partie fast in Bestbesetzung beginnen, neben der länger verletzten Viona Harrer fehlten nur Sebastian Bellstedt und Felix Schneider. Coach Rudi Sternkopf begann dementsprechend die Partie auch mit vier Reihen und ordentlich Tempo.
Bereits in den ersten fünf Minuten hatte Erding zahlreiche Möglichkeiten um mit 1:0 in Führung zu gehen, doch wie es im Sport so ist rächten sich die vergebenen Chancen. Bei einem Break in Erdinger Überzahl konnte ein Nürnberger Spieler nur durch ein Haken gehindert werden, den dann folgenden fragwürdigen Penalty versenkte Marsall sicher für den EHC zur Führung. Bis dato war es fast die einzige Möglichkeit der Franken, die ihr Spiel hauptsächlich auf Zerstören ausgelegt hatten und nur durch schnelle Konter gefährlich wurden. Dann gab es den nächsten Rückschlag für Erding, denn bei einem harmlosen Zweikampf verletzte sich Michael Schneidawind am Knie (das alles bereits nach gut 5 Minuten), so dass Sternkopf zum umstellen der Reihen und des Systems gezwungen war. Nürnberg nutzte nun die leichte Konfusion und wurde stärker, zwingende Chancen blieben aber Mangelware, doch auch bei Erding lief wenig zusammen. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt klappte es dann aber doch noch für den EHC, als Martin Schneider auf der Strafbank saß, schlenzte ein EHC-Spieler den Puck flach von der blauen Linie zum 2:0 ins Tor, dies genau vier Sekunden vor Drittelende. Von diesem Schock gut erholt kamen die Erdinger (nun auch ohne Thiel) wieder aus der Kabine und wollten das Spiel drehen. Den ersten Schritt dafür machte Breiteneicher als er ein Break nach fünf Minuten zum 1:2 versenkte. Doch postwendend kam die Antwort der Nürnberger, die einen Konter dazu nutzten den alten Abstand wieder herzustellen. Davon unbeeindruckt stürmten die Gladiators weiter, und kamen wiederum durch Breiteneicher auf 2:3 heran. Doch auch diese Führung hatte nur kurz Bestand, denn auch hier fiel im direkten Gegenzug das 4:2 für den EHC. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, doch zuvor machten noch die Schiedsrichter auf sich aufmerksam, als sie mit Patrick Gerber den falschen Spieler für einen absolut fairen Check auf die Strafbank schickten, was nicht die erste unglückliche Entscheidung war. Im letzten Abschnitt dann eine unverändertes Bild, Erding stürmte, und Nürnberg war jetzt nur noch auf Halten aus, wollte nicht mehr nach vorne spielen und drosch den Puck nur noch aus der eigenen Zone. Es dauerte jedoch wieder zehn Minuten, bis endlich etwas bei den Bemühungen, die immer hilfloser wirkten, ob dem destruktiven Spiel der Franken, heraus sprang. Zum dritten Mal am Abend stellte der Kapitän der Gladiators unter Beweis, dass sein Torriecher immer noch da ist, und verkürzte erneut. Diesmal jedoch nicht der obligatorische Konter. Erding kämpfte weiter, überstand noch ein Unterzahlspiel kurz vor Schluss und kam dann durch Axel Schütz nicht unverdient zum Ausgleich, etwa eineinhalb Minuten vor Schluss. Dann hieß es zum ersten Mal Penaltyschießen in der Bayernliga, wo die Gastgeber mit 2:1 gewannen, beim TSV versenkte Daniel Harrer seinen Penalty. Somit konnte man am Ende zumindest einen Punkt mit aus der Lebkuchenstadt mitnehmen. Am Sonntag wartet bereits der TSV Peißenberg auf sein Gastspiel in Erding. Die Eishackler besiegten am Freitag den EV Germering mit 4:1 und wollen sich mit einem zweiten Sieg natürlich an die Spitze setzen, wo sie als eins der Top-Teams dieses Jahr mit Sicherheit auch bald zu finden sein werden. |